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Rahmenbedingungen für regionale Zusammenarbeit: Die EU

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Rahmenbedingungen für regionale Zusammenarbeit: Die EU

Publikation
Zitiervorschlag

Görlach, Benjamin; Matthias Duwe and Nick Evans 2016: Frameworks for Regional Co-operation: The EU. In: Robert E. Looney (ed.): Handbook of Transitions to Energy and Climate Security. Routledge: New York. 79-96.

Die Europäische Union (EU) ist mehr als nur die Summe ihrer Teile. Mit der Zunahme nationalistischer Ideale und populistischer Stimmung inner- und außerhalb ihrer Grenzen steht die EU - heute mehr als je zuvor – für mehr als nur ein Experiment regionaler Kooperation. Ungeachtet der umstrittenen Vergangenheit könnte besonders die EU Klima- und Energiepolitik in diesen turbulenten Zeiten als Leuchtturm dienen. In einer neuen Publikation beschreiben die Autoren Benjamin Görlach, Matthias Duwe und Nick Evans vom Ecologic Institut die miteinander verflochtenen Ursprünge der Europäischen Energie- und Klimapolitik. Sie argumentieren, dass wenn EU Mitgliedstaaten und Institutionen an ihrem Leuchtturmprojekt festhalten und eine gemeinsame Basis zur Fortsetzung der Verfolgung ambitionierter Emissionsreduktionsziele finden, dann auch verflochtene Fragen der Klima und Energiesicherheit ein Impuls für weitere Kooperation sein könnten.

Das Buchkapitel, veröffentlicht im Handbook on Transitions to Climate and Energy Security (2016), editiert von Robert Looney, untersucht die Entwicklung der EU Klima- und Energiepolitik und hebt Erfolge der Vergangenheit, aktuelle Ziele und zukünftige Herausforderungen und Hindernisse hervor. Während Energie zu Beginn im Zentrum des europäischen Einigungsprozesses stand, wurde die Klimapolitik in den mid-1990’er Jahren in Reaktion auf internationale Prozesse und der Einführung der United Nations Framework Concention on Climate Change (UNFCCC) zu einem wichtigen Bestandteil der EU. Die notwendigen Emissionsreduktionen im Kampf gegen den Klimawandel benötigen eine Dekarbonisierung der europäischen Wirtschaft bis 2050 – und eine Dekarbonisierung des Energiesektors deutlich vor diesem Zeitpunkt. Aus diesen Grund ist es keine Überraschung, dass Klima- und Energiepolitik mit der Zeit effektiv untrennbar voneinander geworden sind.

Heutzutage gibt es aufgrund von unterschiedlichen individuellen Interessen und Ansichten bezüglich der angemessen Allokation von Verantwortungen und Macht eine Reihe von Konfliktpunkten zwischen den EU Ländern. Mit wachsendem Augenmerk auf Versorgungssicherheit und der Möglichkeit der Renationalisierung von Energiesystemen begrüßen viele Länder die Idee, den Integrationsprozess europäischer Energiemärkte durch die Energieunion weiter voran zu treiben. Dennoch argumentieren die Autoren, dass der Erfolg der Energieunion besonders davon abhängt inwieweit die Länder dazu bereit sind, innerstaatliche Interessen für mehr Solidarität und Koordination zurückzustellen. Das Pariser Abkommen könnte einen wiederbelebenden Effekt auf das Ambitionsniveau der EU Klima- und Energiepolitik haben. Aus diesem Grund kommt das Buchkapitel zu einem positiven Ergebnis.

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Sprache
Englisch
Autorenschaft
Veröffentlicht in
Handbook of Transitions to Energy and Climate Security
Verlag
Jahr
Umfang
18 S.
ISBN
ISBN-10: 1857437454 ISBN-13: 978-1857437454
Schlüsselwörter
Europäische Union, Klimapolitik, Energiepolitik, Energy Union, Energiesicherheit
Europa