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Leben ist Bewegung

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Leben ist Bewegung

Publikation
Zitiervorschlag

Raggamby, Anneke von 2006: "Leben ist Bewegung", in: Volker Hauff und Günther Bachmann (Hg.): Unterm Strich. Erbschaften und Erblasten für das Deutschland von morgen. Eine Generationenbilanz.]. München: oekom Verlag, 115-124.

Zunehmende Motorisierung und Verkehrsleistung werden künftig nicht länger automatisch mehr Mobilität für alle bedeuten. Insbesondere die Bewohner strukturschwacher, ländlicher Räume müssen damit rechnen, dass die Leistungen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) stark eingeschränkt werden. Den Staat erwartet nun das Problem, die öffentliche Daseinsvorsorge und das Prinzip der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse zu garantieren.

Anneke von Raggamby wirft in diesem Buchkapitel die Frage auf, inwieweit sich technischer Fortschritt, demografischer Wandel, Infrastruktur und Mobilität bedingen und welche Entwicklungspotentiale sich für einen ökologischen Umbau des Verkehrssystems bieten.

In Zukunft wird trotz sinkender Bevölkerung die Zahl der gefahrenen Kilometer nicht drastisch sinken. Es ist sogar möglich, dass sie sich durch weitere Motorisierung von heute unterdurchschnittlich motorisierten Bevölkerungsteilen noch erhöht. Gleichzeitig werden Wege aufgrund von größerer Individualität länger. Dabei ist das Auto heute immer noch Statussymbol und bietet entscheidende Vorteile gegenüber vorhandenen Alternativen, auch wenn Bewohner entvölkerter Gegenden schon heute die Kosten für den Rückbau der Infrastruktur spüren.

Mehr Effizienz in der Verkehrsorganisation, eine Entzerrung der Stoßzeiten, und eine Verbesserung des ÖPNV könnte die Lebensqualität in den Städten erhöhen, somit mehr Bewohner anlocken und im Endeffekt Wege sparen. Eine moderne Verkehrswirtschaft könnte – wie derzeit der Markt für technische Innovationen zur Effizienzsteigerung des Autos – viele Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Allerdings bedarf dieser Markt erst finanzieller Unterstützung werden, um sich zu entwickeln.

Insgesamt liegt der Schwerpunkt auf der Vermeidung von Verkehr. So sollte besonders in ländlichen Gegenden mit Bevölkerungsschwund eine Zentralisierung der öffentlichen Strukturen erwogen werden, um Transportwege zu vermeiden.

Dieses Kapitel von Anneke von Raggamby ist Teil des Buches "Unterm Strich. Erbschaften und Erblasten für das Deutschland von morgen. Eine Generationenbilanz", das im Projekt "Beiträge zu einer Generationenbilanz Nachhaltigkeit" entstand.

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Sprache
Deutsch
Autorenschaft
Finanzierung
Veröffentlicht in
Buch: Unterm Strich. Erbschaften und Erblasten für das Deutschland von morgen. Eine Generationenbilanz
Verlag
Jahr
Umfang
10 S.
ISBN
3-86581-041-1
Projekt
Projekt-ID
Inhaltsverzeichnis
Schlüsselwörter
Mobilität, Verkehr, Siedlung, Infrastruktur, demografischer Wandel, Auto, öffentlicher Personennahverkehr, ÖPNV, nachhaltige Entwicklung