| Quelle: DIW Berlin
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Deutschlands Ausstieg aus der Kohle – Pressegespräch

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Berlin, Deutschland

In diesem Pressegespräch wird der "Kohlereader" vorgestellt. Er wurde vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, Wuppertal Institut und Ecologic Institut erarbeitet. Der "Kohlereader" stellt die verfügbaren Möglichkeiten einer schrittweisen Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung und ihre Implikationen dar, informiert über Fakten und Zusammenhänge, benennt das Für und Wider einzelner Handlungsoptionen und zeigt den jeweiligen wissenschaftlichen Hintergrund auf.

Der "Kohlereader" will die Arbeit der Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" (Kohlekommission) unterstützen, die bis Ende 2018 einen Aktionsplan zur schrittweisen Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung vorlegen soll.

Kohlekraftwerke sind für knapp 40 Prozent des erzeugten Stromes und circa 80 Prozent der CO2-Emissionen des deutschen Stromsektors verantwortlich. "Um die Ziele aus dem Klimaschutzplan der Bundesregierung aus 2016 einzuhalten, muss und kann eine deutliche Reduzierung der Kohleverstromung einen entscheidenden Beitrag leisten und es ist mittelfristig ein vollständiger Kohleausstieg erforderlich", sagt Prof. Dr. Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am DIW Berlin. Der Klimaschutzplan sieht für die Energiewirtschaft bis zum Jahr 2030 eine Minderung der CO2-Emissionen von 60 bis 62 Prozent gegenüber 1990 vor. "Wenn man die vorliegenden Forschungsergebnisse zusammen betrachtet, dann ist ein Ausstieg aus der Kohleverstromung aber nicht nur klimapolitisch notwendig, sondern auch energiewirtschaftlich sinnvoll und technisch und wirtschaftlich machbar", ergänzt Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Vizepräsident des Wuppertal Instituts.

Deutsche Kohlekraftwerke sind bereits heute vom europäischen Emissionshandelssystem erfasst. Damit verteuert sich CO2-intensiver Strom. So sollen die Klimafolgekosten integriert und die Klimaschutzziele erreicht werden. "Doch trotz der in den letzten Monaten deutlich gestiegenen Zertifikatspreise ist die Anreizwirkung für eine gesicherte und kontinuierliche Reduktion vor allem der Braunkohleverstromung unzureichend", kommentiert Dr. Camilla Bausch, Wissenschaftliche Direktorin und CEO des Ecologic Instituts.

Der Kohleausstieg ist energie- und klimapolitisch notwendig, technisch realisierbar und wirtschaftlich sinnvoll.

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Ort
Berlin, Deutschland
Sprache
Deutsch
Projekt
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Schlüsselwörter
Kohle, Braunkhole, Steinkohle, Politikinstrumente, Klimaschutzplan 2050, Bundesregierung, Reduktion der Treibhausgasemissionen, Energiewirtschaft, CO2, Elektrizitätssektor, Kohleausstieg, Emissionsziele, Kohleverstromung, Kohlekommission, "Wachstum, Strukturwandel und Regionalentwicklung"
Deutschland
Pressegespräch

Source URL: https://www.ecologic.eu/15990