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Regionale Agenden für eine inklusive Bioökonomie inspirieren

Photo: canva.com

Regionale Agenden für eine inklusive Bioökonomie inspirieren

BE-RURAL-Abschlusskonferenz

Veranstaltung
Datum
-
Ort
Frombork, Polen
Aktive Rolle

Nach 40 Monaten der Zusammenarbeit wurde das BE-Rural-Projekt mit einer Abschlusskonferenz vom 11. bis 14. Juli 2022 in Frombork, Polen, abgeschlossen. Rund 40 Projektmitglieder und regionale Akteure aus dem Bereich Bioökonomie – darunter Vertreter:innen von Forschungseinrichtungen, Universitäten, Clusterverbänden, lokalen Aktionsgruppen und regionalen Behörden aus acht EU-Mitgliedstaaten und Kandidatenländern – kamen zusammen, um über die Ergebnisse von BE-Rural zu reflektieren. Holger Gerdes und Zoritza Kiresiewa (Ecologic Institut) eröffneten die Veranstaltung mit einer kurzen Einführung in die Ziele von BE-Rural und betonten, wie wichtig es sei, nach zwei Jahren, in denen der Austausch aufgrund der COVID-19-Pandemie weitgehend virtuell stattfand, wieder persönlich zusammenzukommen. Während der zweitägigen Expertengespräche und Arbeiten in kleinen Gruppen überprüften die Teilnehmenden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts, validierten ausgewählte Ergebnisse und legten konkrete Schritte für die zukünftige Zusammenarbeit fest. Zwei Exkursionen in die Weichsel-Lagunenregion ergänzten die Sitzungen und boten Einblicke aus erster Hand in laufende Initiativen zur ländlichen Entwicklung.

Highlights und Ergebnisse

Im Anschluss an die Eröffnung stellten die Leiter:innen der BE-Rural-Arbeitspakete die wichtigsten Projektergebnisse vor. Chuan Ma (WIP Renewable Energies) präsentierte das "Handbuch zur regionalen und lokalen biobasierten Wirtschaft", das in sieben Sprachen verfügbar ist; Lily Teitelbaum (BIOCOM) beleuchtete die Bemühungen zur Einbindung der Öffentlichkeit – wie biobasierte Pop-up-Stores und Lehrmaterialien zu Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit; und Stefan Kah (University of Strathclyde) fasste die Workshops zum Kapazitätsaufbau für Forscher und KMU zusammen. Gerardo Anzaldua (Ecologic Institut) führte anschließend in das Marktanalyse-Framework (MAF+) und das BE-Rural-Nachhaltigkeits-Screening ein. Die fünf Open-Innovation-Plattformen (OIPs) stellten die Strategien und Roadmaps ihrer jeweiligen Regionen vor, die in partizipativen Prozessen mit den Interessengruppen entwickelt worden waren, und diskutierten die Erfahrungen, die sie bei der Umsetzung biobasierter Geschäftsmodelle in verschiedenen Kontexten – von Nordmazedonien über Bulgarien bis Polen – gesammelt hatten.

Politische Empfehlungen und Nachhaltigkeitsprüfung

Im Mittelpunkt der Abschlusskonferenz stand die gemeinsame Entwicklung und Validierung des BE-Rural-Strategiepapiers. In einem World-Café-Format diskutierten die Teilnehmenden vier spezifische politische Empfehlungen zur Förderung effektiver Co-Creation-Räume in regionalen Bioökonomien. Zu den wichtigsten Diskussionspunkten gehörten:

  • innovative Formate für den Bürgerdialog (z. B. Wissenschaftsläden, Pop-up-Stores, Multi-Channel-Kommunikation),
  • regionale Rahmenbedingungen zur Unterstützung des Kapazitätsaufbaus (z. B. Integration in Strategien zur intelligenten Spezialisierung, Einsatz lokaler Aktionsgruppen),
  • die Förderung von Partnerschaften zwischen mehreren Akteuren (z. B. Cluster, lokale Aktionsgruppen, digitale Innovationszentren) zur Gewährleistung von Inklusivität und
  • die Weiterbildung von Unternehmern zur Entwicklung biobasierter Produkte, die ökologische Grenzen respektieren.

Begleitend dazu stellte Gerardo Anzaldua das BE-Rural Sustainability Screening vor – einen Leitfaden für Entscheidungsträger:innen zur Einbeziehung ökologischer Grenzen (Wasser, Boden, Biodiversität, Biomasse) in regionale Roadmaps. Regionale Partner:innen aus Stara Zagora und Vidzeme stellten vorläufige Screening-Ergebnisse vor und unterstrichen dabei die Bedeutung ökologischer Überlegungen bei der Strategieentwicklung.

Start des Wissensnetzwerks

Um eine nachhaltige Wirkung über das Ende von BE-Rural hinaus zu erreichen, rief das Konsortium das BE-Rural Network of Knowledge (NoK) ins Leben – ein offenes, informelles Forum für den kontinuierlichen Austausch zwischen Akteuren der Bioökonomie in ganz Europa. Das NoK wird in der Facebook-Gruppe "Sustainable Development Goals Network Romania" gehostet und lädt Praktiker:innen, Wissenschaftler:innen und politische Entscheidungsträger:innen ein, bewährte Verfahren bei der Konzeption und Umsetzung regionaler Bioökonomie-Strategien auszutauschen. Auf der Abschlusskonferenz bildeten sich drei Arbeitsgruppen zu den Themen Politikgestaltung, Forschung und Bildung sowie Unternehmensförderung. Diese Gruppen befassten sich mit Themen wie der Integration der Bioökonomie in Bildungscurricula, der Schaffung von Verbindungen zwischen Wissenschaft und Industrie und der Entwicklung einer Nachhaltigkeits-Checkliste für Start-ups. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass das NoK eine Lücke in den bestehenden Netzwerkmöglichkeiten schließt, da es eine geeignete Plattform auf regionaler Ebene bietet, um den Wissensaustausch zu erleichtern.

Die Abschlusskonferenz von BE-Rural in Frombork erarbeitete praktische politische Empfehlungen, führte eine Nachhaltigkeitsprüfung ein und gründete ein Wissensnetzwerk zur Förderung einer integrativen regionalen Bioökonomie in Europa.

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Finanzierung
veranstaltet von
Partner
Aktive Rolle
Team
Datum
-
Ort
Frombork, Polen
Sprache
Englisch
Participants
40
Projekt
Projekt-ID
Schlüsselwörter
Regionale Bioökonomie, inklusive Bioökonomie, BE-Rural, Strategiepapier, Nachhaltigkeitsprüfung, Co-Creation, biobasierte Wirtschaftssysteme, Wissensnetzwerk
Europa, Weichsel-Lagune, EU-Mitgliedstaaten, Westbalkan
Partizipative Methoden, Co-Creation, World Café, Einbindung von Interessengruppen, digitale Plattformen, Nachhaltigkeitsprüfung, Rahmenwerk für Marktanalysen, offene Innovationsplattformen, Kapazitätsaufbau