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Resilienzsteigernde Strategien für Küsten – ToolKIT (RISC-KIT)

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Resilienzsteigernde Strategien für Küsten – ToolKIT (RISC-KIT)

Projekt
Forschungsprogramm
Dauer
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Die Vulnerabilität von europäischen Küsten gegenüber Stürmen wird aufgrund von Auswirkungen des Klimawandels, wie Meeresspiegelanstieg oder Überflutungen erhöht. Resilience-Increasing Strategies for Coasts – toolKIT (RISC-KIT) ist ein vierjähriges europäisches Forschungsprojekt mit dem Ziel, passgenaue und sofort nutzbare Methoden, Werkzeuge und Management-Ansätze zu entwickeln, die das Risiko aufgrund von Küstenstürmen reduzieren und die Resilienz an europäischen Küsten erhöhen. Entworfen um elf Fallstudien, davon zehn europäische und eine internationale, hat das Projekt einen interdisziplinären Ansatz, der physische, sozio-ökonomische, sozio-kulturelle und sozial-ökologische Daten verbindet um ortsspezifische Disaster Risk Reduction (DRR) Strategien zu entwerfen. Diese sollen Empfehlungen für die nationale und europäische Politik abgeleitet werden. 

Strategien zur Erhöhung der Resilienz und Anpassung an klimabezogene Küstenstürme in Europa

Seltene historische und aktuelle Ereignisse mit großer Wirkung (zum Beispiel Wirbelsturm Xynthia (2010) oder Sturzfluten in Lingurien (2011)) zeigen die Hochwasserrisiken der Küstengebiete in Europa. Es ist davon auszugehen, dass diese Risiken mit dem Klimawandel sowie dem Bevölkerungszuwachs und steigenden Investitionen in den Küstengebieten weiter steigen werden. Wirksame Maßnahmen erfordern zunächst eine Neubewertung der bestehenden Risikostrategien und anschließend eine Entwicklung von Präventions-, Mitigations- und Vorsorgemaßnahmen. Resilience-Increasing Strategies for Coasts – toolKIT (RISC-KIT) ist ein ist ein vierjähriges europäisches Forschungsprojekt mit dem Ziel, passgenaue und sofort nutzbare Methoden, Werkzeuge und Management-Ansätze zu entwickeln die das Risiko aufgrund von Küstenstürmen und reduzieren und die Resilienz an europäischen Küsten erhöhen. RISC-KIT wird unter dem Siebten Rahmenprogramm der EU (RP7) finanziert und wird von einem interdisziplinären Konsortium von 18 Partnern aus 10 Ländern durchgeführt.

Das übergeordnete Ziel von RISC-KIT ist es, die EU und ihre Mitgliedstaaten bei der Festlegung und Prioritisierung von Maßnahmen in dem Hyogo Framework for Action (HFA) zu unterstützen. Die HFA ist ein 10 Jahresplan (2005-2015) der Arbeiten festlegt um für alle Akteure und Sektoren Verluste aufgrund von Katastrophen zu reduzieren. Diskussionen über ein post-2015 Regelwerk haben bereits begonnen und Ergebnisse aus RISC-Kit werden zu dieser Diskussion beitragen. Ergebnisse aus dem Forschungsprozess werden für die praktische Umsetzung der EU-Politik, wie Küstenaspekte in der Klimaanpassungsstrategie der EU oder der EU-Hochwasserrichtlinie, von Nutzen sein.

RISC-KIT Tools

Die in RISC-KIT entwickelten Tools und Management-Lösungen werden es europäischen Küstenmanagern, Entscheidungsträgern und Interessensgruppen ermöglichen, Risikogebiete in Küstenregionen zu identifizieren, damit rechtzeitige Vorhersagen getroffen und Frühwarnsysteme aufgestellt werden können. Die Ergebnisse werden dabei helfen, sozio-ökonomische, sozio-kulturelle und sozio-ökologische Effekte gegenüber Risiko und Resilienz zu verstehen und zu evaluieren. Die Akteure können dann aus einer Reihe von getesteten Präventions-, Mitigations- und Vorsorgemaßnahmen auswählen. 

RISC-KIT verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, um diese Werkzeuge und Lösungen zu entwickeln. Dabei werden die sozio-kulturellen, sozio-ökonomischen, sozio-ökologischen sowie physikalischen Daten für die Entwicklung von Bewertung von sowohl technischen als auch nicht-technischen Lösungen zur Risikoreduktion und Erhöhung der Resilienz gegenüber Küstenstürmen integriert. Entlang von sechs unterschiedlichen, aber eng miteinander verknüpften Arbeitspakten wird RISC-KIT:

  • bestehende Küstenrisikomanagementpläne und Lehren aus historischen Ereignissen bewerten und analysieren,
  • sozio-ökonomische, sozio-kulturelle und sozio-ökologische sowie physikalische Daten für 11 Fallstudien zusammentragen,
  • einen regionalen Küstenrisikobewertungsrahmen (CRAF) entwickeln,
  • ein Frühwarn- und Entscheidungsfindungssystem (EWS / DSS) für ‚Hot-Spot‘-Bereiche entwickeln
  • potentielle Maßnahmen zur Katastrophenrisiko-Reduktion (DRR) entwerfen, die auf einem Ökosystemansatz beruhen.
  • die CRAF und EWS / DSS Werkzeuge in den Fallstudien anwenden sowie
  • einen Web-basierten Management-Leitfaden für die die Entwicklung integrierter DRR Pläne entwickeln.

Ecologic Institute in RISC-KIT

Im Rahmen des Projektes leitet das Ecologic Institut das Arbeitspaket 4, in dem DRR-Maßnahmen entwickelt werden. Das Ecologic Institut koordiniert die Sammlung von sozio-ökonomischen, sozio-ökologischen, kulturellen und physikalischen Daten in den Fallstudienregionen und leitet die soziokulturelle Forschung. Des Weiteren wird vom Ecologic Institut der Web-basierte Management-Leitfaden für Anwender und Entscheidungsträger entwickelt um einen europaweiten Austausch zur Entwicklung von Risikominderungsplänen zu erleichtern. Der Leitfaden wird Präventions-, Mitigations-, Vorsorge-und Anpassungsmaßnahmen mit Empfehlungen für Verwendung in verschiedenen sozioökonomischen, kulturellen und ökologischen Situationen beinhalten. Zur Verbreitung der Projektergebnisse wird das Ecologic Institut einen Synthesebericht und verschiedene Policy Briefs veröffentlichen.

Kontakt

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Finanzierung
Partner
Team
Benjamin Boteler
Galina Rudik
Dauer
-
Projekt-ID
Schlüsselwörter
Anpassung, Risiko, Küsten, Stürme, Klimawandel, Nachhaltigkeit, Stakeholder Engagement, Wissenstransfer, Umweltgovernance
Europa, Deutschland, Kiel, Schweden, Belgien, Frankreich, Bulgarien, Italien, Portugal, UK, Bangladesh
Ethnographische Studien, Interviews, Indikatoren, Bayesian Modelling