Enhancing Synergies in Alpine Nature Restoration Planning
Online Workshop Results
- Publikation
- Zitiervorschlag
Spantzel, Teresa; McKenna Davis; Dr. Benjamin Kupilas 2025: Enhancing Synergies in Alpine Nature Restoration Planning. Online Workshop Results. Ecologic Institut: Berlin.
Der vorliegende Bericht fasst die Ergebnisse des Online-Workshops zusammen, der am 4. September 2025 stattfand. Der Workshop wurde vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) im Auftrag des Alpenbiodiversitätsrats (ABB) der Alpenkonvention veranstaltet und durch das Ecologic Institut durchgeführt und moderiert. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie grenzüberschreitende Zusammenarbeit die Umsetzung der EU-Wiederherstellungsverordnung (Nature Restoration Regulation, NRR) im Alpenraum stärken kann. Der Workshop steht dabei in engem Zusammenhang mit den Arbeiten des Ecologic Instituts zur Unterstützung der nationalen Umsetzung der Ziele zur Wiederherstellung der Natur.
Gemeinsame Strategien für Renaturierung im Alpenraum
Die EU-Wiederherstellungsverordnung verpflichtet die Mitgliedstaaten, bis September 2026 nationale Wiederherstellungspläne (National Restoration Plans, NRPs) vorzulegen, die auch ein Feld zu grenzüberschreitenden Synergien enthalten. Angesichts der ökologischen Verflechtung und der besonderen Vulnerabilität des Alpenraums für Klimawandel und Landnutzungsdruck zeigt der Bericht, wie wichtig ein koordiniertes, transnationales Vorgehen ist. Er bietet fachliche Orientierung und konkrete Ansatzpunkte, um nationale Maßnahmen besser aufeinander abzustimmen – unter Einbeziehung sowohl von EU-Mitgliedstaaten als auch nicht-EU-Ländern des Alpenraums.
Ergebnisse und Schwerpunkte
Der Bericht fasst zusammen, wie Vertreter:innen aus acht Alpenländern sowie der Europäischen Kommission eine gemeinsame Alpenperspektive für die Renaturierung entwickelten und grenzüberschreitende Handlungsfelder identifizierten.
Zu den zentralen Ergebnissen gehören:
- Gemeinsame Alpenperspektive: Abstimmung eines gemeinsamen Textentwurfs für Feld 4.2.11(a) des nationalen Wiederherstellungsplans (NRP). Im Fokus standen die Harmonisierung regionaler und nationaler Ziele, die Stärkung bestehender Kooperationen, die Berücksichtigung von Klimaauswirkungen sowie die Hervorhebung prioritärer Lebensräume (Moore, Wälder, Wiesen, Gewässer).
- Prioritäre grenzüberschreitende Gebiete: Identifizierung wichtiger Ökosysteme wie Bodensee, Genfersee, Lago Maggiore sowie der Flusssysteme von Po, Drau, Rhein und Tessin, ergänzt um Feuchtgebiete und Almen.
- Nutzung bestehender Kooperationen: Würdigung etablierter Programme wie Interreg Alpine Space und LIFE-Projekte als Basis für transnationale Wiederherstellungsinitiativen.
- Zukünftige Chancen: Empfehlungen zur Ausweitung von Moorrenaturierung, Verbesserung der ökologischen Vernetzung, Stärkung der gemeinsamen Gewässergovernance sowie Förderung des Austauschs zu Monitoring und Dateninteroperabilität. Die Einbindung lokaler Akteure – etwa Landwirt:innen, Schutzgebietsverwaltungen und Gemeinden – wurde als zentral für den Umsetzungserfolg hervorgehoben.
Beitrag zu einer widerstandsfähigen Alpenlandschaft
Die Workshopzusammenfassung verdeutlicht den Mehrwert grenzüberschreitender Abstimmung für eine kohärente und widerstandsfähige alpine Landschaft. Der im Workshop entwickelte gemeinsame Entwurfstext dient als Referenz für die nationalen Wiederherstellungspläne der EU-Mitgliedstaaten und der nicht-EU-Alpenländer. Zudem unterstreicht der Bericht, dass der durch den Workshop angestoßene Dialog unter Leitung des Alpine Biodiversity Board fortgeführt und die Ergebnisse aktiv in nationale Planungsprozesse sowie in alpine und internationale Biodiversitätsinitiativen eingebunden werden sollten.