Direkt zum Inhalt

Die Zukunft der Arktisforschung

Prof. Bernhard Diekmann, Agnes Kolodziej, Prof. David Hik, Dr. Grit Martinez und Dr. Volker Rachold
Print

Die Zukunft der Arktisforschung

Veranstaltung
Datum
Ort
Potsdam, Deutschland
Aktive Rolle

Am 6. März 2013, luden das Internationale Arktische Wissenschaftskomitee (International Arctic Science Committee - IASC), die kanadische Botschaft, das Ecologic Institut und das Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung zu einem Vortrag von Prof. David Hik, University of Alberta, Kanada und Präsident des IASC ein. Der Vortrag thematisierte mögliche künftige Richtungen nationaler und internationaler Arktisforschung, basierend auf Prof. Hiks Beobachtungen der jüngsten Vergangenheit und Initiativen des Internationalen Polarjahrs. Im Anschluss an den Vortrag beantwortete Prof. Hik die Fragen der 35 Teilnehmer deutscher Forschungseinrichtungen, Ministerien, Botschaften, Stiftungen und Think Tanks.

Prof. Hiks Präsentation begann mit seinen Beobachtungen zu Trends und wichtigen Entwicklungen in der Arktisforschung der letzten Jahre. Er verwies auf den globalen Charakter der Arktisforschung, welcher aus den globalen Auswirkungen der arktischen Veränderungen hervor geht. Gleichzeitig unterstrich er die Herausforderungen internationaler Koordinierung, da viel Forschung auf nationaler und subnationaler Ebene organisiert wird. Prof. Hik gab darüber hinaus einen Überblick über aktuelle und laufende Initiativen und einige ihrer Vermächtnisse, einschließlich des Internationalen Polarjahrs, und den "5 großen Herausforderungen", vorgestellt durch den Internationalen Rat für Wissenschaft.

Mit einem Blick in die Zukunft, diskutierte Prof Hik die Möglichkeit einer "International Polar Initiative" (IPI), als vorgeschlagenen Rahmen die langfristige Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Staaten und Interessengruppen von Forschung und der Nutzung arktischer Ressourcen besser zu koordinieren. Die IPI wäre thematisch breit angelegt, transdisziplinär (einschließlich Natur-und Sozialwissenschaften), würde Öffentlichkeitsarbeit und die Einbeziehung der lokalen Gemeinschaften beinhalten, Wissenschaft und Politik besser verbinden und sich auf ihren Mehrwert der Kooperation fokussieren. Der geografische Schwerpunkt würde auf beiden Polarregionen liegen, sowie einige alpinen Regionen (der "dritte Pol") mit einbeziehen. Die IPI-Initiative hat bereits die Unterstützung mehrerer Gruppen (einschließlich des Arktischen Rates) und könnte möglicherweise in den Jahren 2017-2018 starten.

Prof. Hik sprach in diesem spezifischen Kontext noch über die Arktisforschung in Kanada. Er stellte fest, dass in den letzten Jahren erhebliche Mittel in die Arktisforschung investiert wurden, stellte aber auch die auftretenden Herausforderungen hinsichtlich der Koordination zwischen den 20 getrennten Agenturen auf Bundesebene dar. Er wies besonders auf die Verabschiedung einer Northern-Strategie der kanadischen Regierung hin, deren vier Säulen (Schutz der Umwelt, die Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung; Ausübung der Souveränität und der Verbesserung und übertragenen Governance) alle von der Notwendigkeit einer besseren Wissenschaft und Technologie untermauert werden. Andere spezifische kanadische Initiativen, die von Prof Hik erwähnt wurden, sind die kanadische Polar-Kommission, die kanadische Arktis-Forschungsstation und der Fond für Arktische Forschungsinfrastruktur.

Prof. Hik sprach ebenfalls über die kommende Amtszeit Kanadas als Vorsitz des Arktischen Rates. Die kanadische Regierung hat drei Schwerpunkte identifiziert: verantwortliche Entwicklung arktischer Ressourcen, sichere arktische Schifffahrt und nachhaltige arktische Gemeinschaften.  Obwohl diese Bereiche noch nicht vollständig konkretisiert wurden, gab Prof. Hik an, dass es Spielraum für Arktische Forschungskooperation zu Themen wie: Öl und Gas, Fischerei (einschließlich Co-Management in den Offshore-Gewässern), Klimawandel (einschließlich Beobachtung, Daten und Modellierung), nachhaltige Energie, Gesundheit und Wohlbefinden, und internationale Forschungspartnerschaften geben wird.

Die anschließende Diskussion der Teilnehmer behandelte eine Reihe von Themen darunter: Perspektiven und Initiativen für Datenverbreitung zwischen Staaten, die Herausforderungen der effektiven Forschungs-Koordinierung innerhalb der kurzen Zeitspannen des Vorsitzes des Arktischen Rates, die Einbeziehung der indigenen und lokalen Perspektiven und den Einsatz virtueller Finanzierung-Pools (vergleichbar mit dem Belmont Forum International Opportunities Fund) als ein Modell für die potenzielle IPI.

Grußworte zum Vortrag wurden von Dr. Volker Rachold, Geschäftsführenden Sekretär des IASC, Agnes Kolodziej, Kanadische Botschaft, Dr. Grit Martinez, Ecologic Institut und Prof. Bernhard Diekmann, Alfred-Wegener-Institut gehalten. Nach dem Vortrag lud die kanadische Botschaft zu einem kleinen Empfang ein.

Angesichts der globalen Auswirkungen und Reichweite der Veränderungen in der Arktis, sollte internationale Forschung auf den jüngsten Erfolgen aufbauen, um einen langfristigen Rahmen für die Zusammenarbeit und Koordination zu schaffen.

Kontakt

Finanzierung
veranstaltet von
Aktive Rolle
Team
Datum
Ort
Potsdam, Deutschland
Sprache
Englisch
Participants
35
Schlüsselwörter
Umweltveränderungen, sozialer Wandel, Mensch im Fokus, Sozialwissenschaften, Naturwissenschaft, Internationale Zusammenarbeit
Arktis