Die Auswirkungen des Naturschutzes auf die Volkwirtschaft werden heftig diskutiert. Im Auftrag der Europäischen Umweltagentur (EEA) hat Ecologic abgeschätzt mit welchem Aufwand eine Erfassung möglicher Beschäftigungseffekte auf europäischer Ebene verbunden ist. Verschiedene Methoden wurden bewertet, um „Best-Practice“-Ansätze für eine größer angelegte Studie zu bestimmen.

Ländliche Räume in Europa tendieren zu mangelnder wirtschaftlicher Vielfalt, vergleichsweise hohen Arbeitslosenzahlen sowie zu einer generellen Marginalisierung. In diesem Kontext werden Naturschutzgebiete von der lokalen Bevölkerung kritisch hinterfragt, da zusätzliche negative Einflüsse auf die lokale Volkswirtschaft befürchtet werden. Allerdings konnten in der Vergangenheit Fallstudien positive wirtschaftliche Auswirkungen von Naturschutzmaßnahmen und -gebieten aufzeigen. Grund hierfür sind steigende Beschäftigung und Ausgaben von Touristen. Schutzgebiete helfen direkt zusätzliche Beschäftigung zu generieren und die Wirtschaft zu diversifizieren. Des Weiteren fließen Ausgaben der Besucher in die Lokalwirtschaft und führen somit zu mehr Arbeitsplätzen durch eine steigende Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen.

Ziel dieses Reports ist es, bisherige Fallstudien zu dieser Thematik zu untersuchen, um festzustellen, welche Indikatoren für die Analyse wirtschaftlicher Auswirkungen von Naturschutzgebieten genutzt werden. Zusätzlich werden diverse Berechnungsmethoden betrachtet, um „Best-Practice“ Ansätze zu bestimmen.

Ein besonderer Schwerpunkt wurde auf den Vergleich von Top-Down und Bottom-Up Ansätzen gelegt. Während Top-Down-Ansätze statistische Daten und Input-Output-Tabellen nutzen, basieren Bottom-Up-Ansätze auf Fallstudien, innerhalb derer Auswirkungen direkt über Umfragedaten gemessen werden, die auf lokaler Ebene gesammelt worden sind.

Das übergeordnete Ziel war zu ermitteln, ob eine europaweite Studie machbar ist.