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Nachhaltige Unternehmensführung durch Corporate Social Responsibility: Ein Transatlantischer Vergleich

Nachhaltige Unternehmensführung durch Corporate Social Responsibility: Ein Transatlantischer Vergleich
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Nachhaltige Unternehmensführung durch Corporate Social Responsibility: Ein Transatlantischer Vergleich

Veranstaltung
Datum
Ort
Berlin, Deutschland
Aktive Rolle
Molly Hall

Im Rahmen eines Transatlantic Luncheons am 18. Januar 2008 in Berlin stellte Molly Hall die wichtigsten Ergebnisse ihrer vergleichenden Studie zum Einfluss unternehmerischer Sozialverantwortung (Corporate Social Responsibility – CSR) auf nachhaltige Unternehmensführung vor. Unter Berücksichtigung der CSR-Entwicklungsgeschichte in Europa und den USA ging Molly Hall insbesondere auf die jeweils unterschiedlichen Ansätze und Vorstellungen von CSR ein. Grundlage der Untersuchung waren jeweils zwei Unternehmen in Europa und den USA, die im Bereich CSR als beispielhaft gelten. Molly Hall lehrt Umweltrecht an der Universität Wisconsin-Parkside und ist Beraterin für das deutsche Umweltministerium.

In ihren einleitenden Ausführungen hob Molly Hall die Unterschiede im allgemeinen Verständnis von CSR in Europa bzw. den USA hervor. Während CSR in den USA vor allem freiwillige betriebliche Tätigkeiten umfasst, die außerhalb des Kerngeschäfts liegen, wird CSR etwa von der EU Kommission umfassender verstanden. Sie definiert CSR als „Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in die Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren.“ CSR steht in den USA somit vor allem in der Tradition der unternehmerischen Philanthropie, während in Europa die Prinzipien der CSR tendenziell in allen Aktivitäten und in jedem Bereich des Unternehmens umgesetzt werden. Ein Grund für diese Unterschiede liegt u.a. in der Steuergesetzgebung der USA, die Anreize für karitative Spenden vorsieht. In Europa liegt der Fokus dagegen auf der Entwicklung und verbindlichen Einführung von einheitlichen CSR-Normen und Standards (beispielsweise ISO 26000).

Molly Hall betonte in ihrem Vortrag jedoch, dass sich die beiden Ansätze als Folge der Globalisierung beginnen zu vereinheitlichen, wobei das US-amerikanische Modell insbesondere hinsichtlich der Umweltsapekte mehr und mehr europäische Ideen übernimmt. Das wachsende Bewusstsein über die Begrenztheit von Energie- und sonstigen Ressourcen hat einen großen Anteil an der neuen Wahrnehmung. Sie hat dazu geführt, dass amerikanische Unternehmen verstärkt Nachhaltigkeitsaspekte bei der Umsetzung des Kerngeschäfts zur Anwendung kommen lassen, wobei oft Innovationen erreicht werden, die sich positiv auf die Umwelt auswirken.

Folgende weitere Aspekte wurden angesprochen und diskutiert:

  • Mögliche Unterschiede bei der Anwendung und Umsetzung von CSR bei kleinen und mittelgroßen Betrieben im Unterschied zu großen Unternehmen
  • Die Effizienz von freiwilligen-, im Gegensatz zu gesetzlich vorgeschriebenen Umwelt- und Sozialstandards
  • Die Diskrepanz oder auch Wechselwirkung zwischen dem Marketing einer Firma und der tatsächlichen Umsetzung von Best Practice für das Erreichen der Unternehmensziele im Bereich Nachhaltigkeit

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