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Aspekte und Bedeutung des Klima-Ressourcen-Nexus

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Die Umsetzung eines ambitionierten Klimaschutzes ist das zentrale aktuelle umweltpolitische Thema auf internationaler und supranationaler Ebene. Die Bemühungen zum Klimaschutz müssen intensiviert werden, um gefährliche Klimaveränderungen zu verhindern und die Ziele des "Pariser Abkommens" von 2015 zu erreichen, die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Analysen der bestehenden nationalen Beiträge zeigen eine große Lücke zwischen den notwendigen und den erwarteten Reduktionen der Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen). Um diese Lücke zu schließen, muss Klimapolitik mit anderen (umwelt-)politischen Bereichen abgestimmt und integriert werden, um Synergien zu nutzen und mögliche Zielkonflikte zu minimieren.

Da die Gewinnung und Produktion natürlicher Ressourcen für fast 50% der globalen THG-Emissionen verantwortlich ist, bieten Ressourcenschutz und Kreislaufwirtschaft ein vielversprechendes Potenzial. So reduziert die Verwendung von Recyclingmaterial den Energiebedarf entlang der Wertschöpfungskette im Vergleich zu Primärrohstoffen: Die damit verbundenen Einsparungen von THG-Emissionen liegen zwischen 40 und 80%. Darüber hinaus reduzieren Leichtbauweisen sowohl den Bedarf an Rohstoffen als auch den Energiebedarf beim Abbau und Transport. Im Bausektor könnten durch den Einsatz von Leichtbaustrukturen im Wohnungsbau 8-10% der THG-Emissionen in der G7 und in China eingespart werden.

Eine Analyse von wissenschaftlicher Literatur zum Zusammenhang zwischen Ressourcennutzung und Klimawandel (der Klima-Ressourcen-Nexus) ergab drei thematische Hauptbereiche zum Klima-Ressourcen-Nexus:

  • a) Untersuchung des Ressourcenbedarfs von klimafreundlichen Technologien: Diese Perspektive beschreibt das Verhältnis von Klima- und Ressourcenpolitik als einen Zielkonflikt - klimafreundliche Technologien (wie erneuerbare Energien, Elektroautos usw.) reduzieren einerseits die Emissionen von THG, erhöhen aber andererseits die Nachfrage nach Rohstoffen, insbesondere Metallen.
  • b) Potenzielle Treibhausgaseinsparungen durch Ressourceneffizienz: Diese Perspektive betrachtet das Verhältnis von Klima- und Ressourcenpolitik als Synergien - Maßnahmen zur Steigerung der Ressourcen-/Materialeffizienz können THG-Emissionen reduzieren.
  • c) Die Rolle von Kreislaufwirtschafts-Ansätzen für die Eindämmung des Klimawandels: Diese Perspektive sieht ebenfalls Synergien in der Beziehung von Klima- und Ressourcenpolitik, konzentriert sich aber mehr auf Strategien am Ende des Lebenszyklus, wie Wiederverwendung, Recycling und Abfallvermeidung, die zur Reduzierung von THG-Emissionen beitragen können.

Dieses Online-Seminar des WIRK-Projektes (WIRK steht für "Wechselwirkungen zwischen internationaler Ressourcen- und Klimapolitik") diente der Diskussion von Aspekten und Bedeutung des Klima-Ressourcen-Innexus unter akademischen Institutionen. Mandy Hinzmann vom Ecologic Institut, Dr. Thomas Gibon vom Luxemburger Institut für Wissenschaft und Technologie LIST und Prof. Edgar Hertwich von der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie NTNU präsentierten Ergebnisse aktueller Forschungsprojekte, die sich mit dem Nexus befassen.

Die Präsentationen der Referent*innen und eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Diskussionen stehen online zur Verfügung.

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Finanzierung
veranstaltet von
Partner
Aktive Rolle
Team
Dr. Martin Hirschnitz-Garbers
Datum
Ort
online
Sprache
Englisch
Projekt
Projekt-ID
Schlüsselwörter
Klima-Ressourcen-Nexus, Interaktionen, Rohstoffbedarf, Synergien, Klimaschutz, Materialeffizienz, Ressourcenschonung

Source URL: https://www.ecologic.eu/17620