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New Options for Strengthening Standards on Social and Environmental Responsibilities of Corporations and their Implementation

 
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New Options for Strengthening Standards on Social and Environmental Responsibilities of Corporations and their Implementation

Publikation
Zitiervorschlag

Kaphengst, Timo; Lucy Smith; Paul Hohnen et al. 2013: New Options for Strengthening Standards on Social and Environmental Responsibilities of Corporations and their Implementation, Brüssel.

Nach der Finanzkrise sind die negativen Auswirkungen von profitorientierten Unternehmen auf die Gesellschaft und die Umwelt noch einmal stärker ans Licht gekommen – ganz besonders in Entwicklungsländern. Dort treffen die problematischen Unternehmenspraktiken häufig auf hohe Korruptionsraten und eine fehlende Durchsetzung von Gesetzen und Bürgerrechten. Die Studie gibt einen aktuellen Überblick über die internationalen Initiativen zu Corporate Social Responsibility (CSR) als auch zu spezifischeren Ansätzen von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und dem privaten Sektor.  Am Ende werden Vorschläge entwickelt, wie die Politik die Rolle von CSR als ergänzendes Mittel zur Gesetzgebung stärken könnte, um ökonomische, ökologische und soziale Ziele zu erreichen. Die Studie steht als Download zur Verfügung

Die Studie ist Teil des Rahmenvertrages zur Entwicklungspolitik für das Europäische Parlament. Sie befasst sich im Wesentlichen mit den folgenden Fragestellungen:

  • Welche Rolle kann Corporate Social Responsibility (CSR) in Entwicklungsländern einnehmen?
  • Welche Schwächen kennzeichnen die derzeitge Umsetzung von CSR und wie können diese überwunden werden?
  • Wie kann CSR durch die EU Politik gestärkt werden, um zukünftig stärker zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen beizutragen?

In der Studie wird zunächst festgestellt, dass es einen starken Zuwachs an CSR Ansätzen in letzter Zeit gegeben hat, die sich grundsätzlich in zwei Stränge aufteilen lassen. Zum einen handelt es sich dabei um rahmen- und normengebende Initiativen auf internationaler Ebene wie beispielsweise die OECD Guidelines for Multinational Enterprises und den UN Global Compact, zum anderen gibt es zahlreiche CSR Ansätze zu spezifischen Themen oder für einen bestimmten Produktionssektor (zum Beispiel in der Textilindustrie). Die allgemeineren Ansätze haben zwar ein übereinstimmendes Verständnis zu CSR auf internationaler Ebene vorangebracht, allerdings lässt die effective Umsetzung der Prinzipien in den Unternehmen häufig zu wünschen übrig. Dies liegt unter anderem an dem begrenzten politischen Willen, die Initiativen sowohl international als auch national voranzubringen.

Dies hat von vielen Seiten die Wahrnehmung geschürt, CSR sei für Unternehmen vor allem ein Instrument, von negativen Unternehmenspraktiken abzulenken und “Greenwashing” zu betreiben.  So nutzen einige Unternehmen die eher allgemein ausgesrichteten Initiativen, um ihre sozialen und ökologischen Leistungen anzupreisen, nehmen es mit der Berichterstattung und der tatsächlichen Erbringung der Leistungen aber nicht so genau. Im Gegensatz dazu sind spezifischer ausgerichtete Ansätze oft effektiver, weil z.B. durch Zertifizierung und Labeling eine bessere Kontrolle der Unternehmensaktivitäten gegeben ist. Allerdings kann es dann wieder sein, dass entweder nur soziale oder nur umweltbezogene Aspekte eine Rolle spielen.

Die rasante Zunahme von zum Teil sehr spezifischen CSR Initiativen, Labels und Standards hat zu einer sehr unübersichtlichen Situation geführt, die durch zahlreiche thematischen Überlappungen und intransparenter Umsetzung gekennzeichnet ist, was dem insgesamt holistischen Anspruch größerer internationaler CSR-Initiativen entgegegensteht.

Im Fallbeispiel zur Bergbauindustrie in der Demokratischen Republik Kongo wird deutlich, wie viele CSR Initiativen in dem Land zwar aktiv sind, diese es aber nicht schaffen, Synergien herzustellen und damit den Sektor insgesamt nachhaltiger zu gestalten.

Aus den Erkenntnissen der Studie heraus und dem Länderbeispiel wird den Entscheidungsträgern auf EU-Ebene empfohlen, die Beteiligung von Unternehmen an bereits exisitierenden CSR Initiativen stärker voranzutreiben, anstatt einen weiteren, wenn auch möglicherweise integrierten Ansatz zu etablieren. Gleichzeitig werden Wege vorgeschlagen, die Effektivität und Konsistenz zwischen den am weitesten verbreiteten Initiativen zu verbessern.

Die EU sollte die Beteiligung von Unternehmen an bereits existiererenden CSR Initiativen stärker vorantreiben.

Kontakt

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Sprache
Englisch
Autorenschaft
Lucy Olivia Smith
Paul Hohnen (Chatham House)
Friedel Huetz-Adams (Südwind-Institute)
Antje Scheeweiss (Südwind-Institute)
Finanzierung
Verlag
Jahr
Umfang
42 S.
ISBN
978-92-823-4543-6
DOI
Projekt
Projekt-ID
Inhaltsverzeichnis
Schlüsselwörter
Corporate Social Responsibility, Entwicklungsländer, Umweltschutz, Umweltvergehen, Nachhaltige Entwicklung, Bergbauindustrie
Europäische Union, Demokratische Republik Kongo