Der Kommissionsvorschlag zur Zertifizierung von Kohlenstoffentnahme ist ein klimapolitischer Meilenstein, aber er steuert die EU-Klimapolitik auf gefährliche Untiefen zu. Wie diese umschifft werden können, diskutiert Nils Meyer-Ohlendorf zusammen mit Anne Siemons und Hannes Böttcher vom Öko-Institut im Tagesspiegel.
EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen erwähnte in ihren Plänen für 2023 vor dem EU-Parlament nicht den Vorschlag für einen Rechtsrahmen für ein nachhaltiges Lebensmittelsystem (SFSF). Dies führte zu Spekulationen über den Zeitrahmen dieses wichtigen Vorschlags, der als Eckpfeiler des EU Green Deal für den Agrar- und Ernährungssektor vorgeschlagen wurde. Dieser Blogpost, der von Mitgliedern des Think Sustainable Europe Netzwerks mitunterzeichnet wurde, unterstreicht die Bedeutung des SFSF, der im nächsten Jahr vorgeschlagen werden soll, um einen nachhaltigen Wandel des EU-Lebensmittelsystems voranzutreiben, angesichts der Dringlichkeit eines solchen Wandels.
In diesem Webinar wird ein Bericht des Ecologic Instituts über nationale Rahmenbedingungen für CDR vorgestellt und diskutiert. Der Bericht bewertet die CDR-Rahmenbedingungen aller 27 Mitgliedsstaaten und gibt Empfehlungen, wie diese verbessert werden können.
Das Think-2030-Strategiepapier besteht aus fünf Teilen. Abschnitt 1 beschäftigt sich mit der Frage, wie ein nachhaltiges Agrar- und Ernährungssystem aus wissenschaftlicher Sicht aussehen sollte und wie ein Gesetz über ein nachhaltiges Lebensmittelsystem (Sustainable Food System, SFS) die Ernährungssysteme in der EU besser mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen in Einklang bringen könnte. Abschnitt 2 untersucht die möglichen Ziele eines solchen Gesetzes und wie ein nachhaltiges EU-Agrar- und Ernährungssystem definiert werden kann. In Abschnitt 3 wird die mögliche Architektur des Gesetzes erörtert, und in Abschnitt 4 wird die Notwendigkeit eines mehrstufigen Steuerungsrahmen unter Beteiligung der Mitgliedstaaten untersucht. In der Schlussfolgerung werden mögliche politische Wege zur Erreichung eines ehrgeizigen SFS-Gesetzes erörtert. Das Strategiepapier steht zum Download zur Verfügung.
Für die monetäre Bewertung der Auswirkungen umweltbedingter Erkrankungen sowie der daraus resultierenden Todesfälle liegen verschiedene ökonomische Methoden vor. Die Kernmerkmale ausgewählter Methoden wurden identifiziert, die Hauptstärken und -schwächen zusammengefasst sowie ihre Eignung für die Verwendung innerhalb gesundheitsökonomischer Analysen bewertet. Dieser Bericht dient als Basis für die Erarbeitung konkreter monetärer Bewertungen von umweltbedingten Krankheitslasten, was anhand von drei Fallstudien veranschaulicht wird.
Diese Briefing Note präsentiert die ersten Erkenntnisse aus Climate Recon 2050 – einem Projekt, das den EU-internen Austausch erleichtern und die Schaffung von Know-how und Netzwerken fördern soll, die für die Entwicklung effektiver und ehrgeiziger nationaler langfristiger Klimastrategien als Instrument für einen erfolgreichen Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft unerlässlich sind. Die Briefing Note fasst die Erkenntnisse aus den Aktivitäten des Projekts zusammen – einschließlich eines Diskussionstages über langfristige Klimaplanung, der von politischen Entscheidungsträgern aus 10 EU-Mitgliedstaaten abgehalten wurde – und stützt sich auf damit verbundene Forschungsarbeiten der Projektpartner.
Dieses Papier bietet eine vorläufige Bewertung einer Stichprobe von grenzüberschreitenden Organisationen auf der Grundlage von sechs Fallstudien (Barcelona, Chicago, London, Medellin, Mexiko-Stadt und Seoul) und von drei Arten von BSO: Living Labs, Innovationsdistrikte und sektororientierte BSO. Indem die Autorinnen die Form und Entwicklung von BSOs analysieren und sie in die städtische Governance einordnen, skizzieren sie eine vorläufige Agenda, die darauf abzielt, das "Informationsökosystem", das der Politikgestaltung in Städten zugrunde liegt, besser zu verstehen. Das Papier ist online verfügbar.
Ist unbegrenztes Wirtschaftswachstum in einer Welt mit endlichen natürlichen Ressourcen möglich? Für viele Umweltschützer ist die Antwort auf diese Frage ein klares Nein. Wirtschaftswissenschaftler wie Dr. Michael Jakob vom Ecologic Institut sind jedoch oftmals anderer Meinung und betonen, dass Wirtschaftswachstum möglich ist, wenn die Produktivität steigt, auch wenn der Verbrauch natürlicher Ressourcen und die Treibhausgasemissionen (THG) sinken. Sein Gastkommentar ist online verfügbar.
Die UN-Dekade für die Wiederherstellung von Ökosystemen bietet die Möglichkeit, zuvor eher separat behandelte Themenfelder stärker zu verknüpfen, ihre Abhängigkeiten zu verdeutlichen und Synergien zu bilden. Hierzu gehört beispielsweise die Verknüpfung des Themas Wiederherstellung von Ökosystemen mit Themen in den Bereichen Biodiversität und Klima. Um diese Zusammenhänge darzustellen, erstellt das Ecologic Institut für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) insgesamt 10 Policy Papers. Diese sollen im Rahmen des übergeordneten GIZ-Projektes "Unterstützung bei der Gestaltung und Umsetzung der UN-Dekade für die Wiederherstellung von Ökosystemen" (DEER) Schlüsselakteure in Deutschland bei der Umsetzung der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen unterstützen.
Dieser Policy Brief untersucht die Lücken in den bestehenden internationalen Verträgen zur Plastikverschmutzung der Meere und schlägt Komponenten vor, die in einem neuen Vertrag berücksichtigt werden müssen. Diese Vorschläge werden die Arbeit der G20 zur Plastikverschmutzung ergänzen. Da der G20-Gipfel 2022 in Indonesien stattfinden wird, ist der Schwerpunkt dieses Kurzdossiers nicht nur für die G20-Länder relevant, sondern auch für Südostasien als dem größten Verursacher von Meereskunststoffen.
Dächer bieten nach wie vor ein enormes Potenzial für die solare Stromerzeugung. Um die ehrgeizigen Ausbauziele der Bundesregierung zu erreichen, muss dieses Potenzial gehoben werden. In einem neuen Projekt analysieren Ecologic Institut und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) verschiedene Anlagenkonzepte und bewerten deren Wirtschaftlichkeit. Es werden bestehende Hemmnisse beim Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Gebäuden identifiziert und untersucht, inwieweit das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023 diese Hemmnisse ausräumt. Als Ergebnis des Projekts werden Empfehlungen für die weitere Verbesserung des Regulierungsrahmens ausgearbeitet.
In diesem Forschungsvorhaben analysiert das Ecologic Institut gemeinsam mit der Universität Geisenheim, inwieweit Maßnahmen zur Entwicklung der biologischen Vielfalt in Gebieten der Städtebauförderung integriert wurden und welche guten Praxisbeispiele es bisher gibt. Darauf aufbauend sollen Kommunen informiert werden, inwieweit in Fördergebieten der Städtebauförderung biodiversitätsfördernde Maßnahmen verstärkt umgesetzt werden können.
Der Vorschlag der Kommission zur Zertifizierung von Kohlendioxidentnahme (CDR) könnte ein Meilenstein in der EU-Klimapolitik sein. Es kann die EU auf das richtige Gleis setzen – mit einer wasserdichten CDR-Definition und einer Firewall zwischen CDR und Emissionsreduktionen; oder auf das falsche Gleis – zweifelhafte CO₂-Entnahmen als Währung für echte Emissionsreduktionen. Da die Integrität der EU-Klimapolitik auf dem Spiel steht, kann es sich die EU nicht leisten, die Weichen falsch zu stellen, schreibt Nils Meyer-Ohlendorf im EU Observer.
Neben dem Schutz noch intakter Moore bilden die Wiederherstellung und die nachhaltige Bewirtschaftung bisher entwässerter Moorböden wichtige Beiträge zum Schutz der Biodiversität und zur Minderung des Klimawandels. Um diese Bedarfe zielgerichteter adressieren zu können, hat das Ministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) im September 2021 die erste Nationale Moorschutzstrategie veröffentlicht. Gemeinsam mit DUENE e.V., Partner im Greifswald Moor Centrum, unterstützt das Ecologic Institut deren Umsetzung.
Nach einer dreijährigen Pause hat die International Carbon Action Partnership (ICAP) mit der 2022er Ausgabe ihres Flaggschiffs, der zweiwöchigen ICAP Summer School zum Thema Emissionshandel, wieder mit physischen Trainingskursen begonnen. Der Kurs fand vom 22. August bis 2. September 2022 in Florenz (Italien) statt. Die Teilnahme an der Summer School stand Bewerbern aus Schwellenländern und Entwicklungsländern offen. Der Kurs richtete sich an öffentliche Beamte oder Interessenvertreter aus dem nicht staatlichen, akademischen und privaten Sektor, die an der Entscheidung, Gestaltung und Umsetzung von Mechanismen zur Bepreisung von Kohlenstoff beteiligt sind oder sein werden.