Verwandte Inhalte für das Projekt "Erkennen und Bewerten der Wechselwirkungen von internationaler Klima-und Ressourcenschonungspolitik (WIRK)" (Projektnummer 3554)
Publikation:Artikel
Die Gewinnung und Verarbeitung natürlicher Ressourcen war 2015 für 23 % der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Daher verspricht die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs durch Ressourceneffizienz erhebliche Beiträge zum Klimaschutz. Dieser "Klima-Ressourcen-Nexus" wurde bisher meist aus einer wissenschaftlichen, am Globalen Norden orientierten Perspektive erforscht. In diesem Artikel analysieren Forschende des Ecologic Instituts mögliche Wechselwirkungen zwischen Klima- und Ressourcenpolitik in verschiedenen Weltregionen. Im Ergebnis wird deutlich, dass es keine generische Klima-Ressourcen-Nexus-Politik gibt. Der Artikel steht online zur Verfügung.
Decoupling economic growth and resource use is a core objective of the "European Green Deal". How this is to be achieved is formulated in the new "Action Plan for the Circular Economy" and the "Industrial Strategy" of 2020. Reason enough to take a closer look at the current but also the older strategy papers – which concrete goals do the strategy papers contain – and which ones not? Which areas are addressed and which measures proposed – and what is announced for the near future? Is today's resource conservation policy more ambitious than in its early days? This paper presents the key political documents of European resource policy and traces lines of development.
Dieses Online-Seminar des WIRK-Projektes diente der Diskussion von Aspekten und Bedeutung des Klima-Ressourcen-Innexus unter akademischen Institutionen. Mandy Hinzmann vom Ecologic Institut, Dr. Thomas Gibon vom Luxemburger Institut für Wissenschaft und Technologie LIST und Prof. Edgar Hertwich von der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie NTNU präsentierten Ergebnisse aktueller Forschungsprojekte, die sich mit dem Nexus befassen.
Im ICARE-Projekts ("Interactions between international measures for Climate Action and Resource Efficiency") wurden wesentliche Erkenntnisse zum Klima-Ressourcen-Nexus aus der Literatur untersucht sowie internationale Maßnahmen zum Klima- und Ressourcenschutz identifiziert und analysiert. Bei der Analyse standen einerseits (i) mögliche Interaktionen (Synergien und negative Wechselwirkungen) zwischen den Maßnahmen sowie andererseits (ii) potentielle Relevanz der Maßnahmen und ihre Eignung für verschiedene Weltregionen im Fokus.
Klimaschutz und Ressourcenschonung stellen auf internationaler und nationaler Ebene wichtige umweltpolitische Handlungsfelder dar. Im Gegensatz zum Klimaschutz besteht für das Thema Ressourcenschonung kein internationales Politikregime und auch die gesamtgesellschaftliche Relevanz erscheint geringer als beim Klimaschutz. Allerdings weisen wissenschaftliche Erkenntnisse und auch politische Debatten zunehmend darauf hin, dass Klimaschutz und Ressourcenschonung zusammen betrachtet müssen, da Wechselwirkungen sowohl Synergiepotential bieten als auch mögliche Hemmnisse darstellen können. So können z. B. über eine Einsparung von Rohstoffnutzung, beispielsweise über Verwendung von Recycling im Vergleich zu Primärmaterialien Treibhausgasminderungspotentiale erzielt werden. Andersherum erfordern Technologien, die Treibhausgasemissionen aus der Energiegewinnung durch Nutzung erneuerbarer Energiequellen verringern können, große Mengen an metallischen und mineralischen Rohstoffen, deren Gewinnung und Herstellung selber, mit z. T. schwerwiegenden Umweltauswirkungen (beispielsweise Flächenverbrauch und Umweltverschmutzung durch den Abbau von Bodenschätzen sowie energieintensive Verarbeitungsprozesse) verbunden sind und die z. T. hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit als kritisch eingestuft werden. Im Kontext des Nexus von Ressourcenschonung und Treibhausgasneutralität sind daher positive und negative Effekte auf Ressourceninanspruchnahme und Energieverbrauch gleichermaßen denkbar.