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Die Verknüpfung von Biodiversität mit den sozialen und wirtschaftlichen Prioritäten der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten

| Fotolia © Gina Sanders
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Die Verknüpfung von Biodiversität mit den sozialen und wirtschaftlichen Prioritäten der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten

Projekt
Dauer
-

Es gibt viele Synergien zwischen sozioökonomischen Prioritäten und Biodiversitätszielen, wobei diese in unterschiedlichem Ausmaß belegt werden können. Das vom IEEP geleitete Projekt konzentriert sich auf diese Synergien in den EU Mitgliedsstaaten und untersucht, was die EU durch Einbindung ihrer Europäischen Semester unternehmen kann, um die Aufmerksamkeit für diese Synergien zu erhöhen. Als Folge können angemessene makroökonomische Politikmaßnahmen gefördert werden.

Während frühere Analysen eher allgemeine Einschätzungen zu wirtschaftlichem und sozialen Nutzen von Biodeversität geliefert haben, wird diese Arbeit eine detailliertere und länderspezifische Analyse bereitstellen. Es werden Synergien in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten aufgezeigt und Mitgliedsstaat-spezifische Daten geliefert, die in den Diskussionsprozess des Europäischen Semesters einfließen werden.

Hintergrund

Der wirtschaftliche und soziale Nutzen durch den Schutz und die Förderung der Biodiversität wird durch eine Vielzahl von Studien und Berichten aufgezeigt. Dieser Nutzen reicht von Beiträgen zur "Green Economy", über Ökosystemdienstleistungen bis hin zu gesundheitlichen Auswirkungen und Vorteilen für das allgemeine Wohlbefinden. Die theoretischen Argumente und wissenschaftlichen Nachweise über den Nutzen der Biodiversität sind ausgereift und robust und weisen auf die  Notwendigkeit einer Integration der Biodiversität in andere Politikbereiche hin.

Nichts desto trotz wird der Nutzen der Biodiversität in der Wirtschafts- und Sozialpolitik noch nicht ausreichend anerkannt, und falls doch, ist die Umsetzung in der Praxis oft noch mangelhaft. Das wiederum wirkt sich negativ auf die Artenvielfalt aus. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen muss das Thema Artenvielfalt bei wirtschafts- und sozialpolitischen Entscheidungen Berücksichtigung finden. Gleichzeitig muss der Nutzen, der durch Investitionen in Biodiversität und Naturschutz entsteht, politikrelevant in Regierungs- und Beratungsstrukturen wie dem Europäischen Semester Berücksichtigung finden.

Das Europäische Semester bietet über seine Kernaufgaben hinaus – die Förderung von makroökonomischer Stabilität und Wachstum – jährlich die Möglichkeit, weitere Vorhaben zu unterstützen. Indem im jeweiligen Mitgliedstaat die wirtschaftlichen und sozialen Prioritäten identifiziert werden, die zeigen, wie sie zur biologischen Vielfalt beitragen können, wird ein wertvoller Beitrag für die Schaffung eines Umweltbewusstseins bei Prozessen des Europäischen Semesters geleistet.

Ziele

Im Rahmen des Projekts werden Schwerpunktbereiche identifiziert, in denen die Biodiversität einen wichtigen Beitrag zur Erreichung nationaler und europäischer sozioökonomischer Ziele leisten kann. Dies beinhaltet die Evaluierung des ökonomischen und sozialen Nutzens, der sich aus den Synergien zwischen Biodiversität und Sozioökonomie ergibt. Die Ergebnisse für die 28 Mitgliedsstaaten werden in einem Abschlussbericht dargestellt.

Methodik

Die folgenden Aufgaben sind Teil dieser Studie:

  • Analyse relevanter sozioökonomische Prioritäten der EU und ihrer 28 Mitgliedsstaaten
  • Identifizierung der Synergien zwischen diesen Prioritäten und Biodiversitätsschutzzielen in den Mitgliedsstaaten
  • Evaluierung des wirtschaftlichen und sozialen Nutzens aus den Synergien, unter Einbeziehung von länderspezifischen Beispielen und Daten
  • Entwicklung von Empfehlungen zur Nutzung von Synergieeffekten für die Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt sowie Optimierung von öffentlichen Mitteln durch effektivere Politikansätze
  • Erhebung und Bereitstellung von Daten und Empfehlungen für den Europäischen Semester-Prozess, mit dem Ziel, den Wirtschaftswert des Naturkapitals für die Politik der Mitgliedsstaaten hervorzuheben.

Aufgaben des Ecologic Instituts

Das Team des Ecologic Instituts wird in fünf EU Mitgliedsstaaten (Deutschland, Österreich, Litauen, Slowenien und den Niederlanden) entlang sozioökonomischer Prioritäten Schlüsselbereiche für die Umsetzung von biologischer Vielfalt identifizieren und diese im Rahmen der Prioritätensetzung analysieren. Dies beinhaltet die Bewertung des wirtschaftlichen und sozialen Nutzens, der sich aus den Synergien zwischen Biodiversität und sozioökonomischen Prioritäten ergibt. Ecologic Institut wird auch dazu beitragen, regionale Workshops und Präsentationstreffen zu organisieren.

Kontakt

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Finanzierung
Partner
Team
Sandra Naumann
Keighley McFarland
Ina Krüger
Lina Röschel
Dauer
-
Projekt-ID
Schlüsselwörter
Ökosystemdienstleistungen, Sozialpolitik, Wirtschaftpolitik
Deutschland, Österreich, Litauen, Slowenien, Niederlande
Analyse, Evaluation, Empfehlungen