© Ecologic Institute, 2025
Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Politik – Zusammenhang von Meeresschutz und Klimaanpassung
MEER:STARK Abschlussveranstaltung
- Veranstaltung
- Datum
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- Ort
- hybrid | Berlin, Deutschland
- Aktive Rolle
Die Abschlussveranstaltung von MEER:STARK „Bridging Science and Policy – Exploring the Marine Protection and Climate Adaptation Nexus“, fand am 3. und 4. November 2025 am Ecologic Institut in Berlin statt. Rund 10 Expert:innen nahmen vor Ort teil, weitere 20 beteiligten sich online. Der zweite Tag wurde als fokussierte In-Person-Session abgehalten. Der Workshop brachte Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Praxis zusammen, um zentrale Ergebnisse des MEER:STARK-Projekts zu reflektieren und praxisorientierte Empfehlungen weiterzuentwickeln und zur Verstetigung der Projektergebnisse beizutragen.
Das übergeordnete Ziel von MEER:STARK bestand darin, den Nexus zwischen Meeresschutz und Klimaanpassung auf nationaler wie europäischer Ebene zu stärken. Aufbauend auf einer Reihe thematischer Workshops während der dreijährigen Projektlaufzeit, konzentrierte sich MEER:STARK auf drei Kernthemen, in denen menschliche Nutzungsdrücke, die Belastbarkeit sozial-ökologischer Systeme und die Auswirkungen des Klimawandels besonders stark zusammenwirken: Eutrophierung, naturbasierter Küstenschutz und klimaangepasste Meeresschutzgebiete (‚climate-ready MPAs‘).
Diese Themen spiegeln sowohl anhaltende Herausforderungen im Management als auch zentrale Chancen wider, um politische Kohärenz über verschiedene Verwaltungsebenen hinweg und an der Schnittstelle zwischen Land und Meer zu fördern. Durch die Weiterentwicklung von Strategien in diesen Bereichen trägt MEER:STARK zu integrierten Ansätzen bei, die Belastungen verringern, Ökosystemfunktionen schützen und wiederherstellen und so die Klimaresilienz von Küsten- und Meeresökosystemen stärken.
Tag 1 – „Building the Nexus“
Der Eröffnungstag drehte sich um die zentrale Leitfrage von MEER:STARK: Wie können Maßnahmen zum Meeresschutz und zur Klimaanpassung ineinandergreifen, anstatt in Konkurrenz zu stehen?
Anhand von Beispielen aus Nord- und Ostsee diskutierten die Teilnehmenden die ökologischen und institutionellen Verbindungen zwischen Management von Nährstoffen, Küstenresilienz und Schutzgebietsplanung. Nach Begrüßungsworten des Umweltbundesamts entstand eine Diskussion über die Notwendigkeit, sektorale Fragmentierung zu überwinden, Klima- und Biodiversitätsziele besser aufeinander abzustimmen und Governance-Ebenen über Land und Meer hinweg zu verknüpfen.
Am Nachmittag führten Impulsvorträge in die drei zentralen Themen von MEER:STARK ein:
- Eutrophierung: Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sich Nährstoffmanagement vom Land bis ins Meer („source-to-sea“) besser verknüpfen lässt, sowie einer stärkeren Einbindung von Akteur:innen und einer auf Vertrauen basierender Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft.
- Naturbasierter Küstenschutz: Fallstudien aus Projekten wie METASCALES, RestCoast und dem Global NBS-Programm der Weltbank zeigten, wie hybride und ökosystembasierte Maßnahmen die Küstenresilienz stärken und vielfältige Zusatznutzen schaffen können.
- Klimaangepasste Meeresschutzgebiete (MPAs): Der abschließende Teil des ersten Tages widmete sich der Frage, wie Schutzgebiete auf klimawandelbedingte Veränderungen im Meer reagieren können. Zum Beispiel etwa durch die Integration von Klimadaten im Schutzgebietsmanagement, die Stärkung der ökologischen Konnektivität und die Förderung sozialer Akzeptanz durch gemeinsame Managementansätze.
Der erste Tag endete mit einem gemeinsamen Verständnis, dass wirksamer Meeresschutz und erfolgreiche Klimaanpassung in Küstenregionen nicht nur sektorübergreifende, sondern auch Zusammenarbeit über nationale Grenzen hinweg erfordert. Zudem wurden verlässliche Finanzierungsstrukturen und ein koordiniertes Monitoring, um erfolgreiche Pilotprojekte in dauerhafte Praxis zu überführen, hervorgehoben.
Tag 2 – „From Insights to Action“
Der zweite Tag knüpfte an die gewonnenen Einsichten des ersten Tages an und überführte sie gemeinsam in umsetzbare, fachlich abgestimmte Empfehlungen. Eine einleitende Keynote von HELCOM (Protect Baltic-Projekt) präsentierte aktuelle Erkenntnisse über Zustand, Erwartungen und Realität der Ostsee-Schutzgebiete und eröffnete eine intensive Diskussion über Governance-Herausforderungen, Datenlücken und die Integration von Klimabelangen in Meeres- und Küstenpolitik aus.
In anschließenden Working-Sessions wurden die MEER:STARK-Empfehlungen für die drei Schwerpunktthemen diskutiert und weiter ausgearbeitet:
- Verbesserung der Integration von Meeresschutz, Klimaanpassung und klimaangepasste Raumplanung
- Stärkung der Maßnahmen zur Reduktion von Eutrophierung
- Ausweitung naturbasierter und hybrider Lösungen für den Küstenschutz
Ausblick – “The Legacy of MEER:STARK”
Zum Abschluss des Workshops blickten die Teilnehmenden nach vorn und diskutierten, wie die Ergebnisse und Erkenntnisse von MEER:STARK über das Projektende hinaus wirken können. Dabei wurde herausgestellt, wie die Ergebnisse von MEER:STARK künftige marine und klimapolitische Entscheidungsprozesse sowie relevante Strategien und Programme beeinflussen können.
Neben den analytischen Ergebnissen wurde hervorgehoben, dass das Projekt MEER:STARK Verbindungen zwischen Politikbereichen und Praxis herstellte und die Zusammenarbeit über Projekte und Meeresregionen hinweg stärkte.
Workshopteilnehmende einigten sich darauf, die Ergebnisse des Workshops im Abschlussbericht und einer gemeinsamen geplanten Publikation zu veröffentlichen, damit die Empfehlungen von MEER:STARK Entscheidungsträger:innen und Praktizierende in Deutschland und der EU erreichen.
Zudem engagiert sich die Gruppe, die Verstetigung des Projekts über bestehende Netzwerke wie das MPA Community Network fortzuführen, um die Erkenntnisse von MEER:STARK in zukünftige Initiativen einzubetten.
Die Präsentationen stehen auf der englischen Version dieses Beitrags zur Verfügung.