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Die Landwirtschaft als Ökosystemdienstleistung

Die Landwirtschaft als Ökosystemdienstleistung
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Die Landwirtschaft als Ökosystemdienstleistung

Projekt
Dauer
-

Viele Ökosystemleistungen werden durch die Landwirtschaft und die entsprechend durch Menschen genutzte Agrarfläche bereitgestellt. Allerdings  gibt es zahlreiche Belege dafür, dass je nach Nutzungsintensität nur bestimmte Ökosystemleistungen maximiert, während andere stark beeinträchtigt werden. In dieser vom Joint Research Centre (JRC) geförderten Studie wird das Verhältnis zwischen der Bereitstellung von landwirtschaftlichen Produkten wie Nahrungs- und Futtermittel und Biomasse und den regulierenden, unterstützenden und kulturellen Ökosystemleistungen untersucht. Mit Hilfe von Energiebilanzen soll am Ende eine EU-weite Kartierung von Ökosystemleistungen aus der Landwirtschaft erstellt werden.

Im Jahre 2001 setzte sich die EU das politische Ziel, den Verlust an biologischer Vielfalt bis 2010 auf europäischen Boden zu stoppen. Trotz deutlicher Forschritte bei der Einrichtung von Schutzgebieten zeigen vorhandene Trends und Indikatoren, dass das Ziel nicht erreicht wurde. Daraufhin verabschiedete die EU-Kommission eine neue Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bis 2020, die auch quantitative Ziele für die Wiederherstellung von Ökosystemleistungen mit einschließt.

In der EU wird rund die Hälfte der Fläche landwirtschaftlich genutzt. Insofern hat die Landwirtschaft bei der Verwirklichung der Biodiversitätsziele eine zentrale Bedeutung. Intensive landwirtschaftliche Produktion ist eine der Hauptursachen des Biodiversitätsverlustes und der Degradierung von Ökosystemen.

Um die  positiven und negativen Auswirkungen der landwirtschaftlichen Produktion auf die Umwelt zu systematisieren und zu bewerten, müssen zunächst die entscheidenden Faktoren identifiziert werden. Diese Studie geht von konzeptioneller Seite auf ein Problem ein, das in entsprechenden Untersuchungen bislang vernachlässigt wurde: Die Rolle der landwirtschaftlichen Produktion innerhalb des mittlerweile breit angewandten Konzept der Ökosystemleistungen und den daraus entstehenden Nutzen für den Menschen.

Die Studie besteht aus vier Arbeitsschritten:

  1. Entwicklung eines Ansatzes zur Einbettung der landwirtschaftlichen Produktion in die wichtigsten Konzeptionen zu Ökosystemleistungen (Millennium Ecosystem Assessment, TEEB)
  2. Identifizierung des am besten geeigneten Maßes (Biomasse, Energie, Ertrag) und des Referenzzustandes, mit dem die aktuelle landwirtschaftliche Produktion verglichen werden soll (z.B. die potentielle Produktivität des Landes);
  3. Erarbeitung eines analytischen Rahmens zur Verknüpfung der landwirtschaftlichen Praxis mit Ökosystemleistungen unter Zuhilfenahme der externen Energieflüsse (z.B. Arbeit, Maschineneinsatz, Düngemittel, Bewässerung);
  4. Modellierung und Mapping von Ökosystemleistungen der Landwirtschaft mit potentieller Unterscheidung zwischen der Herstellung von Lebensmitteln, Futtermitteln und nachwachsenden Rohstoffen.

Das Ecologic Institut ist in diesem Projekt für den ersten Arbeitsschritt verantwortlich. Dies schließt unter anderem eine Literaturstudie zu bisherigen Konzepten von Ökosystemleistungen und deren Umgang mit der landwirtschaftlichen Produktion ein.

Kontakt

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Finanzierung
Partner
Wageningen University & Research Centre, Alterra (Alterra), Niederlande
Team
Leah Germer
Lucy Olivia Smith
Dauer
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Projekt-ID
Schlüsselwörter
Landwirtschaft, Ökosystemleistungen, Grüne Infrastruktur
Europa