Direkt zum Inhalt

Alternativen zu chemisch-synthetischen Pestiziden in der Landwirtschaft

 

Bee and a flower

|

Jewgenia Stasiok  / pixelio.de

Print

Alternativen zu chemisch-synthetischen Pestiziden in der Landwirtschaft

Zusammenfassung und Überblick zum aktuellen wissenschaftlichen Stand

Projekt
Dauer
-

Pestizide (dazu gehören Insektizide, Herbizide und Fungizide) werden in der landwirtschaftlichen Praxis ausgebracht, um Schädlinge, Gräser und Krankheitserreger von den Nutzpflanzen fernzuhalten. Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat, ist aufgrund der negativen Auswirkungen auf Natur und Umwelt wohl das bekannteste, doch bei weitem nicht das einzige gefährliche Mittel auf dem Markt. Durch die Ausbringung von Pestiziden sollen Krankheitserreger ferngehalten, Produktivität gesteigert und Ernährungssouveränität gesichert werden. Das Ausbringen von chemisch-synthetischen Substanzen in der Landwirtschaft führt aber auch zu langfristigen negativen Effekten für Mensch und Umwelt. Dazu gehört unter anderem der dramatische Rückgang von Insekten, Vögeln und anderen Arten, die Gefährdung menschlicher Gesundheit durch Kontamination von Lebensmitteln, Inhalation über die Luft oder direkter Hautkontakt und die Verschmutzung von Gewässern und Böden. Mittlerweile lassen sich Pestizidrückstände in Nahrungsmitteln wie Bier und Honig, aber auch in der Luft und im Urin nachweisen. Auch wenn diese Erkenntnisse nicht neu sind und alternative Methoden bereits entwickelt und angewendet werden, wird auf einem Großteil der landwirtschaftlichen Fläche immer noch chemisch-synthetische Pestizide ausgebracht. Laut den Zahlen des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wurden in Deutschland 2019 ca. 99,2 Millionen kg Pflanzenschutzmittel verkauft. Umgerechnet auf die Fläche Deutschlands wären das 2,7 kg pro Hektar. Die Landwirtschaft gehört zu einem der größten Abnehmer dieser Pestizide. Aufgrund der besonderen Situation, aber auch der ökonomischen Bedeutung wird in Sonderkulturen (u.a. Wein-, Gemüse, Obst und Hopfenanbau) ein Großteil der Pestizidwirkstoffe ausgebracht (ca. 44 % aller Wirkstoffe). Hinzukommt, dass der Klimawandel die Neuentwicklung und Weiterentwicklung von Schädlingen, Gräsern und Krankheiten antreibt und dadurch den Druck auf Kulturpflanzen weiter erhöht. Durch den Einsatz von mehr Pestiziden wird dieses Problem nicht gelöst werden können. Stattdessen ist ein Umdenken bei der Anwendung von Pflanzenschutzmaßnahmen gefordert.

Die Diskussion um mögliche Alternativen zu herkömmlichen Pestiziden hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Fahrt aufgenommen und durch die Ankündigung der EU-Kommission, mit ihrer Farm to Fork Strategie ihren Höhepunkt erreicht. Die EU-Kommission schlägt darin eine Reduktion der chemisch-synthetischen und der gefährlichen Pestizide um 50 Prozent bis 2030 vor. Zuletzt hat die neue Bundesregierung (SPD, Bündnis 90/ DIE GRÜNEN, FDP) die Reduktion von Pestiziden im Koalitionsvertrag verankert und ist zudem ein Kernanliegen der beiden Ministerien für Umwelt und Landwirtschaft. Darüber hinaus sollen natur- und umweltverträgliche Alternativen gefördert werden.

Doch was sind mögliche Alternativen zu chemisch-synthetischen Pestiziden, ohne dabei die Renaissance der Gentechnik zu befördern? Diese Kurzstudie soll einen Überblick über den aktuellen Stand der Wissenschaft zu möglichen Alternativen zu chemisch-synthetischen Pestiziden liefern und auch für Nicht-Expert*innen verständlich sein.

Stand der Wissenschaft zu möglichen Alternativen zu chemisch-synthetischen Pestiziden für Nicht-Expert*innen

Kontakt

Christian Rehmer| chistian.rehmer(at)bund.net
Michaela Daberger| michaela.daberger(at)bund.net

Mehr Inhalte aus diesem Projekt

Finanzierung
Partner
Team
Dauer
-
Projekt-ID
Schlüsselwörter
Pestizide, Pflanzenschutzmittel, Biozide, alternativen zu Pestiziden, landwirtschaftliche Maßnahmen
Deutschland
Literaturrecherche und -analyse, Politikempfehlungen