Simon Marr, in Zusammenarbeit mit Arne Schwemer, trägt mit einem Kapitel zum Vorsorgeprinzip im deutschen Umweltrecht zum dritten Yearbook of European Environmental Law bei. Der diesjährige Band widmet sich schwerpunktmäßig der Umsetzung von Rechtsprinzipien im EG Umweltrecht.

Im Februar 2000 veröffentlichte die Europäischen Kommission eine Mitteilung über die Anwendungsbereiche des Vorsorgeprinzips. Dies wurde durch die bisweilen vielfältige Verankerung des Vorsorgeprinzips in zahlreichen internationalen Verträgen bzw. politischen Erklärungen, im EG-Recht sowie in nationalen Gesetzen vieler Staaten ausgelöst.

In ihrem Beitrag zeigen Marr und Schwemer, dass die Auslegung des Vorsorgeprinzips im internationalen, europäischen und nationalen Umweltrecht Recht voneinander abweicht. Dies gilt hinsichtlich der Anwendungsbereiche, des Tatbestandes und der Rechtsfolge, wie z.B. der Beweislastumkehr. Nach einer einführenden Zusammenfassung zur Bedeutung des Vorsorgeprinzips im internationalen und europäischen Recht, widmen sich die Autoren besonders der Umsetzung im deutschen Umweltrecht und zeigen, wie es in der Rechtspraxis Anwendung findet. Des Weiteren erörtern sie die Frage, welche Lehren aus den unterschiedlichen Anwendungen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene gezogen werden können.