Direkt zum Inhalt

Trainingskurs zum Emissionshandel für die Regierung Panamas

Teilnehmer des ETS-Trainingskurses in Panama

|

© Ecologic Institut

Print

Trainingskurs zum Emissionshandel für die Regierung Panamas

Veranstaltung
Datum
-
Ort
Panama-Stadt, Panama

Vom 26. bis 31. Oktober 2015 veranstaltete das Ecologic Institut ein Training über Emissionshandel als Instrument der Klimapolitik in Panama-Stadt. Der Kurs richtete sich an 20 Regierungsbeamte aus panamaischen Ministerien und Regierungsbehörden. Seitens des Ecologic Instituts führten Benjamin Görlach und Elizabeth Zelljadt durch das Programm und leiteten mehrere der Unterrichtseinheiten. Dabei wurden sie verstärkt durch Referenten aus Verwaltung, Privatwirtschaft und Forschung aus den USA, Deutschland, Neuseeland, Mexiko und den Niederlanden. Der Kurs wurde vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) finanziert, Gastgeber war das panamaische Umweltministerium.

Expertise im Emissionshandel

Während des intensiven wochenlangen Kurses haben die Teilnehmer ein tiefgründiges Verständnis von Kohlenstoffbepreisung erhalten – insbesondere von der Gestaltung und Durchführung von Emissionshandelssystemen als Treibhausgassenkungsmaßnahme. Neben Präsentationen zu Zertifikatverteilung, Dynamiken im Kohlenstoffmarkt, und anderen Themen von Görlach und Zelljadt hatten die Teilnehmer auch die Gelegenheit, Klimapolitik mit diversen Experten zu diskutieren. Maarten Neelis von der Unternehmensberatung Ecofys erklärte den Umfang und Deckungsbereich diverser Emissionshandelssysteme, den Entscheidungsprozess zur Festlegung einer Treibhausgasausstoßbegrenzung, und Flexibilitätsmechanismen. Jürgen Landgrebe von der Deutschen Emissionshandelsstelle führte durch die nötigen administrativen und rechtlichen Schritte zur Einführung eine Emissionshandels, und ging auf die nötigen Strukturen zur Sicherstellung von Compliance vor - wie das Emissionshandelsregister und Regeln und Prozeduren für die Messung, Berichterstattung und Verifizierung von Emissionen. Eduardo Piquero von der Mexikanischen Treibhausgasbörse MexiCO2 trug über den Status existierender und kommender Kohlenstoffmärkte in Lateinamerika vor, und erklärte Mexikos Gesetzesinitiativen in die Richtung eines nationalen Kohlenstoffmarkts.

Globale Inputs

Der Kurs enthielt Beiträge sämtlicher Experten, die bei der Einführung eines Kohlenstoffpreises in anderen Regierungen mitwirkten und per Videolink Präsentierten:

  • Jason Gray von der kalifornischen Luftreinheitsbehörde (California Air Resources Board) stellte die Maßnahmen seines Staates in der Vergütung von durch Wälder gespeicherten Kohlenstoffs vor.
  • Suzi Kerr von der neuseeländischen Umweltforschungsgesellschaft MOTU erklärte die Geschichte des neuseeländischen Emissionshandelssystems und dessen Erfahrungen mit der Einbindung vom Waldsektor.
  • Sebastian Lema vom kolumbianischen Umweltministerium erzählte von den Emissionsminderungsvorhaben seines Landes, der Teilnahme Kolumbiens an der Weltbankinitiative "Partnership for Market Readiness", und dem Status der kolumbianischen Emissionsdatenerfassung.

Fokus auf Waldschutz

Da die Panamaische Regierung einen Fokus auf Regenwaldschutz und Aufforstung legt, war ein ganzer Tag des Kurses der Diskussion um Klimaschutz im Waldsektor gewidmet – insbesondere den Möglichkeiten zur Finanzierung des Waldschutzes durch Anrechnung von aus Waldschutz stammenden Emissionsminderungseinheiten im Kontext eines Kohlenstoffmarkts. Zusätzlich zu den Beiträgen aus Kalifornien und Neuseeland hierzu setzten sich Leslie Durschinger und Nicole Rossell von der Waldschutzberatungsfirma Terra Global Capital mit den Treibhausgasminderungsmöglichkeiten in der panamaischen Landnutzung auseinander.

Nächste Schritte für Panama

Nach dem fünftägigen Training folgte ein zusätzlicher Tag (31. Oktober) mit Diskussionen zwischen Personen auf Regierungsebene – unter der Leitung von Benjamin Görlach wurden die Optionen zur Einführung eines Kohlenstoffpreises in Panama ausgewertet. Jürgen Landgrebe von der deutschen Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt, der im Trainingskursteil der Veranstaltung schon zu Emissionsmonitoring, -berichterstattung und –nachweisbestätigung sowie zu rechtlichen Aspekten des Emissionshandels präsentiert hatte, brachte hier die europäische Erfahrung ein. Teilnehmende Regierungsmitglieder schätzten die institutionellen, politischen und rechtlichen Hürden zum panamaischen Emissionshandel ein und erwägten die Rolle dieser in den nächsten Schritten Panamas langfristiger Klimaschutzstrategie.

Kontakt

Finanzierung
veranstaltet von
Team
Elizabeth Zelljadt
Datum
-
Ort
Panama-Stadt, Panama
Sprache
Englisch
Participants
17
Schlüsselwörter
Training, Emissionshandel, Handel, ETS
Panama