Photo: Benjamin Kupilas, Cover page: John Wiley & Sons
Weak Effects From Human Impact on Composition and Trophic Structure of Fish Communities in a Tropical Lowland River System
- Publikation
- Zitiervorschlag
Kjeldgaard, M. B., N. Friberg, T. E. Eriksen, et al. 2025. "Weak Effects From Human Impact on Composition and Trophic Structure of Fish Communities in a Tropical Lowland River System." Freshwater Biology 70, no. 12: e70155. https://doi.org/10.1111/fwb.70155.
Myanmar zählt zu den globalen Hotspots der Biodiversität und beherbergt über 570 Süßwasserfischarten, darunter zahlreiche endemische Arten. Gleichzeitig stehen die Flüsse des Landes unter wachsendem Druck durch Verschmutzung, Landnutzungsänderungen und sinkende Wasserqualität – Entwicklungen, die sowohl die Ökosysteme als auch die von Binnenfischerei abhängigen Gemeinschaften bedrohen. Eine neue Studie, an der auch Benjamin Kupilas vom Ecologic Institut beteiligt ist, liefert nun wichtige neue Erkenntnisse darüber, wie tropische Fischgemeinschaften auf diese Belastungen reagieren.
Bewertung menschlicher Einflüsse auf tropische Tieflandflüsse
Das Forschungsteam untersuchte 12 Fließgewässerstandorte in der Bago-Region Myanmars, die ein Gradientenmuster von weitgehend unberührten Waldstandorten bis hin zu stark belasteten, durch ungeklärtes Abwasser beeinflussten Flussabschnitten abbildeten. Mithilfe von Elektrobefischung, DNA-Barcoding, stabilen Isotopen (d13C und d15N) und weiteren Parametern wurde erfasst, wie sich Degradation auf folgende Aspekte auswirkt:
- Artenreichtum und Diversität der Fische
- Biomasse und Zusammensetzung der Fischgemeinschaft
- Trophische Struktur und Organisation des Nahrungsnetzes
Nur schwache Reaktionen der Fischgemeinschaften auf Verschmutzung
Obwohl die belasteten Standorte deutliche Anzeichen von Gewässerbelastung aufwiesen (höhere Stickstoffkonzentrationen und geringere Sauerstoffsättigung) reagierten die Fischgemeinschaften insgesamt nur schwach:
- Artenreichtum und Zusammensetzung blieben über alle Standorte hinweg weitgehend ähnlich.
- Auch trophische Nischen veränderten sich nur geringfügig entlang des Belastungsgradienten.
- Die Fischbiomasse nahm in stärker degradierten Flüssen zu, vermutlich durch nährstoffbedingt gesteigerte Primärproduktion.
Fische allein sind möglicherweise keine zuverlässigen Bioindikatoren für Myanmars Flüsse
Im Gegensatz zu Makroinvertebraten – die im selben Flusssystem eine klare Empfindlichkeit gegenüber Verschmutzung zeigen – scheinen Fische toleranter zu sein, möglicherweise aufgrund größerer Mobilität und höherer physiologischer Widerstandskraft gegenüber niedrigen Sauerstoffwerten. Der stärkste Prädiktor für die Ähnlichkeit der Gemeinschaften zwischen den Standorten war der Waldanteil im Einzugsgebiet, was die Bedeutung integrierter Landnutzungsplanung und Einzugsgebietsschutz unterstreicht.