Verwandte Inhalte für das Projekt "Rural Urban Nexus – Global nachhaltige Landnutzung und Urbanisierung (RUN)" (Projektnummer 2577)
Veranstaltung:Workshop
Die Entwicklung regionaler Ernährungsstrategien und kooperativer Ansätze zwischen Stadt und Umland zur Reduktion der Flächeninanspruchnahme stellen einen besonders geeigneten Zugang zur Entwicklung nachhaltiger Stadt-Land-Verbindungen dar. Konkrete politische Handlungsempfehlungen finden sich im Diskussionspapier des vom Ecologic Institut geleiteten Rural-Urban-Nexus Projektes, welches im Abschlussworkshop am 29. November 2018 diskutiert wurde.
"Mehr Bio, mehr Region, mehr Zukunft – Ernährungswende durch Stadt-Land-Vernetzung". Das war das Motto des diesjährigen STADTLANDBIO-Kongresses. Stephanie Wunder, Senior Fellow am Ecologic Institut, präsentierte die Politikempfehlungen des Forschungsprojektes "Rural Urban Nexus". Sie ging dabei insbesondere auf die Relevanz der Flächensicherung für die regionale Lebensmittelproduktion ein.
Dieser Bericht stellt zunächst nicht-institutionelle Einflussfaktoren vor, die das Verhältnis von Stadt und Land prägen. Im zweiten Teil gibt er eine Übersicht über institutionelle Rahmenbedingungen und Instrumente für die Gestaltung nachhaltiger Stadt-Land-Verknüpfungen. Der dritte Berichtsteil analysiert aktuell existierende Instrumente und Politiken für die nachhaltige Gestaltung von Stadt-Land-Verknüpfungen. Dabei werden Instrumente sowohl auf deutscher, EU- und internationaler Ebene erfasst. Beispiele guter Praxis aus europäischen und außereuropäischen Ländern im Themenfeld "regionale Ernährungssysteme" haben eine ergänzende, illustrative Funktion.
Der Ende 2019 vom Umweltbundesamt veröffentlichte Bericht "Integrierte Ansätze für eine nachhaltige Stadt-Land-Entwicklung" fasst die Ergebnisse des dreijährigen Forschungsprojektes "Rural Urban Nexus – Globale Landnutzung und Urbanisierung" (RUN) zusammen. Die Untersuchungen des vom Ecologic Institut geleiteten Projektes zeigen, dass eine breite Palette von strategischen Ansatzpunkten, Instrumenten und institutionellen Formen bereitsteht, um die Wechselwirkungen zwischen Städten und ihrem Umland nachhaltiger zu gestalten. Insgesamt geht es weniger um die Etablierung neuer Instrumente, als um die stärkere Nutzung bestehender Möglichkeiten – insbesondere informeller Instrumente der Regionalplanung – und um die Integration einer nachhaltigen Entwicklung von Stadt und Umland in bestehende Politiken. Insbesondere die Entwicklung regionaler Ernährungsstrategien kann ein Katalysator dafür sein.
Der Artikel "Sieben auf einen Streich – Regionale Ernährungsstrategien als Schlüssel für eine nachhaltigere Stadt-Umland-Kooperation" befasst sich mit der Rolle regionaler Ernährungsstrategien als geeigneten Ansatz für eine integrierte, nachhaltige Entwicklung von Stadt und Land. In ihm fassen Stephanie Wunder vom Ecologic Institut und Franziska Wolff vom Öko-Institut die Ergebnisse des Projektes "Rural Urban Nexus" zusammen. Der Artikel ist Teil des kritischen Agrarberichtes, der sich 2020 mit dem Schwerpunktthema "Stadt, Land – im Fluss" befasst. "Der kritische Agrarbericht" erscheint seit 1993 jährlich und dokumentiert die aktuelle Debatte um die Landwirtschaft in Deutschland vor dem Hintergrund der europäischen und weltweiten Agrarpolitik.
Dieses Arbeitspapier zeigt die wesentlichen übergeordneten Trends mit Einfluss auf das Ernährungssystem auf, legt die ökologischen und sozio-ökonomischen Folgen der räumlichen Entkopplung von Nahrungsmittelproduktion, -konsum und –entsorgung dar und geht auf die besondere Rolle der Urbanisierung bei der Veränderung der Ernährungssysteme ein. Dabei werden gleichermaßen Auswirkungen in Industrie- wie in sog. Entwicklungsländern betrachtet.
Die Untersuchung zeigt, dass ein Engagement für eine regionale Ernährungspolitik positive Auswirkungen für zahlreiche Politikfelder verspricht: u. a. Umweltschutz, nachhaltige Landnutzung, Gesundheit, Stärkung lokaler Wertschöpfungsketten, Bildung sowie Partizipation und Teilhabe. Regionale Ernährungspolitik in Deutschland erfordert den Aufbau neuer Strukturen und kann nur gelingen, wenn Verwaltungen fach- und sektorenübergreifend zusammenarbeiten, Kooperation zwischen Stadt und Umland stattfindet und in einem partizipativen Prozess gemeinsam mit allen betroffenen Akteuren ausgestaltet wird. Aufgrund des hohen medialen Interesses und des Mobilisierungspotentials, dass das Thema Ernährung aufzuweisen hat, kann der Aufbau eben dieser Prozesse potentiell leichter als bei vielen anderen Themen gelingen.
Zwischen 2016 und 2019 erarbeitete das Projekt "Rural Urban Nexus – Globale Landnutzung und Urbanisierung" Ansätze und politische Handlungsempfehlungen, die auf eine integrierte und nachhaltige Entwicklung von Stadt und Umland abzielen.
Der Workshop "Regionale Ernährungssysteme und nachhaltige Landnutzung im Stadt-Land-Nexus" am 11. April 2018 am Ecologic Institut zeigte in der noch jungen Debatte in Deutschland, welche großen Potenziale regionale Ernährungsstrategien für die Etablierung nachhaltiger Stadt-Umland-Beziehungen bergen. Der durch das Ecologic Institut und ICLEI organisierte Expertenworkshop versammelte VertreterInnen aus Städten und brachte sie in Austausch mit AkteurInnen aus der Bundespolitik, Forschung und Zivilgesellschaft. Stephanie Wunder, Senior Fellow am Ecologic Institut und Projektleiterin stellte den Kenntnisstand zu Erfolgsfaktoren regionaler Ernährungspolitiken aus internationalen Prozessen zusammen und präsentierte Schlussfolgerungen für den deutschen Kontext.