© Fenja Kroos, 2025
Die Arktis erwärmt sich in einem bisher nie dagewesenen Ausmaß und viermal schneller als der Rest der Welt. Diese Veränderungen betreffen alle Ebenen der Ökosysteme, von mikroskopisch kleinen Phytoplankton bis hin zum Polardorsch, einer Schlüsselspezies im Nahrungsnetz. Um diese Prozesse besser zu verstehen, arbeiten Wissenschaftler:innen von sieben deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen im neuen Projekt YESSS (Year-round EcoSystem Study on Svalbard) zusammen, koordiniert vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), mit besonderem Fokus auf den langen, dunklen Wintermonaten. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) im Rahmen der Polarstrategie der Bundesregierung.
Analyse von Governance-Rahmenwerken für arktische Ökosysteme
Das Ecologic Institut leitet die Arbeiten zu Governance in Arbeitspaket 5. Ziel ist es, die Governance-Rahmenbedingungen zu analysieren, die arktische Ökosysteme beeinflussen, und Ansatzpunkte für adaptives Management zu identifizieren, die deren Stabilität stärken können. Hierfür fasst das Ecologic Institut die für Governance relevanten Forschungsergebnisse von YESSS zusammen und untersucht lokale, regionale und internationale rechtliche und politische Rahmenbedingungen, darunter Vorgaben des Spitzbergenvertrags und des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD).
Entwicklung von Empfehlungen für eine adaptive Governance
Auf dieser Grundlage entwickelt das Ecologic Institut Empfehlungen für einen adaptiveren Governance-Rahmen, der zur Stabilisierung der arktischen Ökosysteme im Klimawandel beitragen soll. Dieser bezieht sich auf die besonderen Gegebenheiten des Svalbard-Archipels, soll aber auch auf vergleichbare arktische Regionen übertragen werden können und Schritte hin zu einem adaptiven, nachhaltigen Management unter sich schnell verändernden klimatischen und ökologischen Bedingungen aufzeigen.