Umweltpolitik: Hilfreich oder hinderlich für naturbasierte Lösung?

Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt und Zerstörung von Ökosystemen sind miteinander verbundene und voneinander abhängige Prozesse, die ganzheitlich angegangen werden müssen. Synergieeffekte können verstärkt werden, indem die Multifunktionalität sowie die vielfältigen Vorteile der Biodiversität und gesunder Ökosysteme genutzt werden, die unter dem Begriff der naturbasierten Lösungen (NBS) zusammengefasst werden. Diese Themen wurden in der Veranstaltung "Natur als Lösung - Für Resilienz, Schadensminderung und nachhaltige Entwicklung" beleuchtet, die im Rahmen der 5. Europäischen Konferenz zur Anpassung an den Klimawandel (ECCA2021) stattfand. McKenna Davis vom Ecologic Institut war eine der Keynote-Speaker*innen, die die umweltpolitischen Rahmenbedingungen in der EU und auf globaler Ebene vorstellte und erläuterte, inwiefern diese die Einführung von NBS fördern oder behindern.

Die Sitzung war in vier Themen rund um naturbasierte Lösungen gegliedert: (1) Unterstützung durch politische Maßnahmen, (2) Wissensbasis, (3) Anwendungen und (4) Zukunftsperspektiven für NBS zur Anpassung an den Klimawandel und zur Reduzierung des Katastrophenrisikos in Europa. Die Themen wurden in drei Keynote-Präsentationen, einer Podiumsdiskussion mit Keynote-Speaker*innen und interaktiven Breakout-Sessions behandelt, in denen die Teilnehmer*innen die Möglichkeit hatten, mit den Keynote-Speaker*innen zu diskutieren.

In ihrem Vortrag präsentierte McKenna Davis zunächst die globalen politischen Rahmenbedingungen und hob die Chancen hervor, die sich durch die CBD COP15 und die UNCCC COP26 ergeben, die noch in diesem Jahr stattfinden. Sie skizzierte zudem die Trends in Bezug auf NBS in der EU-Umweltpolitik sowie die wichtigsten Engpässe, die das Mainstreaming und die Umsetzung von NBS erschweren. Dazu gehören unter anderem die oft unverbindliche Natur der Maßnahmen und die daraus resultierende unzureichende Umsetzung, ein Mangel an Kohärenz zwischen den Maßnahmen, das Fehlen quantitativer oder messbarer Werte und unzureichend gestraffte Indikatoren sowie eine unzureichende Zuteilung von Investitionen. Sie beendete ihre Präsentation mit Handlungsempfehlungen und -möglichkeiten, die sich beispielsweise aus dem EU Green Deal und dem bevorstehenden EU-Sanierungsplan ergeben, sowie mit Wegen zur Förderung von NBS-Investitionen und zur Stärkung und Erhöhung der Kohärenz zwischen bestehenden Maßnahmen, Zielen und Indikatoren.

Das vollständige Programm der Veranstaltung sowie die Powerpoint-Präsentation von McKenna Davis stehen zum Download zur Verfügung. Die Aufzeichnung der Sitzung steht online zur Verfügung.