Das Gutachten wurde vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Auftrag gegeben, um die Bundesregierung bei der Berichterstattung zum Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) zu unterstützen. Das Ecologic Institut leitete das Projekt und verantwortete die Analyse der Handlungsfelder Moore, naturnaher Wasserhaushalt, Meere und Küsten, Wildnis und Schutzgebiete, Waldökosysteme, Forschung und Kompetenzaufbau sowie Zusammenarbeit in der EU und international.

Das Gutachten verfolgt zwei zentrale Analysepfade:

1. Bewertung des Umsetzungsstandes aller ANK-Maßnahmen, einschließlich Projektanzahl, Flächenumfang, Mittelbindung und Mittelabfluss.
2. Bewertung der erwartbaren Wirkungen, insbesondere hinsichtlich Treibhausgasminderung, Biodiversität und ökologischer Resilienz.

Die Analyse stützt sich auf theoriegeleitete Wirkmodelle für jedes Handlungsfeld und das Gesamtprogramm. Ergänzend werden Indikatoren, Monitoringdaten sowie qualitative und quantitative Informationen zusammengeführt. Eine Hemmnisanalyse beleuchtet strukturelle und administrative Herausforderungen.

Analysierter Maßnahmenumfang

Für die Umsetzungsanalyse wurden alle 121 Förderrichtlinien und Einzelmaßnahmen sowie zwei flankierende Maßnahmen betrachtet, die zum Stichtag 1. Januar 2025 abgeschlossen, gestartet oder in Vorbereitung waren.
Die Wirkungsanalyse umfasst die 81 Maßnahmen, die bis zum Stichtag bereits gestartet oder abgeschlossen waren und somit eine belastbare Einschätzung ihrer erwartbaren Effekte erlauben.

Umsetzungsstand und Wirkungen

Bis zum Stichtag wurden über 9.500 Vorhaben bewilligt und mehr als 2,2 Mio. Hektar Projektfläche erreicht. Die meisten Maßnahmen befinden sich noch im Aufbau, was die Verfügbarkeit belastbarer flächenbezogener Wirkungsdaten einschränkt. Verzögerungen durch Haushaltsregelungen, Abstimmungsprozesse und administrative Vorgaben beeinflussten zudem die Dynamik der Mittelbindung und des Mittelabflusses.

Für 15 fortgeschrittene Maßnahmen konnten erste quantitative Klimaschutzwirkungen abgeschätzt werden: rund 1,3 Mio. t CO₂-Äquivalent im Jahr 2045. Besonders wirksam sind Maßnahmen in den Bereichen Moorrenaturierung, naturnaher Wasserhaushalt und Waldökosysteme. Angesichts des frühen Stands vieler Maßnahmen wird das langfristige Wirkungspotenzial des ANK deutlich höher eingeschätzt.

Die analysierten Maßnahmen zeigen außerdem deutliche positive Effekte auf Biodiversität, Wasserqualität, hydrologische Funktionen, Klimaanpassung und Hochwasserschutz. Diese Synergien unterstreichen die Relevanz naturbasierter Ansätze in den vom Ecologic Institut bewerteten Handlungsfeldern.

Weiterentwicklungsbedarf

Herausforderungen bestehen unter anderem in begrenzten Kapazitäten, Flächenverfügbarkeit, Koordination und Wissenstransfer. Empfohlen werden ein gestärktes Monitoring, präzisere Wirkungsziele und langfristige Anreizmechanismen, um die Effektivität der ANK-Maßnahmen weiter zu erhöhen.