Im Rahmen eines Vortrages am 20. Juni 2006 diskutierte Jacob Park das Konzept des nachhaltigen Investierens (Socially Responsible Investing, SRI) mit Schwerpunkt auf die bisherigen Erfahrungen in den USA und der möglichen Bedeutung dieser Investitionsstrategien im Hinblick auf Entwicklungs- und Schwellenländer. Im Anschluss an den Vortrag fand eine lebhafte Diskussion mit den teilnehmenden Gästen und Ecologic's Praktikanten und Fellows aus dem Transatlantic Program statt.

Jacob Park ist Professor für Wirtschaft und Politik am Green Mountain College in Vermont (USA) und arbeitet zu nachhaltiger Unternehmensführung, Wirtschaftsethik und sozialem Unternehmertum mit besonderem Schwerpunkt auf Japan, China und den Raum Asia-Pazifik.

Er ist weiterhin als Berater bei Green Cay Asset Management, einem auf nachhaltige Investitionen spezialisierten Hedge Fonds, tätig. Als einer der Hauptautoren der Arbeitsgruppe Szenarien des Millennium Ecosystem Assessments, ist er heute Mitglied zahlreicher US Initiativen im Bereich nachhaltige Produktion und Konsummuster.

In seinem Vortrag [pdf, 158 KB, Englisch]  näherte sich Jacob Park dem Themenkomplex nachhaltiges Investieren zunächst mittels einer Definition des Konzeptes, nach dem nicht nur die finanziellen Interessen der Investoren, sondern auch die Auswirkungen einer Investitionen im Hinblick auf Sozial- und Umweltaspekte berücksichtigt werden. Des weiteren erläuterte er die derzeit am meisten verwendeten Kriterien für das 'Screening' nachhaltiger Investitionsmöglichkeiten und zeichnete den derzeitigen Trend nachhaltiger Investitionstätigkeit in OECD Ländern nach.

In einer kritischen Diskussion von SRI als treibender Kraft für eine nachhaltige Unternehmensführung, stellte Jacob Park heraus, dass sich SRI in den OECD Ländern vor allem mit einer weiteren Unterstützung durch große institutionelle Investoren sowie durch eine weitere Anpassung an breitere Kundengruppen durchsetzen wird. Mit Hinblick auf die Rolle von SRI in Entwicklungs- und Schwellenländern stellte er die Frage, ob und wie es möglich sein könnte, privates Kapital aus den Industrieländern zugunsten der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung in diesen Ländern einzusetzen. Zur Illustration möglicher Ansätze präsentierte er zwei Beispiele, den Mikro-Kredit Markt sowie die Weather Derivative Initiative des UN World Food Programms.

Diese Veranstaltung wurde durch die freundliche Unterstützung der US Botschaft in Berlin ermöglicht.