Direkt zum Inhalt

Nachhaltiger Transport – politisches Ziel oder Mythos?

Nachhaltiger Transport – politisches Ziel oder Mythos?
Print

Nachhaltiger Transport – politisches Ziel oder Mythos?

Veranstaltung
Datum
Ort
Berlin, Deutschland
Aktive Rolle
Sebastian Bäckström

Ein Ecologic Dinner-Dialog wurde am Vorabend und in Einstimmung auf den 3. ETTAR Workshop, der sich mit dem Bedarf für Training und Bewusstseinsbildung zugunsten nachhaltiger (Fracht-)Verkehrslösungen befasst, organisiert. Sebastian Bäckström (WSP, Schweden) gab eine Einschätzung zum aktuellen globalen Transportsystem und zum Ziel eines nachhaltigeren Verkehrs. Nachhaltiger Verkehr zeichnet sich durch niedrige Umweltemissionen und eine realistische Preisbildung gemäß den jeweiligen Umwelteffekten des Verkehrsmittels aus. Als Grundthese vertrat Sebastian Bäckström, dass "etwas am System faul sei und Änderungen in Richtung eines nachhaltigeren Verkehrssystems dringend geboten seien".

Zwar sei das derzeitige globale Verkehrssystem sehr effektiv und biete viele Annehmlichkeiten, wie billige Güter, jedoch gehe dies auf Kosten anderer Bedürfnisse, wie etwa einer sauberen Umwelt. Auch die Verteilung von Nutzen und Lasten des Verkehrssystems seien weltweit ungleich verteilt. Herr Bäckström vertrat die These, dass nachhaltiger Verkehr und Gütertransport ein wichtiges Ziel sei und insbesondere Training und eine Bewusstseinsbildung der Bevölkerung mit Blick auf nachhaltige Verkehrsoptionen zur Erreichung des Ziels nützlich sein könnten. Nachhaltigkeit sei mehr als ein abstrakter Begriff, sondern eine "harte Realität", die es zu etablieren gelte. Herr Bäckström machte die Annahme, dass die Bevölkerung nicht von sich aus auf Annehmlichkeiten, wie billige Güter aus aller Welt verzichten werde. Daher sei die Setzung neuer Prioritäten und die Entwicklung neuer Ansätze nötig, etwa die Abwägung von Gesamtkosten und –nutzen von Gütertransportoptionen sowie die Popularisierung der Tatsache "Endlichkeit der Ressourcen".

Es existiert eine soziale Dimension der Nachhaltigkeit. Diese verlangt, dass jedes menschliche Wesen eine akzeptable Existenz aufbauen können soll oder besser ein angenehmes Leben führen können soll. Das Resümee des Vortrags war, dass nachhaltiger Verkehr schlecht mit den derzeitigen wirtschaftlichen Paradigmen zu vereinbaren sei. Daher sei nachhaltiger Verkehr ein Ziel für die Zukunft, jedoch sei er kein Mythos.

Die anschließende Diskussion behandelte folgende Aspekte:

  • Einfluss der Transport-Lobby auf die politischen Entscheidungen mit Verkehrs- und Infrastrukturbezug;
  • Rolle und das Vermögen von Politikern, durch ihre politischen Maßnahmen nachhaltigen Verkehrsmitteln und Verkehrsansätzen die Rolle der strukturellen "Gewinner" zuzuweisen und nicht nachhaltige Verkehrsmittel und –ansätze zu Verlierern zu machen;
  • Einfluss von Training und Bewusstseinsbildung über nachhaltige Konzepte sowie Marketing von nachhaltigen Produkten;
  • Unterschied zwischen Mobilität und Verkehrsaufkommen.

Weiterführende Links:

Aktive Rolle
Sebastian Bäckström
Datum
Ort
Berlin, Deutschland
Schlüsselwörter