Wie beeinflusst die Bewirtschaftung des Unterbodens die Bereitstellung von Ökosystemleistungen – und welchen ökonomischen Wert hat das für die Gesellschaft? Diese Fragen stehen im Zentrum einer Studie von Sophie Ittner, Holger Gerdes und Zoritza Kiresiewa vom Ecologic Institut. Auf Basis eines Benefit-Transfer-Ansatzes bewerten die Autor:innen die gesellschaftlichen Kosten und Nutzen zweier Subsoil-Managementmaßnahmen in der deutschen Landwirtschaft. Die Ergebnisse zeigen: Nachhaltige Unterbodenbewirtschaftung kann nicht nur ökologische, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Mehrwerte schaffen – und bietet wichtige Ansatzpunkte für eine gezielte Förderung durch die Agrar- und Umweltpolitik.
Beim Feldtag "Luzerneanbau und Klimaanpassung" präsentierten Holger Gerdes und Zoritza Kiresiewa (Ecologic Institut) einen Entwurf für ein Politikpapier zum nachhaltigen Unterbodenmanagement in Deutschland. Ziel war es, gemeinsam mit Landwirt:innen, Bodenexpert:innen und politischen Akteur:innen zentrale Empfehlungen zu erarbeiten, wie tiefwurzelnde Kulturen – insbesondere Luzerne – stärker gefördert werden können. Diskutiert wurden vor allem Strategien zur Ertragssicherung in Trockenjahren und Möglichkeiten, politische Rahmenbedingungen so anzupassen, dass der Luzerneanbau attraktiver wird.
In Deutschland betrachten Landwirt:innen und andere Bodenexpert:innen die Unterbodenverbesserung als wirksames Instrument zur Verbesserung der Wasserspeicherung im Unterboden und damit zur besseren Überbrückung vorübergehender Wasserdefizite. Darüber hinaus erkennen sie an, dass die Unterbodenverbesserung Starkregenereignisse abmildern kann, da sie die Infiltration und Versickerung von Wasser im Boden verbessert. Aufbauend auf dieser Erkenntnis analysieren die Autor:innen in diesem Bericht förderliche und hinderliche Faktoren für die Umsetzung des Unterbodenmanagements in einem regionalen Kontext.
Als nachhaltige Ressource für die Bioökonomie sind fruchtbare Böden unverzichtbar. Der Unterboden nimmt hierbei eine Schlüsselrolle ein, da in ihm ein Großteil der für Pflanzen wichtigen Nährstoffe enthalten ist. Um dieses vielfach ungenutzte Potential zu erschließen, untersucht das langfristig angelegte Forschungsprojekt Soil³ eine Reihe von Maßnahmen zum verbesserten Unterbodenmanagement. Das Ecologic Institut forscht hierbei zu den Kosten, Nutzen und der sozialen Akzeptanz solcher Maßnahmen.