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Chancen und Barrieren für Technikanbieter bei CDM und JI

Publikation
Zitiervorschlag

Butzengeiger-Geyer, Sonja; Michaelowa, Axel; Dransfeld, Björn; Köhler, Michel; Bausch, Camilla; Dreblow, Eike; Tröltzsch, Jenny (2012): Chancen und Barrieren für Technikanbieter bei CDM und JI. UBA-Climate Change, 13/2012, Dessau-Roßlau.

Ecologic Institut und Perspectives GmbH untersuchen in dem Bericht für das Umweltbundesamt die Rolle deutscher Unternehmen in den CDM- und JI-Märkten. Deutsche Hersteller von Umwelttechnik nehmen am Weltmarkt bereits heute und in Zukunft führende Positionen ein. Gleichzeitig sind deutsche Technikanbieter bislang nicht übermäßig stark als Beteiligte von CDM/JI Projekten in Erscheinung getreten - der Anteil deutscher Technik im CDM-Markt beträgt weniger als 20 %. Die größten spezifischen Barrieren bestehen im Informationsmangel zu den Mechanismen CDM/JI sowie insbesondere die regulatorische Komplexität des CDM/JI-Genehmigungsverfahrens und die entsprechenden Transaktionskosten. Daneben sind vor allem fehlende oder nur bedingt anwendbare Methodiken ursächlich für die mangelnde Beteiligung deutscher Technikanbieter an CDM und JI. Der Bericht steht als Download zur Verfügung.

Das Umweltbundesamt beauftragte die Perspectives GmbH und das Ecologic Institut im Rahmen des Projekts "Chancen und Barrieren für Technikanbieter bei CDM und JI" (FKZ 3710 41 502), die Rolle deutscher Unternehmen in den CDM- und JI-Märkten näher zu untersuchen. Dabei lag der Fokus auf Technikanbietern, da diese nicht im Zentrum der allgemeinen Untersuchungen des CDM/JI -Marktes stehen und für sie daher nur sehr aggregierte Daten vorliegen. Der CDM kann Anbietern helfen, Märkte außerhalb ihres Heimatmarktes zu erschließen. Dies gilt umso mehr, da deutsche Technik im Weltmarkt einem starken Preiswettbewerb ausgesetzt ist (etwa im Bereich Solarthermie oder Abwassertechnik). Der geographische Schwerpunkt liegt für die Anwendbarkeit des CDM zukünftig insbesondere in Least Developed Countries. Gleichwohl kann ein reformierter JI Track 2 auch weitere Ländergruppen abdecken, hier ist allerdings eine politische Entwicklung abzuwarten.

Die Studie verfolgt in einem ersten Schritt das Ziel, ein Bild über die derzeitige Beteiligung und zukünftige Möglichkeiten deutscher Technikanbieter in CDM/JI-Projekten zu erstellen. In einem zweiten Schritt werden Techniktypen anhand bestimmter Untersuchungskriterien eingegrenzt, um Techniken mit relevantem Potenzial für die Beteiligung deutscher Technikanbieter an CDM/JI-Projekten zu identifizieren. Neun Techniken mit relevantem Potenzial werden einer detaillierten Analyse unterzogen. Zudem wird eine Expertenbefragung durchgeführt, um die Erfahrungen deutscher Unternehmen in CDM/JI-Projekten, vor allem hinsichtlich von Erfolgsfaktoren und Barrieren im CDM/JI-Markt, zu dokumentieren. Auf Basis der durchgeführten Analyse und der Ergebnisse der Expertenbefragung wird schließlich erörtert, wie die Bundesregierung die Aktivitäten deutscher Technikanbieter in CDM/JI stärken kann.

Die Entwicklung von Methodiken und die Förderung von Pilotprojekten erscheinen – auch vor dem Hintergrund der post-2012 Limitierungen - als adäquate Mittel, um einige der Barrieren zum Zugang zu CDM/JI von deutschen Technikanbietern zu überwinden. Dabei sollte die Nutzung des programmatischen CDM (PoA) insbesondere für die Techniklinien Wasseraufbereitung, Energieeffizienz im Gebäudebereich, Solarthermie, Recycling und begrenzt auch Deponiegas berücksichtigt werden. Die Entwicklung von standardisierten Verfahren könnte die Anwendbarkeit des CDM im Transportsektor, also hier für den Schienenverkehr, sowie auch für den Gebäudebereich deutlich verbessern. Die Bundesregierung sollte Maßnahmen zur Optimierung bestehender Chancen und zur Überwindung existierender Barrieren für deutsche Technikanbieter im Rahmen von CDM/JI prüfen und fördern. Hierzu gehören die Optimierung bestehender Informationsangebote, die Erstellung technikspezifischer Zielmarkt-und Exportanalysen, "Matchmaking Events" in ausgewählten Gastländern, die Prüfung von Finanzierungmaßnahmen sowie weitere technikspezifische Aktivitäten wie Pilotstudien. Die Publikation steht als Download verfügbar.

Der CDM kann Anbietern helfen, Märkte außerhalb ihres Heimatmarktes zu erschließen.
Sprachen
Deutsch
Englisch
Autorenschaft
Axel Michaelowa (Perspectives)
Björn Dransfeld (Perspectives)
Michel Köhler (Perspectives)
Finanzierung
Veröffentlicht in
UBA-Climate Change ,13|2012
Verlag
Jahr
Umfang
169 S.
ISSN
1862-4359
Projekt
Projekt-ID
Inhaltsverzeichnis
Schlüsselwörter
CDM, JI, Technologieexport, Entwicklungs- und Schwellenländer
Deutschland
Literaturanalyse, Expertenbefragung

Source URL: https://www.ecologic.eu/10994