Die EU hat ihr Klimaziel für 2030 auf mindestens -55% angehoben. In einer neuen Studie skizzieren Agora Energiewende und das Ecologic Institut ein "Fit for 55"-Paket, das sowohl Zielerreichung als auch Solidarität gewährleisten kann. Es werden vier Optionen geprüft, wie Gebäude- und Verkehrsemissionen künftig reguliert werden könnten. Das Papier spricht sich für eine intelligente Kombination aus CO2-Preisen auf EU-Ebene und Begleitinstrumenten auf europäischer und nationaler Ebene aus.
Mieterstromanlagen erzeugen Solarstrom auf Mehrfamilienhäusern und liefern diesen direkt an die Haushalte im Gebäude. In einer neuen Studie evaluieren Katharina Umpfenbach und Ricarda Faber die Wirkungen der bestehenden Mieterstromanlagen in Berlin. Das Fazit: Die 74 Projekte haben positive ökologische und sozioökonomische Wirkungen, aber diese bleiben im Vergleich zum technisch verfügbaren Potenzial gering. Das Ziel des Berliner Senats, ein Viertel des Strombedarfs der Stadt mit Solarenergie zu decken, kann nur mit einem massiv beschleunigten Ausbau erreicht werden. Für das Segment Mieterstrom ist eine solche Dynamik unter den bestehenden Rahmenbedingungen nicht zu erwarten. Diese müssten grundsätzlich verändert werden, damit in allen Größenklassen und auf allen geeigneten Dächern das volle Potenzial ausgeschöpft werden kann.
Das Ecologic Institut trug als Hauptautor zu einem neuen Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) bei, der die vielfältigen Belastungen der europäischen Gewässer durch die Landwirtschaft untersucht. Der Bericht zeigt, dass eine breitere Akzeptanz nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken wie ökologischer Landbau, agrarökologische Ansätze und naturbasierte Lösungen notwendig sind, um die Wasserumwelt zu schützen. Um dies zu erreichen, müssen in der kommenden gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) 2021-2027 ehrgeizige Maßnahmen zur Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft verabschiedet werden.
Um die Wende zu einer klimaneutralen Wirtschaftsweise einzuleiten, bedarf es in der Klimapolitik einer deutlichen Ambitionssteigerung in den 2020er Jahren. Eine zentrale Herausforderung ist die Energiewende – weg von fossilen und hin zu erneuerbaren Energieträgern, bei gleichzeitig deutlich gestiegener Energieeffizienz. Dieses Policy Paper erörtert, wie multilaterale Partnerschaften zu dieser Ambitionssteigerung beitragen können.
CIRCASA 2020. Deliverable D3.1: "Strategic Research Agenda on soil organic carbon in agricultural soils." European Union's Horizon 2020 research and innovation programme grant agreement No 774378 – Coordination of International Research Cooperation on soil CArbon Sequestration in Agriculture. https://doi.org/10.15454/LSWRDG
Die Modernisierung des Europäischen Gebäudebestands ist unerlässlich, um die beiden Ziele des Klimaschutzes und der grünen Erholung zu erreichen. Der Gebäudesektor ist für 27 % der gesamten Treibhausgasemissionen (THG) und für 36 % der energiebedingten THG-Emissionen verantwortlich, wenn man die direkten und indirekten THG-Emissionen betrachtet. Laut der Europäischen Kommission muss die Renovierungsrate von Gebäuden verdoppelt werden, um zu der bis 2030 angestrebten Emissionsreduzierung von 55 % beizutragen - und dies wiederum ist entscheidend, um bis 2050 klimaneutral zu werden.
Am 19. Oktober 2020 veröffentlichte die Europäische Umweltagentur (EUA) ihren umfassenden Bericht zum Stand der Natur in Europa. Der Bericht, der vom Ecologic Institut durch das Europäische Themenzentrum für Biologische Vielfalt (ETC-BD) unterstützt wurde, basiert auf den einzelnen Berichterstattungen der EU Mitgliedsstaaten, die im Rahmen der europäischen Naturschutzgesetzgebung alle sechs Jahre eingereicht werden. Der aktuelle Bericht zeigt, dass die europäische Artenvielfalt weiterhin dramatisch abnimmt.
Naturbasierte Lösungen (NBS) kristallisieren sich als ein Instrument zur Integration der Natur in die Raumplanung heraus, die enorme Möglichkeiten mit sich bringen und gleichzeitig den Menschen und Ökosystemen zugutekommen. Der "Leitfaden für die Integration naturbasierter Lösungen in die Stadtplanung: ein erster Ansatz für Kolumbien" soll die Einbeziehung der Natur in die Stadtplanung durch einen siebenstufigen Prozess erleichtern. Der Leitfaden wurde von Carolina Figueroa während ihrer Zeit am Ecologic Institut als Alexander von Humboldt International Climate Protection Fellow verfasst und steht als Download zur Verfügung.
Naturbasierte Lösungen (NBS) sind Lösungen, die von der Natur inspiriert und unterstützt werden. Sie können in städtischen Gebieten eingesetzt werden, um "traditionelle" oder "graue" Lösungen für soziale und ökologische Herausforderungen wie Luftverschmutzung, den Hitzeinseleffekt, Wasserknappheit, Überschwemmungen, Naturverlust und mangelnden sozialen Zusammenhalt zu ergänzen oder zu ersetzen. Der vorliegende Leitfaden präsentiert eine Reihe von politischen und unterstützenden Instrumenten, die für die Planung, Umsetzung und Pflege von NBS von Bedeutung sein können.
Um das Langfrist-Temperaturziel des Paris-Abkommens zu erreichen, muss die Ambitions- und Aktionslücke geschlossen werden, die zwischen Paris-Abkommen konsistenten Emissionspfaden und den Emissionspfaden mit heute bestehenden Zielen und Maßnahmen für das Jahr 2030 besteht. G20-Staaten nehmen eine Schlüsselrolle ein, um diese notwendige Steigerung von Klimaschutzambition zu erreichen: Mit ihrer wirtschaftlichen Macht und kollektivem Wohlstand sowie ihrem Einfluss auf Investitionen, Technologieentwicklungund Finanzflüsse. Mit diesem Bericht wird ein Überblick über Minderungsoptionen vorgelegt, die in der aktuellen Literatur analysiert wurden und die dazu beitragen können, die Ambitionslücke zu schließen. Auf dieser Grundlage können zentrale Politikfelder und vielversprechende Optionen für zwischenstaatliche Zusammenarbeit zwischen G20-Staaten und möglicherweise weiteren Akteuren identifiziert werden.
Natürliche Ressourcen langfristig nachhaltig einzusetzen erfordert neben der Anwendung und Verbreitung von ressourcenschonenden Technologien und Infrastrukturen insbesondere auch Änderungen in individuellen und kollektiven Verhaltensweisen sowie sozialen Praktiken. Vor diesem Hintergrund wurden im Projekt "Trendradar Ressourcenpolitik" unterschiedliche Methoden miteinander kombiniert, um Trends und ressourcenpolitische Maßnahmen ermitteln und bewerten zu können. Mittels Trendanalyse wurden zunächst 20 gesellschaftlich relevante Trends identifiziert und qualitativ beschrieben. Diese Trends wurden dann im Rahmen einer dreiwöchigen Moderierten Research Online-Community (MROC) empirisch an den für Ressourcenpolitik relevanten Wahrnehmungen, Einstellungen und Deutungsmustern in der Bevölkerung gespiegelt. Gleichzeitig wurden Politikmaßnahmen ermittelt und im Hinblick auf Relevanz und mögliche Umsetzungshemmnisse qualitativ bewertet.
Dieses Hintergrundpapier gibt einen Überblick über bestehende und neue Gesetze und Initiativen zum Umgang mit Kunststoffen in Deutschland und der EU. Trotz der Vielzahl von Ansätzen, Richtlinien und Gesetzen, bleiben Regulierungslücken bestehen. Der größte Handlungsbedarf besteht in den Bereichen Stärkung des Recyclings und Rezyklateinsatzes sowie Abfallvermeidung. Gerade die Abfallvermeidung bleibt das Stiefkind des Ressourcendiskurses, obgleich sie fast immer die umweltpolitisch beste Variante darstellt.
Die EU Biodiversitätsstrategie für 2030 zielt darauf ab, gesunde, widerstandsfähige und biodiversitätsreiche Ökosysteme zu sichern, die die für den Wohlstand und das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger wesentlichen Leistungen erbringen. Naturbasierte Lösungen (NBS) sind für die Erreichung der Ziele dieser Strategie von zentraler Bedeutung. Sandra Naumann und McKenna Davis vom Ecologic Institut haben einen Bericht veröffentlicht, der den Beitrag von über 30 EU-finanzierten Forschungs- und Innovationsprojekten zu den EU-Zielen in den Bereichen Biodiversität, Klima und anderen Politikbereichen sowie zu nachhaltigen Transformationsprozessen beschreibt.
Für energieintensive Industrien ist die Umstellung auf eine klimaneutrale Produktionsform eine besondere Herausforderung, nicht nur wegen ihres großen CO2-Fußabdrucks, sondern auch, weil sie in Wertschöpfungsketten eingebettet sind, die noch immer überwiegend auf fossilen Rohstoffen basieren. Aber auch sie müssen bis 2050 Klimaneutralität erreichen und gleichzeitig die Transformation vorantreiben, indem sie wettbewerbsfähige Lösungen für saubere Technologien bereitstellen. In dieser Studie wird untersucht, wie energieintensive Industrien in Europa den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft vollziehen und gleichzeitig ihre globale Wettbewerbsfähigkeit erhalten und im Idealfall verbessern können. Sie untersucht verschiedene Technologieoptionen, Politikkonzepte und Finanzinstrumente.
Ein neues Papier des Öko-Instituts und des Ecologic Instituts leistet einen Beitrag zur anstehenden Diskussion über das EU-Klimaziel für 2030 und der damit einhergehenden Überprüfung zentraler Politikinstrumente und Governance-Strukturen. Das Papier zeigt Zusammenhänge zwischen den relevanten Prozessen auf europäischer Ebene und den Prozessen im Rahmen des Pariser Abkommens auf. Ein Übersichtsdiagramm veranschaulicht den aktuellen Zeitplan dieser Prozesse und hilft kritische Momente und Zeitfenster für die Ambitionssteigerung zu identifizieren.