Die Bepreisung von Kohlenstoff ist ein politisches Instrument, das bei Forscher:innen und auch bei vielen politischen Entscheidungsträger:innen sehr beliebt ist. Damit es wirksam umgesetzt werden kann, muss es von der Gesellschaft weitgehend akzeptiert werden. In diesem Beitrag wird eine empirische Studie vorgestellt, die in Deutschland unmittelbar vor der Einführung des neuen Kohlenstoffpreises für Kraftstoffe im Jahr 2021 durchgeführt wurde.

Die empirische Studie mit 83 Teilnehmer:innen konzentrierte sich darauf, wie verschiedene Optionen der Einnahmenverwendung von Bevölkerungsgruppen wahrgenommen werden, die durch die Kohlenstoffbepreisung besonders belastet werden: Alleinerziehende mit Pendlerverkehr, Sozialhilfeempfänger:innen, Fernpendler:innen sowie Rentner:innen mit großen Wohnungen. In der Studie wurde ein Mixed-Methods-Design angewandt, bei dem die Teilnehmer:innen der Fokusgruppen auch Fragebögen ausfüllten. Die Ergebnisse zeigen ein hohes Maß an Akzeptanz der Kohlenstoffbepreisung angesichts der Notwendigkeit, den Klimawandel einzudämmen, und der weit verbreiteten Erwartung, dass die Einnahmen zu diesem Zweck verwendet werden. Die bevorzugte Option für die Verwendung der Einnahmen sind öffentliche Investitionen in nachhaltigen Verkehr und Klimaschutz. Insgesamt wurden die diskutierten Themen oft als komplex empfunden. Das Papier schließt mit der Empfehlung an die politischen Entscheidungsträger, Kombinationen von Einnahmeverwendungen zu nutzen und sicherzustellen, dass die Gesamtwirkungen der Kohlenstoffbepreisung und der Verwendung der Einnahmen für die Öffentlichkeit sichtbar sind.