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Überprüfung des Umweltleistungsindex (EPI)

Überprüfung des Umweltleistungsindex (EPI)
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Überprüfung des Umweltleistungsindex (EPI)

Projekt
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Der Environmental Performance Index (EPI) legt Zielgrößen für einzelne Umweltpolitikbereiche fest und misst inwiefern Länder diese Ziele erreichen. Ecologic wirkte an der Überprüfung der Daten und Methoden für den EPI mit und nahm mit drei Experten am International Review Meeting am 27. und 28. Oktober 2005 am Yale Center for Environmental Law & Policy (YCELP) teil.

Das Yale Center for Environmental Law & Policy (YCELP) und das Center for International Earth Science Information Network (CIESIN) der Columbia University in New York führen das Environmental Performance Measurement Project (EPM) gemeinsam durch und reagieren damit auf die steigende Nachfrage nach datenbasierten Instrumenten für die Umweltpolitik auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene, vor allem nach Umweltindikatoren und –statistiken. Das Projekt erzielt zwei Ergebnisse:

  1. Den Environmental Sustainability Index (ESI) als einen periodisch auf den neuesten Stand gebrachten, aggregierten Index aus 21 Nachhaltigkeitsindikatoren für 146 Länder;
  2. Den neuen EPI, der die Wirkungen von umweltpolitischen Maßnahmen durch Trendanalysen und Politikziele, die an den Millenniums Entwicklungszielen (MDGs) orientiert sind, misst.

Der EPI ist ein auf umweltpolitische Leistungen ausgelegter Index, der die Umweltziele in den MDGs erfasst. Er hilft Regierungen, ihren Fortschritt in Bezug auf Ziele im Umwelt- und Ressourcenschutz zu messen, indem er auf Politikergebnisse abstellt. Dabei sind Ergänzungen und Konkretisierung notwendig, da die MDGs keine umfassende Bewertung von Leistungen auf nationaler Ebene erlauben. Darüber hinaus ist die Umweltdimension der MDGs und insbesondere das Ziel 7 nicht spezifisch genug und enthält keinen vollständigen Satz von quantitativen Indikatoren.

Das Ziel 7 lautet gegenwärtig: "Die Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung sollen in die Politik und die Programme aller Staaten einfließen. Beim Verlust von natürlichen Ressourcen soll eine Trendwende eingeleitet werden. Außerdem soll der Anteil der Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, bis 2015 halbiert werden. Bis 2020 soll eine bedeutende Verbesserung der Lebensbedingungen von mindestens 100 Millionen Slum-Bewohnern erreicht werden" (Übersetzung BMZ).

Der EPI füllt die Lücke, indem er Fortschritte im Umwelt- und Ressourcenschutz auf nationaler Ebene misst und dabei auf ergebnisbezogene Indikatoren zurückgreift, die Kernziele für Politik erfassen. Die Ziele fußen auf internationalen Übereinkommen, wissenschaftlichen Befunden zur Wirkung der Umweltverschmutzung auf die menschliche Gesundheit und die natürlichen Ökosysteme sowie auf wirtschaftlich vertretbaren Umweltschutzstrategien. Die Ziele erfassen Schlüsselthemen wie saubere Lust, Trinkwasser oder den Natur- und Artenschutz (Biodiversität). Jedes Ziel wird durch eine kleine Zahl von Leistungsindikatoren erfasst, deren Auswahl nach strengen Kriterien theoretische Logik, politische Relevanz, Messbarkeit sowie Datenverfügbarkeit und –qualität berücksichtigt. 

Um aktuelle und zeitweilige Prioritäten mit längerfristigen Zielen zur Deckung zu bringen, misst der EPI Fortschritt auf zweierlei Weise: Zwischenziele berücksichtigen den gegenwärtigen Entwicklungsstand eines Landes und die heutige Politikdynamik; Endziele bilden ab, was für die Erreichung langfristiger Nachhaltigkeit, das Ziel 7 der MDGs getan werden muss. Der EPI stellt damit den ersten Index dar, der langfristige, absolute Ziele mit länderspezifischen Leistungsindikatoren verknüpft.  Der EPI sollte aufgrund seiner leistungsorientierten Methode und kurz- bis mittelfristigen Zeithorizont von besonderem Interesse für politische Entscheidungsträger sein, da er für die Fortschrittskontrolle bei Politikzielen geeignet ist. Der EPI 2006 wurde veröffentlicht.

Fast 50 Experten diskutierten die Pilotversion des EPI auf dem Review Meeting, um YCELP und CIESIN bei der Vorbereitung zur Vorstellung des EPI auf dem World Economic Forum im Januar 2006 zu unterstützen. Ecologic wurde mit Blick auf Expertise in den Bereichen Wasser, der Entwicklung und Umsetzung von internationalen Umweltübereinkommen und europäischen Regelungen, das Transatlantische Programm sowie die Verbindung zum YCELP zur Mitwirkung eingeladen.

Dan Esty, Direktor des YCELP, und Marc Levy, Associate Director für Science Applications am CIESIN leiteten den Workshop. Ecologic war durch R. Andreas Kraemer, Sascha Müller-Kraenner - als Yale World Fellow, und Transatlantic Fellow David Campbell vertreten.

Kontakt

R. Andreas Kraemer
Founder and Director Emeritus, Ecologic Institute
Visiting Assistant Professor and Adjunct Professor, Duke University
Initiator and Convenor, Arctic Summer College
Finanzierung
Partner
Team
David W. Campbell
Dauer
Projekt-ID
Schlüsselwörter
Umweltpolitik, Nachhaltigkeitspolitik, nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster, Umweltpolitik, Nachhaltigkeits-Rating, Indiatoren, Kriterien
Global