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Kohlenstoffarme Landwirtschaft: zukunftsfähig für 2030

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Kohlenstoffarme Landwirtschaft: zukunftsfähig für 2030

Studie für das Europäische Parlament

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Die Landwirtschaft verursacht mehr als 10 % der Treibhausgasemissionen in Europa. Gleichzeitig bietet die Landwirtschaft durch die Bindung von CO2 in Böden, Mooren und Agroforstsystemen ein erhebliches Potenzial zur Bekämpfung des Klimawandels. Maßnahmen zur Reduzierung landwirtschaftlicher Treibhausgasemissionen und zur Erhöhung der Kohlenstoffbindung in landwirtschaftlichen Betrieben werden als "Carbon Farming" bezeichnet.

Im Auftrag des Europäischen Parlaments untersuchte das Ecologic Institut mit Unterstützung des IEEP die Potenziale von "Carbon Farming" in der EU und ging der Frage nach wie Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft effektiv gesteigert werden können. Der Auftrag stand im Zeichen zwei wichtiger politischer Vorschläge der EU-Kommission die im Dezember 2021 veröffentlicht werden sollen. (Die "Carbon Farming Initiative" und der "Carbon Removals Certification Mechanism"). Die Studie liefert wissenschaftliche Erkenntnisse von Carbon-Farming-Optionen, möglichen Geschäftsmodellen und Herausforderungen und bewerten diese. Hinzukommt die Evaluierung von Finanzierungs- und Gesetzesvorhaben.

Ergebnisse der Studie

Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass "Carbon Farming" ein erhebliches Potenzial zur Eindämmung des Klimawandels bietet und zudem weitere Gemeinwohlleistungen erbringt. Dazu gehören unter anderem der Schutz und Erhalt von biologischer Vielfalt, die Bodengesundheit und die Wasserqualität. Die umfängliche Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft sollte eine Priorität in der EU sein. Es muss jedoch sichergestellt werden, das "Carbon Farming" einen langfristigen Klimaschutz liefert und Gemeinwohlleistungen erbringt. Dabei dürfen keine Maßnahmen gefördert werden, die im Widerspruch zu anderen Zielen des Green Deal der EU stehen (z. B. Tierschutz). Eine zentrale Herausforderung ist die kosteneffiziente und genaue Überwachung der Maßnahmen sowie die langfristig angelegte Minderung von Treibhausgasemissionen. Zudem müssen die Maßnahmen über die bereits bestehenden gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Das Risiko der Nichteinhaltung muss berücksichtigt werden.

Weitere Forschung und praktische Erfahrungen vor Ort sind notwendig, um wirksame Anreize für "Carbon Farming" zu schaffen. Es bestehen bereits diverse Finanzierungsmöglichkeiten im Rahmen des EU-Haushalts aus den Bereichen Klima, biologische Vielfalt und Landwirtschaft um Landwirte zu mehr Klimaschutzmaßnahmen zu ermutigen. Der private Emissionshandel und die Beteiligung der gesamten Lebensmittellieferkette an der Finanzierung könnten eine Rolle bei der Umsetzung von "Carbon Farming" spielen. Aufgrund des Umfangs und des Einflusses bietet die Gemeinsame EU-Agrarpolitik (GAP) die größten Chancen (aber auch Hindernisse) für eine umfangreiche Umsetzung von "Carbon Farming".

"Carbon Farming" bietet ein erhebliches Potenzial zur Eindämmung des Klimawandels und erbringt zudem weitere Gemeinwohlleistungen

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Projekt-ID
Schlüsselwörter
Carbon Farming, LULUCF, Landnutzung, Klimaschutz, Co-Benefits, freiwillige Kohlenstoffmärkte, Bodenkohlenstoff, Viehbestand
Europa