Kohlenstoffentnahme ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits kann die EU ihr Ziel der Klimaneutralität und Netto-Negativemissionen ohne Kohlenstoffentnahme nicht erreichen. Andererseits können Kohlenstoffentnahmen Emissionsminderungen verzögern oder gar verhindern. Bestimmte Technologien zur Kohlenstoffentnahme erfordern erhebliche Mengen an erneuerbarem Strom und können beträchtliche finanzielle Ressourcen von direkten Emissionsminderungen abziehen. Technologien wie BECCS und die Produktion von Biokohle bergen erhebliche Risiken für Ökosysteme, gefährden die Ernährungssicherheit und können sogar die Klimawandel verschärfen. Politiken und Maßnahmen zur Skalierung und Anreizsetzung von Kohlenstoffentnahmen müssen die ambivalente Natur von Kohlenstoffentnahme berücksichtigen.

Ein neues Papier des Ecologic Instituts und des Öko-Instituts untersucht, wie sich Kohlenstoffentnahmen anreizen lassen. Es diskutiert ausgewählte Maßnahmen, die helfen könnten, Kohlenstoffentnahmen in größerem Maßstab anzureizen: 

1. die Einrichtung eines Handelsprogramms für Entnahmen (Removal Trading Scheme, RTS),
2. Entnahmen als Voraussetzung für die Erteilung von Genehmigungen,
3. die Integration von Kohlenstoffentnahmen in die EU-Lastenteilungsverordnung,
4. Einspeisevergütungen für Kohlenstoffentnahmen,
5. Differenzverträge für Kohlenstoffentnahmen sowie
6. wettbewerbliche Ausschreibungen oder Auktionen für Entnahmen.

Das Papier ist Teil eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Forschungsprojekts. Das Papier steht zum Download zur Verfügung.