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Cap&Trade Programm: Revolution und Evolution in den USA

Cap&Trade Programm: Revolution und Evolution in den USA
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Cap&Trade Programm: Revolution und Evolution in den USA

Veranstaltung
Datum
Ort
Berlin, Deutschland
Aktive Rolle
Sam Napolitano

Der europäische Emissionshandel mit CO2 Zertifikaten wurde mit Beginn dieses Jahres gestartet. Damit wurde ein aus europäischer Sicht neues marktwirtschaftliches Instrument in die Umweltpolitik eingeführt, das sich in der als Pilotphase geltenden ersten Zuteilungsperiode 2005-2007 erst noch bewähren muss. Als Vorreiter in Sachen Cap&Trade gelten die USA, wo bereits in den 70er Jahren erste Ansätze für ein Konzept mit marktfähigen Emissionsrechten erprobt wurden. Eine Diskussion im Rahmen des Transatlantic Climate Dinner Dialog mit dem Experten Sam Napolitano, dem Leiter der Abteilung ‚Clean Air markets’ der  U.S. Environmental Protection Agency sollte dem Austausch langjähriger Erfahrungen in den USA und den noch sehr frischen in Europa dienen. Der Transatlantic Climate Dinner Dialog fand am 19. April 2005 in Berlin statt.

Zu Beginn gab Sam Napolitiano einen kurzen Überblick über die U.S. amerikanische Entwicklung des Cap&Trade Mechanismus, der insbesondere zur Minderung von SO2 und NOx erfolgreich umgesetzt wurde. Mit dem nationalen ‚Acid Rain Program’, das während der letzten 10 Jahre umgesetzt wurde, gelang es die SO2 Emissionen um 5.5 Millionen Tonnen pro Jahr gegenüber 1990 und damit den sauren Regen um 25-40 % zu reduzieren.

Zudem werden die infolge dieser Umsetzung gesparten Kosten auf 80 Billionen $ pro Jahr geschätzt. Auf Bundesstaatenebene werden Cap&Trade Programme im Bereich NOx Emissionen zur Erreichung bestimmter nationaler Standards an Luftqualität und zur Verringerung des Ozons durchgeführt.

In der anschließenden Diskussion wurden Besonderheiten des europäischen Cap&Trade Ansatzes, insbesondere der deutschen Umsetzung zur Einführung des CO2 Emissionshandels aufgezeigt und unterschiedliche Ausprägungen der amerikanischen Modelle und des europäischen Modells einander gegenübergestellt. Dabei wurden die  Vor- und Nachteile einer freiwilligen bzw. verpflichtenden Teilnahme von Unternehmen eines Sektors an einem solchen System und entsprechend die Alternativen der Auktion und Allokation von Zertifikaten erörtert - dies insbesondere im Hinblick auf die Akzeptanz eines solchen Systems durch die Wirtschaft. In diesem Zusammenhang wurde auch die Frage nach optimalen Ausgestaltungsmöglichkeiten von Allokationsregeln gestellt, in die Bewertung einbezogen wurden dabei die jeweiligen (verfassungs-)rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Gegebenheiten.

Nur am Rande gestreift wurde die Frage zur Teilnahme der USA am weltweiten Kyoto System, allerdings für eine Einbeziehung von Indien und China in das Regime als notwendige Voraussetzung bewertet. 

Sam Napolitano stellte abschließend die Strategien der USA zur Verringerung der Treibhausgasemissionen dar und betonte insbesondere die Notwendigkeit des ‚fuel switch’ und der Fortentwicklung sauberer Technologien.

Dieser Transatlantic Climate Dinner Dialog ist Teil der Veranstaltungsserie „Transatlantische Klima Dinner - Wein & Ideen aus der Neuen Welt“, die Ecologic mit Unterstützung des German Marshall Fund of the United States (GMF) durchführt. 

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Berlin, Deutschland
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