
© Springer Nature, 2022
Transnational Cities Alliances and Their Role in Policy-Making in Sustainable Urban Development in the European Arctic
- Publikation
- Zitiervorschlag
Wehrmann, D., Łuszczuk, M., Radzik-Maruszak, K., Riedel, A., Götze, J. (2022). Transnational Cities Alliances and Their Role in Policy-Making in Sustainable Urban Development in the European Arctic. In: Sellheim, N., Menezes, D.R. (eds) Non-state Actors in the Arctic Region. Springer Polar Sciences. Springer, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-031-12459-4_6
Ein Forschungsteam unter Mitwirkung von Arne Riedel vom Ecologic Institut analysiert die politische Handlungsfähigkeit transnationaler Städteallianzen – insbesondere des Arctic Mayors' Forum (AMF) – und deren Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung im europäischen Norden.
Kommunen als nichtstaatliche Akteure in der Arktis-Governance
Obwohl Kommunen subnationale Verwaltungseinheiten sind, agieren sie zunehmend über staatliche Rahmen hinaus. Die Analyse zeigt, wie Städteallianzen als nichtstaatliche Akteure verstanden werden können – insbesondere dann, wenn sie unabhängig von nationalen Mandaten eigene Interessen verfolgen und sich aktiv in grenzüberschreitende Politikfelder einbringen.
Das Arctic Mayors' Forum als Plattform für politische Teilhabe
Im Zentrum steht das Arctic Mayors' Forum, ein Netzwerk gewählter kommunaler Vertreter:innen aus dem zirkumpolaren Norden. Das AMF fördert politischen Dialog, Wissensaustausch und gemeinsame Positionierungen arktischer Städte – und verschafft ihnen Gehör in regionalen, nationalen und internationalen Entscheidungsprozessen. Die Studie zeigt, wie lokale Akteure durch kollektive Mobilisierung zur Gestaltung arktischer Nachhaltigkeitsstrategien beitragen.
Rechtliche Eigenständigkeit eröffnet Handlungsspielräume
Aufbauend auf dem nordischen Modell kommunaler Selbstverwaltung analysieren die Autor:innen, unter welchen rechtlichen und institutionellen Bedingungen Kommunen transnational handeln können. Sie zeigen: Diese Strukturen ermöglichen es Städten, internationale Kooperationen zu initiieren, Governance-Diskurse mitzugestalten und sich in Form "weicher Diplomatie" zu vernetzen – auch ohne formale Rolle in staatlich dominierten Strukturen.
Lokales Wissen als Schlüssel für nachhaltige Entwicklung
Ein zentrales Ergebnis ist die Rolle ortsbezogenen Wissens: Transnationale Städteallianzen wie das AMF bringen kommunale Erfahrungen zusammen und fördern Lösungen, die besser an lokale Realitäten angepasst sind. Nachhaltige Entwicklung in der Arktis braucht diesen Kontextbezug – und den Austausch auf Augenhöhe zwischen Städten mit ähnlichen Herausforderungen.
Wissenschaftlich fundierte Impulse für die Arktispolitik
Das Kapitel, erschienen im Springer-Band Non-state Actors in the Arctic Region und verfasst von einem interdisziplinären Team unter Mitwirkung von Arne Riedel vom Ecologic Institut, zeigt neue Formen nichtstaatlicher Handlungsfähigkeit auf. Es fordert, Kommunen stärker als politische Akteure anzuerkennen – und hebt hervor, wie transnationale Netzwerke der Städte zur inklusiveren, widerstandsfähigen und zukunftsfähigen Arktis-Governance beitragen können.