Foto: Canva.com, Banner: Europäische Kommission, 2025
5th EU Blue Parks Community Workshop
Mission Ocean und Wasserschutz: Ziele erreichen
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Am 19. November 2025 veranstaltete die EU Blue Parks Community im Rahmen der Mission Ozeane & Gewässer ihren fünften Workshop mit dem Titel "Achieving Mission Ocean and Waters Protection Targets: Showcasing the EU Blue Parks Projects". Die virtuelle Veranstaltung brachte rund 100 Akteur:innen aus Behörden, Wirtschaft, Forschungseinrichtungen und der Zivilgesellschaft zusammen. Vierzehn Referierende teilten ihre Projekterfahrungen und -erkenntnisse und zeigten auf, wie Projekte der Mission Ozeane & Gewässer sowie aus Horizon Europe zu einem der zentralen Ziele der Mission beitragen: bis 2030 30 % der EU-Meeresgebiete zu schützen und davon 10 % unter strengen Schutz zu stellen.
Die Präsentationen und die Aufzeichnung des Workshops sind auf der Mission Implementation Platform verfügbar.
Im Rahmen der Unterstützungsmaßnahmen für die Umsetzung der Mission Ozeane & Gewässer übernimmt das Ecologic Institut eine zentrale Rolle bei der Koordination der EU Blue Parks Community. Diese bietet eine Plattform, um Herausforderungen zu identifizieren, Instrumente und bewährte Verfahren auszutauschen und innovative Ansätze zur Stärkung des Meeresschutzes in den europäischen Meeresbecken voranzubringen. In weniger als zwei Jahren ist die EU Blue Parks Community auf nahezu 130 Mitglieder aus ganz Europa angewachsen und vereint Wissenschaftler:innen, politische Entscheidungsträger:innen, Unternehmer:innen, Förderorganisationen und Praktiker:innen, um den Meeresschutz und die Meeresrenaturierung durch Wissensaustausch, Innovationen und bessere Governance zu beschleunigen.
Zentrale Ergebnisse des Workshops
- Im Workshop wurde eine breite Palette von Projekten präsentiert, die im Rahmen der Mission gefördert werden, darunter BLUE4ALL, EFFECTIVE, BLUE CONNECT, PROTECT BALTIC, OCEAN CITIZEN, SEAMPHONI und der European Digital Twin Ocean (EDITO) sowie weitere EU-Initiativen wie MPA Europe und Marine SABRES. Gemeinsam adressieren diese Projekte zentrale Aspekte des Meeresschutzes und der Meeresrenaturierung. Dazu gehören die Identifizierung geeigneter Gebiete für neue Meeresschutzgebiete (MPAs), die Erweiterung bestehender Schutzräume, die Entwicklung systematischer und wissenschaftsbasierter Naturschutzmethoden, die Verbesserung ökologischer Konnektivität sowie die Bereitstellung praktischer Werkzeuge für das MPA-Management. Zudem treiben sie Pilotprojekte zur Wiederherstellung mariner Lebensräume voran, unterstützen Reformen der Meeresgovernance, stärken die regionale Planung und verbessern digitale Modellierungskapazitäten, um marine Ökosysteme besser zu erfassen, zu verstehen und zu schützen.
- Nach den jüngsten Monitoringdaten der Europäischen Umweltagentur (EEA) sind derzeit 13,7 % der europäischen Meere geschützt – deutlich unter dem in der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 festgelegten Ziel von 30 %. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass eine beschleunigte Ausweisung von MPAs zwar essenziell, aber allein nicht ausreichend ist. Effektiver Schutz erfordert ein hochwertiges Management, klare Naturschutzziele und ein kohärentes, gut vernetztes Netz von Meeresschutzgebieten.
- In den Diskussionen wurde Governance als ein zentraler Engpass für die wirksame Umsetzung hervorgehoben. Herausforderungen umfassen langwierige Genehmigungsverfahren, komplexe Verwaltungsstrukturen, fragmentierte Entscheidungsprozesse sowie das Fehlen harmonisierter Indikatoren und Definitionen. Darüber hinaus bleiben langfristige Finanzierung, Stakeholder-Beteiligung, Monitoring, Durchsetzung und kontinuierliche Investitionen entscheidend für schnellere Fortschritte. Die Teilnehmenden betonten, dass inklusive Co-Creation-Prozesse zwar zeitintensiv sind, aber durch frühzeitige und substanzielle Einbindung von Gemeinden, Fischereibetrieben, Industrie und Zivilgesellschaft die Akzeptanz, Umsetzung und Nutzung von Projektinstrumenten und -lösungen deutlich verbessern.
- Der Workshop hob außerdem das transformative Potenzial neuer Ozeantechnologien hervor. Echtzeit-Datenströme können Monitoring und Kontrolle grundlegend verändern, der European Digital Twin Ocean ermöglicht fortgeschrittene Szenarienmodellierungen, und Citizen Science kann schnell umfangreiche Datensätze liefern. Zugleich wurde betont, dass Zugänglichkeit, Nachhaltigkeit und Inklusivität grundlegende Voraussetzungen dafür sind, dass diese Werkzeuge ihre volle Wirkung entfalten.
- Abschließend bekräftigte der Workshop die Bedeutung von Zusammenarbeit und Synergien zwischen Projekten, Netzwerken und zuständigen Behörden. Die EU Blue Parks Community wird zunehmend als führendes Beispiel für diesen kooperativen Ansatz anerkannt. Durch die Vernetzung unterschiedlicher Initiativen unterstützt sie gemeinsames Lernen, reduziert Doppelarbeit, fördert skalierbare Lösungen und trägt dazu bei, dass Projektergebnisse über die eigentliche Laufzeit hinaus genutzt werden – und damit direkt zu einer kohärenteren europäischen Meeres- und Meeresschutzagenda beitragen.