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Wassermärkte oder Solidarität: Welcher Entwurf für Rio2012?

Wassermärkte oder Solidarität: Welcher Entwurf für Rio2012?
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Wassermärkte oder Solidarität: Welcher Entwurf für Rio2012?

Veranstaltung
Datum
Ort
Berlin, Deutschland
Aktive Rolle
Mike Young
Guillermo Donoso Harris

Am 25. Januar 2012 fand unter der Leitung des Ecologic Instituts ein Dinner Dialog mit Professor Mike Young, Executive Director des Umweltinstituts der Universität Adelaide und Professor Guillermo Donoso Harris, Professor der Abteilung für Agrarökonomie der Universidad Pontificia Católica de Chile statt. Das Thema dieses Dinner Dialogs war die Rolle der Wassermärkte in einer nachhaltigen Wasserwirtschaft, mit Blick auf die Ergebnisse der UN-Water auf der anstehenden Rio+2012-Konferenz.

Weitere Diskussionspunkte dieses Dinner Dialogs waren die Rolle der Wassermärkte in einer nachhaltigen Wasserwirtschaft, die effiziente Bereitstellung von genügend Trinkwasser und Sanitäranlagen, ausreichende Investitionen in Wasserinfrastruktur sowie die wasserbasierte Anpassung an den Klimawandel, die von UN-Wasser für Rio2012 betont wurde. R. Andreas Kraemer, der Direktor des Ecologic Instituts, moderierte die Diskussion.

Im Kontext der Wasserknappheit bieten die Wassermärkte in Chile und Australien zwei verschiedene Perspektiven: In Australien werden die Wasserrechte, die für die Bewässerung ausgegeben werden, auf Wassermärkten gehandelt, die im Rahmen der australischen "National Competition Policy" ("Nationale Wettbewerbspolitik") von 1992 eingeführt wurden. Das Ziel war, den Markt als Hauptmechanismus für den effizienteren Umgang mit Wasser und vielen anderen staatlichen Leistungen zu nutzen. In Chile kamen die ersten Wasserrechte schon im 19. Jahrhundert auf und überdauerten eine Vielzahl politischer Systeme. Heutzutage wird die Durchflussmenge kontingentiert, um den Wassertransfer zu vereinfachen und einen effizienten Markt zu entwickeln, obwohl die Wasserrechte weiterhin als öffentliches Gut gelten.

Die vierzehn Teilnehmer diskutierten verschiedene Aspekte des Wassermarktes, insbesondere die australischen und chilenischen Erfahrungen.

  • Die Diskussion drehte sich unter anderem um die Möglichkeit, Wassermärkte sowie Wasserrechte für die Wassernutzung in Europa einzuführen. In Europa hat die Einführung von Wassernutzungsrechten den Beigeschmack unfair zu sein und so kam die Idee auf, zeitgebundene Rechte für eine festgelegte Verwendung einzuführen.
  • Die Wasserverteilung und -umverteilung ist eine heikle Angelegenheit, die ökologische Langzeitschäden hervorrufen kann und homogen gestaltet werden muss.
  • Der inter- und intrasektorale Handel als Mittel zum Ausgleich von Zielkonflikten fand ebenfalls Erwähnung. Außerdem wurde auf die Wichtigkeit der technischen Kapazität für eine effizientere Wassernutzung hingewiesen.

Der Dinner Dialog fand im Vorlauf zur EPI-Water-Konferenz statt, die an den zwei darauf folgenden Tagen in Berlin abgehalten wurde.

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Guillermo Donoso Harris
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Berlin, Deutschland
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