Die EU hat sich ehrgeizige Ziele im Bereich erneuerbare Energien, insbesondere für Biokraftstoffe gesetzt. In diesem Artikel diskutieren Stephanie Schlegel und Timo Kaphengst die Rolle der Bioenergiepolitik im europäischen Kontext und den derzeit von der EU verfolgten Ansatz, eine nachhaltige Produktion von Biokraftstoffen zu gewährleisten. Sie zeigen die Grenzen des gewählten Ansatzes auf und kommen zu der Schlussfolgerung, dass durch Zertifizierungssysteme allein eine nachhaltige Bioenergienutzung nicht ermöglicht werden kann, sondern von anderen Instrumenten und Politiken ergänzt werden müssen.

Aufgrund der zunehmend kontroversen öffentlichen Diskussion und neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Nachteile von Biokraftstoffen, hat die EU ihr Ziel für Biokraftstoffe an deren nachhaltige Produktionsweise geknüpft. Hierfür entwickelt die Europäische Kommission derzeit Nachhaltigkeitskriterien.

Die Etablierung von Zertifizierungssystemen ist eine mögliche Strategie, um eine nachhaltige Produktion von Energiepflanzen sicherzustellen. Allerdings bleiben viele Fragen zur Ausgestaltung und Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien und den entsprechenden Zertifizierungssystemen ungelöst.