Vom 30. August bis 5. September 2009 veranstaltete das Studienförderwerk der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (SDW) in Kooperation mit RWE eine Sommerakademie zur heutigen und zukünftigen Energieversorgung. Benjamin Görlach beschreibt in seinem Vortrag  über das Europäische Emissionshandelssystem bisherige Erfahrungen, den aktuellen Stand sowie zukünftige Entwicklungen des EU-weiten Emissionshandels als einem zentralen klimapolitischen Instrument der Europäischen Union.

Die grundlegende Logik des Emissionshandel ist es, den Klimawandel als „das größte und weitreichendste Marktversagen, das es jemals gab“ (Stern Review, 2006) zu beschränken, indem für die Emission von Treibhausgasen ein einheitliches Preissignal geschaffen wird. Für die Europäische Union stellt der Emissionshandel ein wesentliches Instrument dar, um ihrer globalen Verantwortung für die Begrenzung der Erderwärmung auf 2°C nachzukommen.

Damit sich die ökologische Wahrheit in den Preisen für Energie und andere Produkte mit einem hohen „carbon footprint“ widerspiegelt, schafft der Emissionshandel durch die Begrenzung der Gesamtemission (cap) eine Knappheit, und damit ein Preissignal für Emissionen von Treibhausgasen. Gleichzeitig bietet der Handel mit Emissionsberechtigungen (trade) den Unternehmen die Möglichkeit, die Kosten des Klimaschutzes für Einzelne und die Gesellschaft gering zu halten und Emissionen dort zu vermeiden, wo es am einfachsten und günstigsten möglich ist.

Das Europäische Emissionshandelssystem existiert seit Januar 2005 und befindet sich seit Januar 2008 in seiner zweiten Handelsphase, die mit dem Jahr 2012 enden wird. Für die Zeit ab Januar 2013 wurden Ende 2008 von den europäischen Staats- und Regierungschefs ambitionierte Klimaschutzziele vereinbart, zu deren Erreichung auch der erweiterte Emissionshandel wesentlich beitragen soll.

Die Präsentation [pdf, 275 KB, Deutsch] von Benjamin Görlach zu Erfahrungen, aktuellem Stand und Perspektiven des EU Emissionshandels steht zum Download bereit.