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Die Rolle von Think Tanks in der internationalen Umwelt-Governance

Die Rolle von Think Tanks in der internationalen Umwelt-Governance
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Die Rolle von Think Tanks in der internationalen Umwelt-Governance

Veranstaltung
Datum
Ort
Washington DC, Vereinigte Staaten von Amerika
Aktive Rolle

Am 20. April 2009 wurde in Washington DC ein Ecologic Dinner Dialog zu Ehren von Sonja Wälti, Assistant Professor of Public Policy, School of Public Affairs, American University, Washington, D.C. veranstaltet. Um in die Diskussion einzuleiten stellte Sonja Wälti verschiedene Fragen zur Rolle von Think Tanks im Kontext der internationalen Umwelt-Governance vor.

Zuerst erläuterte Sonja Wälti ihre Beobachtungen, dass globale Think Tanks aufgrund der Globalisierung des öffentlichen Sektors entstanden sind. Sie wies außerdem darauf hin, dass diese Think Tanks bestehen bleiben werden wobei sich allerdings viele weiterhin vor allem dem politischen Prozess in ihrem Herkunftsland widmen werden. Um diese Aussage zu belegen, erläuterte Sonja Wälti, dass die Entstehung von Think Tanks seit den 70er Jahren zu beobachten ist, jedoch der Gründungsboom erst in den 90ern eintrat. Sie führt diesen Boom auf verschiedene inländische und internationale Push- und Pull-Faktoren zurück (z.B. Demokratisierung und Globalisierung). Sonja Wälti kam daher zu dem Schluss, dass man eher von einer Globalisierung nationaler Think Tanks als von globalen Think Tanks sprechen sollte.

Als zweiten Punkt merkte Sonja Wälti an, dass die Effektivität eines globalen Think Tanks zum einen vom politischen Prozess, in den dieser eingebettet ist, zum anderen von seinem institutionellen Kontext abhängt. Ihrer Meinung nach sind Think Tanks in der Phase der Politikformulierung am wichtigsten. Allerdings bestehen hier große Unterschiede zwischen der EU und den USA sowie zwischen der regionalen und der internationalen Ebene.

Schließlich beschäftigte sich Sonja Wälti mit der Frage ob es unter der Obama Regierung für Think Tanks leichter werden wird, Einfluss auf die internationale Umwelt-Governance zu nehmen als unter der Bush Regierung. Sie zweifelte diese Aussage zwar an, wies aber darauf hin, dass ihrer Meinung nach Think Tanks effektiver sein werden als zuvor, wenn ihnen Zugang gewährt wird.

Die anschließende Diskussion erörterte dann die folgenden Sachverhalte und Fragen:

  • Welche Unterschiede bestehen zwischen Think Tank in den USA und in der EU? Einige Diskussionsteilnehmer sahen bedeutende Unterschiede während andere eher wenige identifizierten.
  • Welche Rolle spielen Think Tank in der regionalen Entwicklung des Wissenstandes?
  • Es gibt kaum internationale Think Tanks, da ihr Mitarbeiterstab, ihre Finanzierung und ihre Projekte meist auf ihr Herkunftsland beschränkt sind. Allerdings diskutieren Think Tanks über internationale Sachverhalte.
  • (Wie) können Think Tanks von Beratungsunternehmen oder Interessensgruppen unterschieden werden? Welche sind (stärker) wissenschaftlich basiert? Gibt es überhaupt wissenschaftlich begründete Institutionen?

Weiterführende Links:

Sponsor: Diese Veranstaltung ist ein Teil des SÖF-Projektes International Environmental Governance, finanziert vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung.

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Datum
Ort
Washington DC, Vereinigte Staaten von Amerika
Sprache
Englisch
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