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Nachhaltige Zukunft und Führungsverhalten in Unternehmen

Dr. Francisco Szekeley
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Nachhaltige Zukunft und Führungsverhalten in Unternehmen

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Ort
Berlin, Deutschland
Aktive Rolle

Die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen sowie die Ausbildung zukünftiger Führungskräfte im Hinblick auf neue Herausforderungen wirtschaftlicher Akteure im Bereich Nachhaltigkeit waren die zentralen Themen des Ecologic Dinner Dialogs am 15. September 2004 zu Ehren von Dr. Francisco Szekely, Professor an der European School for Management and Technology (ESMT) mit Sitz in Berlin und München.

Dr. Szekely ging zunächst auf das Profil und die Ziele des neu gegründeten Kompetenzzentrums "Sustainable Systems Management" an der ESMT ein, indem er die Schlüsselposition der Mitarbeiter eines Unternehmens für eine Verankerung des Nachhaltigkeitsgedanken im unternehmerischen Handeln beschrieb. Das Kompetenzzentrum möchte eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen zwischen Wissenschaft und Praxis bieten und somit zu einem nachhaltigen Unternehmertum beitragen.

Dr. Szekely verdeutlichte die neuen Handlungsmaximen für Firmen wie folgt:

  • Verantwortungsvolles, gewinnorientiertes Wirtschaften ohne die Benachteiligung zukünftiger Generationen,
  • Abkehr von der ausschließlichen Orientierung am Shareholder Value hin zu einer Einbeziehung aller relevanten gesellschaftlichen Akteure,
  • Unternehmerisches Denken und Handeln in den Dimensionen der Nachhaltigkeit.

Dr. Szekely betonte darüber hinaus die Wichtigkeit der betrieblichen Berichterstattung im Bereich der Nachhaltigkeit für die Erlangung eines stärkeren Vertrauens der Gesellschaft in wirtschaftliches Handeln sowie die Notwendigkeit objektiver, klarer und eindeutiger Indikatoren in diesem Zusammenhang.

Dr. Szekeley, ehemaliger Staatssekretär im mexikanischen Umweltministerium, der bereits zahlreiche Professuren innehatte und als Berater international im Umweltbereich aktiv ist, betonte auch die sozialen Aspekte der Nachhaltigkeit und rief Unternehmen dazu auf, aktiv zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen beizutragen. Abschließend unterstrich er die Effektivität freiwilliger Vereinbarungen im Vergleich mit gesetzlichen Vorgaben und betonte, dass nicht der Weg sondern vielmehr das Erreichen des Ziels, nämlich eine nachhaltigere Zukunft weltweit, letztendlich entscheidend sei.

Dr. Klaus Mittelbach, Vertreter des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e.V. (BDI) und der Unternehmensinitiative Econsense eröffnete die anschließende Diskussion. Er rief dazu auf, für praktische Problemstellungen auch entsprechend praxisnahe Lösungen zu finden und legte dar, dass nicht alle Dimensionen von Nachhaltigkeit die gleiche Relevanz für alle Unternehmen haben und dass hier den Unternehmen mehr Spielraum gewährt werden sollte. Dies gelte auch im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung, wo die Kriterien von den Unternehmen in Dialog und Abstimmung mit den relevanten gesellschaftlichen Akteuren gefunden werden sollten.

Die anschließende Diskussion berührte unter anderem die folgenden Bereiche:

  • die Probleme, die sich aus einer standardisierten Berichterstattung ergeben, wobei grundsätzlich eine umfassende Berichterstattung für eine Erhöhung der Akzeptanz der Öffentlichkeit ausdrücklich befürwortet wurde,
  • die Unterstützung unternehmerischer Innovationskraft durch eine Kombination freiwilliger Vereinbarungen mit gesetzlichen Vorgaben,
  • das große Potential für einen unternehmerischen Beitrag zur Lösung globaler Probleme,
  • die zunehmende Verankerung des Nachhaltigkeitsgedanken in Unternehmensstrukturen weltweit,
  • die Rolle des einzelnen Mitarbeiters für die Integration und Umsetzung von Nachhaltigkeit im Unternehmen sowie die Bedeutung von Universitäten für die Vermittlung des entsprechenden Wissens und die Ausbildung von Führungskräften.
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Ort
Berlin, Deutschland
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Deutsch
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