Shumwai, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Der Agrarsektor in der EU verfügt über ein erhebliches Potenzial, zur Eindämmung des Klimawandels beizutragen, doch die Fortschritte sind bislang begrenzt. Ein Hauptgrund dafür ist das Fehlen wirksamer Anreize und solider politischer Rahmenbedingungen zur Förderung der landbasierten Kohlenstoffbindung – auch bekannt als „Carbon Farming“. Während neue Instrumente wie das EU-Zertifizierungssystem für Kohlenstoffentfernung (CRCF) darauf abzielen, diese Praktiken zu zertifizieren und Anreize dafür zu schaffen, bleiben Fragen offen, wie die CRCF-Einheiten verwendet werden sollen. Insbesondere die Integration zertifizierter Einheiten in die EU-Klimapolitik – insbesondere solcher, die auf vorübergehender Kohlenstoffbindung basieren – wirft erhebliche Bedenken hinsichtlich der Umweltintegrität auf.
Dieses Projekt unterstützt Carbon Market Watch dabei, die spezifischen Herausforderungen der Integration von temporären Kohlenstoffbindungsgutschriften in die EU-Klimapolitik für den Agrar- und Lebensmittelsektor anzugehen. Es bewertet die derzeit diskutierten politischen Optionen – Emissionshandelssysteme, verbindliche Klimastandards und öffentliches Beschaffungswesen – und untersucht die Auswirkungen der Verwendung des CRCF innerhalb dieser Rahmenbedingungen. Das Projekt liefert auch Empfehlungen dazu, wie die temporäre Kohlenstoffbindung auf eine Weise unterstützt werden kann, die ökologisch glaubwürdig, praktisch umsetzbar und mit den allgemeinen Klimazielen der EU in Einklang steht.
Das Ecologic Institut leitet das Gesamtprojekt und ist in erster Linie für die Kapitel verantwortlich, in denen die vorgeschlagenen klimapolitischen Optionen für den Agrar- und Lebensmittelsektor sowie alternative Ansätze zur Förderung der temporären Kohlenstoffbindung, wie die Integration in die GAP und freiwillige Marktmechanismen, bewertet werden.