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Nature-based Solutions and Global Climate Protection

 
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Nature-based Solutions and Global Climate Protection

Assessment of their global mitigation potential and recommendations for international climate policy

Publikation
Zitiervorschlag
Judith Reise, Anne Siemons, Hannes Böttcher, Anke Herold, Cristina Urrutia, Lambert Schneider, Ewa Iwaszuk, Hugh McDonald, Ana Frelih-Larsen, Laurens Duin, McKenna Davis 2022: Nature-Based Solutions and Global Climate Protection. Assessment of their global mitigation potential and recommendations for international climate policy. Climate Change 01/2022. Umweltbundesamt: Dessau-Roßlau.

Naturbasierte Lösungen (NBS) spielen in der Diskussion um den globalen Klimaschutz eine immer größere Rolle. Diese Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) untersucht die möglichen Auswirkungen von NBS kritisch. Die Ergebnisse der Literaturrecherche zeigen, dass das Potenzial von NBS zur Reduktion von Treibhausgasemissionen wahrscheinlich überschätzt wird. Jedoch können NBS verschiedene ökologische und soziale Vorteile für Mensch und Umwelt bringen und sollten aktiv gefördert werden.

Naturbasierte Lösungen sind auf die Region zugeschnittene, anpassungsfähige Maßnahmen zur Erhaltung, nachhaltigen Bewirtschaftung oder Wiederherstellung von Ökosystemen. Zu diesen Maßnahmen gehören u. a. Wiederaufforstung, Renaturierung von Mooren, Agroforstwirtschaft oder Schutz von Feuchtgebieten in Küstenregionen. Eine kritische Bewertung der Minderungspotentiale von NBS ist eine wichtige Grundlage zur besseren Einordnung von NBS als Klimaschützer. Es gibt eine Vielzahl von Studien, die Einschätzungen zum Klimaschutzpotenzial von NBS oder Landnutzungsmaßnahmen auf globaler, regionaler oder ökosystemspezifischer Ebene vorgenommen haben. Die Methoden und Annahmen dieser Studien unterscheiden sich jedoch, was zu sehr unterschiedlichen Einschätzungen führt.

In diesem Bericht wird das globale Minderungspotenzial an Treibhausgasemissionen der NBS, wie es in der Fachliteratur dargestellt wird, kritisch bewertet, um daraus Empfehlungen für die internationale Klimapolitik abzuleiten. Dazu werden zunächst unterschiedliche Sichtweisen auf NBS verglichen und bewertet, um wesentliche Merkmale von NBS herauszustellen und eine Arbeitsdefinition vorzuschlagen, die den Untersuchungsrahmen vorgibt. Die Definition ermöglicht eine klare Unterscheidung zwischen NBS und Maßnahmen, die zwar die Natur oder natürliche Prozesse nutzen, aber im Sinne des wissenschaftlichen Diskurses nicht als NBS eingestuft werden (wie z. B. Biokohle oder BECCS).

Anschließend wird eine kritische Bewertung des globalen Minderungspotenzials an Treibhausgasemissionen von NBS in Wäldern, Ackerland, Grasland, terrestrischen und küstennahen Feuchtgebieten und Siedlungen vorgenommen, um ein genaues Verständnis des potenziellen Beitrags von NBS zu langfristigen Klimazielen zu erhalten. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die in der wissenschaftlichen Literatur angegebenen NBS-Potenziale zur Minderung des Klimawandels wahrscheinlich überbewertet werden. Dennoch sollten die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Quantifizierung der Minderungseffekte von NBS nicht als Argument gegen ihre Umsetzung verwendet werden. Zusätzlich zu ihrer Klimaschutzwirkung bieten NBS eine Reihe von Vorteilen für Mensch und Umwelt und sollten aktiv gefördert werden.

Zugleich müssen bei der Umsetzung von Emissionshandelsmaßnahmen gemäß Artikel 6 des Pariser Abkommens die mit NBS verbundenen spezifischen Risiken berücksichtigt werden. Bei der Konzipierung von Verfahren oder Unterstützungssystemen zur Förderung der NBS müssen soziale und ökologische Schutzmaßnahmen eingeführt werden. Um Synergien zu fördern, ist eine Koordinierung mit anderen internationalen Übereinkommen wie der Rio-Konvention über die biologische Vielfalt erforderlich.

Naturbasierte Lösungen sind für Mensch und Umwelt vorteilhaft und sollten aktiv gefördert werden.

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Sprache
Englisch
Autorenschaft
Judith Reise
Anne Siemons
Hannes Böttcher
Anke Herold
Cristina Urrutia
Lambert Schneider
Finanzierung
Veröffentlicht in
Climate Change
Verlag
Jahr
Umfang
81 S.
ISSN
1862-4359
Projekt
Projekt-ID
Inhaltsverzeichnis
Schlüsselwörter
Klimaschutz, Ökosysteme, Kohlenstoffsenke, UNFCCC, biologische Vielfalt, Naturschutz