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Wirtschaftliche Bewertung des Grundwasserschutzes

Wirtschaftliche Bewertung des Grundwasserschutzes
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Wirtschaftliche Bewertung des Grundwasserschutzes

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Das Vorhaben "Wirtschaftliche Bewertung des Grundwasserschutzes" stellt Methoden und empirische Abschätzungen zu Kosten und Nutzen des Grundwasserschutzes vor. Ecologic hat hierzu eine umfangreiche Übersicht der einschlägigen Literatur zusammengestellt, und die Erfahrungen europäischer Staaten mit wirtschaftlichen Methoden und Instrumenten im Grundwasserschutz untersucht. Die Studie lieferte inhaltliche Beiträge für die Entwicklung der zukünftigen EG-Grundwasserrichtlinie.

Die EU-Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EC) ergänzt die bestehende Gesetzgebung, indem sie den Gewässerschutz für alle Arten von Gewässern ausweitet und vereinheitlicht, sowohl für Grund- als auch für Oberflächenwasser. Die WRRL sieht vor, dass die Mitgliedsstaaten die erforderlichen Maßnahmen umsetzen, um bis 2015 den guten ökologischen und chemischen Status für alle Wasserkörper zu gewährleisten. Die WRRL sieht darüber hinaus die Entwicklung einer Tochterrichtlinie zum Grundwasser vor und verlangt, dass ökonomische Erwägungen im Entwicklungsprozess berücksichtigt werden sollten.

Als Beitrag zu der laufenden Diskussion haben BRGM und Ecologic eine Studie zur wirtschaftlichen Bewertung des Grundwasserschutzes durchgeführt. BRGM und Ecologic wurden hierzu von der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission beauftragt (ENV.A.1/2002/0019). Die Studie wurde von August 2002 bis Mai 2003 erstellt. Die Ergebnisse der Studie wurden im März 2003 dem Expert Adivsory Forum zu Grundwasser der EU-Kommission vorgestellt.

Kontext und Zielsetzung

In Bezug auf Grundwasser gibt die WRRL keine Qualitätsstandards vor, mit Ausnahme derer, die bereits in der bestehenden Gesetzgebung verankert sind (bspw. die Pestizid- und Nitratrichtlinien). Zudem verlangt jedoch Artikel 17 WRRL, dass die Kommission (oder ggf. die Mitgliedsstaaten, falls keine Einigkeit erzielt werden kann) zusätzliche Maßnahmen für einen vorsorgenden Grundwasserschutz in einer eigenen Tochterrichtlinie angeben müsse. Diese Tochterrichtlinie muss auch die Kriterien zur Bestimmung des guten Grundwasserzustands enthalten. Nach Artikel 17 der WRRL muss die Auswahl dieser Kriterien durch eine ökonomische Analyse abgestützt sein.

Die Zielsetzung der vorliegenden Studie besteht darin, eine solche ökonomische Analyse durchzuführen. Hierzu wurden in einer Literaturübersicht die Ergebnisse vorangegangener Untersuchungen beschrieben, sowie auf Primärdaten aus drei ausgewählten Fallbeispielen zurückgegriffen. Dabei zielte die Analyse vorrangig darauf ab, die wirtschaftlichen Auswirkungen bestimmter Setzungen von Mindestqualitätsstandards zu beschreiben. In diesem Sinne beschreibt die Analyse also die wirtschaftlichen Folgen, die verschiedene Definitionen des "guten Grundwasserzustands" für die betroffenen Akteure haben - sei es durch höhere Kosten zur Vermeidung von Verschmutzungen, oder durch den höheren Nutzen aus sauberem Grundwasser. Damit trägt die ökonomische Analyse zur Beantwortung der Frage bei, ob die zu erwartenden Nutzen eines bestimmten Schutzniveaus die dadurch verursachten Kosten rechtfertigen.

Inhalt des Berichts

Der Endbericht der Studie enthält drei Hauptbestandteile: eine ausführliche Literaturübersicht, die von Ecologic erstellt wurde, die Berichte zu drei Fallstudien, die von BRGM durchgeführt wurden, sowie eine executive summary der wichtigsten Ergebnisse. Die Literaturübersicht umfasst sowohl wissenschaftliche Literatur als auch Projektberichte, Handlungsanleitungen und interne policy papers aus verschiedenen Mitgliedsstaaten. Die Literaturübersicht zeigt verschiedene Ansätze zur monetären Bewertung des nicht-handelbaren Gutes "Grundwasserqualität" auf, und liefert Abschätzungen für die direkten und indirekten Kosten des Grundwasserschutzes. Die Projektberichte aus den Mitgliedsstaaten befassen sich vorrangig mit einzelnen Maßnahmen zum Grundwasserschutz, und bewerten diese hinsichtlich ihrer Kosteneffizienz. Auf der Grundlage der Literaturübersicht wurden Vorschläge für zukünftige Ansätze und Strategien im Bereich des Grundwasserschutzes entwickelt, sowie zur Rolle der Ökonomie bei der Entwicklung solcher Strategien.

Das französische geologische Forschungsinstitut BRGM hat drei Fallstudien beigetragen, die in Frankreich und Dänemark durchgeführt wurden. Die Fallstudien befassen sich mit Beispielen von Verschmutzung aus diffusen und Punktquellen, und beleuchten verschiedene ökonomische Fragestellungen, wie etwa die Kosten und Nutzen von frühzeitigem, vorsorgendem Grundwasserschutz (early action), sowie die Auswirkungen auf verschiedene wirtschaftliche Nutzer- und Nichtnutzergruppen.

Downloads:

  1. Zusammenfassung [pdf, 886 KB, Englisch]
  2. Literaturstudie [pdf, 311 KB, Englisch]
  3. Fallstudie Nr. 1 (Alsace, F / point-source pollution) [pdf, 510 KB, Englisch]
  4. Fallstudie Nr. 2 (Upper Rhine valley, F / diffuse pollution) [pdf, 134 KB, Englisch]
  5. Fallstudie Nr. 3 (North Jutland, DK / diffuse pollution)  [pdf, 400 KB, Englisch]

Kontakt

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Finanzierung
Partner
Team
Eduard Interwies
Dauer
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Projekt-ID
Schlüsselwörter
Europäische Umweltpolitik, Wasser, Grundwasser, Grundwasserschutz, Wirtschaftliche Analyse, Wasserrahmenrichtlinie, WRRL, guter chemischer Zustand, signifikante und anhaltende steigende Trends, Trendumkehr, diffuse Verschmutzung, Kosten-Nutzen Vergleich, Kosteneffizienz, Umweltbewertung, Umwelt- und Ressourcenkosten, Kosteninternalisierung, Umweltökonomie
Elsass, Frankreich, Oberes Rheintal, Nordjütland, Dänemark
Fallstudie, Literaturübersicht