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Förderung des Wissenstransfers europäischer Forschung im Wassersektor – WaterDiss2.0 Konsensus-Konferenz

Förderung des Wissenstransfers europäischer Forschung im Wassersektor – WaterDiss2.0 Konsensus-Konferenz
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Förderung des Wissenstransfers europäischer Forschung im Wassersektor – WaterDiss2.0 Konsensus-Konferenz

Veranstaltung
Datum
-
Ort
Berlin, Deutschland

Wie wird Innovation effektiv verbreitet? Wie kann die Lücke zwischen Wissenschaft und Anwendung geschlossen und dadurch die Nutzung von Forschungsergebnissen gesichert werden? Wie können wir eine höchstmögliche Verbreitung von Forschungsergebnissen durch Wissenstransfer erreichen? Diese Fragen wurden bei der "WaterDiss2.0 Konsensus-Konferenz: Förderung des Wissentransfers europäischer Forschung im Wassersektor" erörtert, die im Rahmen des WaterDiss2.0 Projektes  organisiert wurde.

Im Bereich der Wasserpolitik, teilen Praktiker und Forscher ein gemeinsames Interesse daran, die Übertragung und Nutzung von Ergebnissen EU-geförderter Forschungsprojekte zu fördern und damit zu einer Erreichung der Ziele der EU Wasser-Rahmenrichtlinie beizutragen. In diesem Zusammenhang bot die WaterDiss2.0 Konsensus-Konferenz eine Plattform für Diskussionen und eine kreative Arbeitsplattform für 26 Teilnehmer. Unter den Teilnehmern waren Wissenschaftler, Praktiker sowie Mediatoren mit Erfahrung in der Verbreitung und Innovation für  Technologien, Managementmethoden und Strategieentwicklung im Wassersektor. Die Konferenz mit dem Thema "Förderung des Wissentransfers europäischer Forschung im Wassersektor" fand vom 3. bis 4. November 2011 in Berlin statt und hatte folgende Ziele:

  • Den Ansatz des Projektkonsortiums, der darauf abzielt, die Ergebnisse von EU-geförderten Forschungsprojekten im Bereich Wasser zu kommunizieren und ihre Aufnahme im Wasser-Sektor zu fördern, vorzustellen, zu diskutieren und zu validieren.
  • Die von WaterDiss2.0 entwickelte Methodik soll normaler Bestandteil der Kommunikationstrategie eines jeden Forschungsprojektes werden.
  • Eine Plattform für Wasserexperten, Wissenschaftler sowie Praktiker und Mediatoren anzubieten und entsprechende Netzwerke zu stärken.

Die Konferenz wurde von Gilles Neveu (Office International de l'Eau) und Gaelle Nion, der Projektkoordinatorin, eingeführt. Weitere Vorträge von Darla Nickel (Ecologic Institut) und Kerry Thomas (Environmental Sustainability Knowledge Transfer Network) analysierten u. a. den Wissenstransfer vergangener Projekte, stellten weiterführende Verbreitungsstrategien der Projektergebnisse vor und informierten Projekt-Vertreter über die von WaterDiss2.0 geplanten Aktivitäten und Veranstaltungen. Gaelle Nion (Office International de l'Eau) präsentierte innovative Kommunikationsinstrumente, die vom WaterDiss2.0 Projekt angeboten werden. Dazu gehört beispielsweise die EU Water Community - eine öffentlich zugängliche Kommunikationsplattform die Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger der europäischen Wasserwirtschaft verbindet. Um Best-Practice Beispiele für erfolgreichen Wissentransfer vorzustellen, wurden zwei FP Projektleiter eingeladen, ihren projektbezogenen Ansatz zu  präsentierten.

  • Das FP6 Projekt AMEDEUS (Accelerate Membrane Development for Urban Sewage Purification) verdankte seinen Erfolg vor allem einer ehrgeizigen und gut geplanten Kommunikationsstrategie, die sowohl kurz- als auch langfristig den Anforderungen des Projektes entsprach. AMEDEUS weist vielversprechende Voraussetzungen für erfolgreichen Wissentransfer, wie eine boomende Technologie und die Beteiligung an einem Cluster der sich kollektiv für Membran-Technologie-Entwicklung einsetzt, auf.
  • Die Ergebnisse und Empfehlungen des FP6 Projekts BRIDGE (Developing a Common Methodology for the Evaluation of Groundwater Environmental Quality) wurden in dem Leitfaden der Gemeinsamen Durchführungsstrategie der Wasserrahmenrichtlinie (Common Implementation Strategy) verwendet. Der Grund für den Erfolg lag in den Schlüsselfaktoren der Strategie des Wissenstransfers des Projekts, nämlich der Rolle der unterschiedlichen Zusammensetzung des Projektteams und der starken Beteiligung von einigen Projektpartnern in der nationalen Umsetzung der WRRL.

Alle Präsentationen des Workshops sind online verfügbar.

In der zweiten Hälfte des Tages fand ein World Café statt, welches eine aktive Diskussion und eine  kreative Atmosphäre ermöglichte. Die Teilnehmer diskutierten bestehende Hemmnisse und formulierten Lösungen und Verbesserungsvorschläge zur Verbreitung von Forschungsergebnissen. Dieser Austausch förderte das kollektive Wissen und erbrachte originelle Beiträge. Die Gespräche wurden an vier Tischen geführt, von denen jeder eine der folgenden Fragen behandelte:
 

  • Wie können Kommunen und Versorgungsunternehmen von den neuesten Forschungsergebnissen profitieren?
  • Wo benötigen oder wünschen die Wissenschaftler am meisten Unterstützung bei der Verbreitung und Sicherstellung der Anwendung der Projektergebnisse?
  • Wie können Web2.0-Tools am besten verwendet werden, um eine Verbreitung zu verbessern?
  • Wie viel Flexibilität benötigt ein erfolgreicher Wissenschaftstransfer?

Die Schlussfolgerungen des Workshops fassen die Hindernisse, die während der Diskussionen hervorgehoben wurden, sowie die Ideen für eine weiterführende Verbreitung von Forschungsergebnissen, zusammen. Ein häufig genanntes Problem, war die Schwierigkeit Zielgruppen zu erreichen - ein Punkt der insbesondere von den jeweiligen Projektergebnissen und den Zielgruppen abhängt. Es gibt keine einheitliche Lösung und die Kommunikationsbotschaft sowie die Verbreitungsstrategie müssen individuell erarbeitet werden. Während einige Projekte Web-Tools eingesetzt haben, bleiben diese Instrumente vielen Akteuren fremd oder sie benötigen zusätzliche Hilfe, um die Vorteile ausnutzen zu können. Die Gunst des richtigen Zeitpunkts für den Transfer von Forschungsergebnissen auszunutzen, und die richtige Sprache anzuwenden sind wichtige Erfolgsfaktoren. Kommunikation ist eine Fertigkeit, die durch Schulungen und Unterstützung, wie zum Beispiel die des WaterDiss2.0 Projektes, erlernt werden können. Eine Zusammenfassung der Diskussionen und die Schlussfolgerungen des Workshops sind online verfügbar.

Die WaterDiss2.0 Konsensus-Konferenz wurde vom Ecologic Institut mit der Hilfe der Partner im Konsortium und der projektleitenden Organisation organisiert. Das Ecologic Institut ist innerhalb des Projektes verantwortlich für die erste Projektphase, die einen Schwerpunkt auf die Beurteilung der Bedürfnisse und Anforderungen für eine stärkere Verbreitung und Anwendung von Forschungsergebnissen legt. Nach dem Abschluss des ersten Projektjahres, wird das WaterDiss2.0 Konsortium weiter daran arbeiten den Wissenstransfer von europäischen Forschungsergebnissen im Wassersektor hin zu einer praktischen Anwendung zu beschleunigen, indem Veranstaltungen organisiert werden, die auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten sind und Wissenschaftler, Politiker und Wassermanager zusammenbringen. Für eine Auswahl von 60 FP6 und FP7 Projekten versucht das WaterDiss2.0 das zukünftige Potenzial der Forschungsergebnisse in enger Zusammenarbeit mit den Vertretern der Forschungsprojekte zu analysieren und individuelle Verbreitungsstrategien für jedes einzelne Projekt zu entwerfen und bei der Verwirklichung zu helfen.

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Finanzierung
veranstaltet von
Partner
Team
Dr. Darla N. Nickel
Johanna von Toggenburg
Datum
-
Ort
Berlin, Deutschland
Projekt
Projekt-ID
Schlüsselwörter
Wasser-Rahmenrichtlinie, WRRL, Wasser, Verbreitung, Aufnahme, Forschung
Europa