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Schutz der Flussmündungsgebiete und Meere im Klimawandel: Eine Herausforderung für Stakeholder:innen

© Nico Stelljes

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Schutz der Flussmündungsgebiete und Meere im Klimawandel: Eine Herausforderung für Stakeholder:innen

Veranstaltung
Datum
Ort
Warnemünde, Deutschland
Aktive Rolle

Der erste Fachdialog im Rahmen des MEER:STARK Projektes wurde am 21. November 2023 am IOW in Warnemünde durchgeführt. Unter dem Thema "Schutz der Flussmündungsgebiete und Meere im Klimawandel: Eine Herausforderung für Stakeholder:innen" diskutierten ca. 30 Teilnehmende auf dem Fachdialog. Ziel des Fachdialogs war es, eine Diskussion anzustoßen und Handlungsempfehlungen für Klimaanpassungsmaßnahmen und den Schutz der Meere, Küsten und Ästuare zu entwickeln. Eine Besonderheit des Fachdialoges war die Kooperation des MEER:STARK Projektes mit dem BluEs Projekt.

Schwerpunkt des MEER:STARK Projekts

Im Projekt MEER:STARK wird der Nexus zwischen Meeresschutz und Klimaanpassung sowie die Bedeutung der Resilienz mariner Ökosysteme in diesem Zusammenhang hervorgehoben. Dabei wird betont, dass der Schutz der Meere und die Anpassung an den Klimawandel eng miteinander verbunden sind. Ergebnisse im Projekt machen deutlich, dass ein umfassender, integrativer Ansatz erforderlich ist, der sowohl ökologische als auch soziale Aspekte berücksichtigt, um effektive Strategien für den Meeresschutz und die Klimaanpassung zu entwickeln und umzusetzen.

Ergebnisse und Zusammenarbeit mit dem BluEs Projekt

Vor diesem Hintergrund wurden erste Ergebnisse des Projektes zusammen mit den Endergebnissen aus dem BluEs Projekt auf dem Fachdialog vorgestellt und diskutiert. Nach der Begrüßung von Maren Voss (IOW), der Projektleiterin von BluEs, gab Andrea Weiß (UBA) einen Vortrag zum Thema "Meeresschutz in Zeiten des Klimawandels", in dem sie umfassend den aktuellen Stand des Meeresschutzes in der deutschen Nord- und Ostsee beleuchtete. Eine wesentliche Aussage von ihr lautete: Klimaschutz ist nur mit Meeresschutz möglich.

Nexus von Klimaanpassung und Meeresschutz

Danach folgten kurze Projektvorstellungen von BluEs und MEER:STARK, die dann in den Block "Nexus von Klimaanpassung und Meeresschutz" überleiteten. In diesem wurde ein ausführlicher Überblick über den Stand der Arbeiten des Projektes MEER:STARK gegeben. So präsentierte Gregory Fuchs (Ecologic Institut) den Stand der Literaturarbeit zum Nexus von Meeresschutz und Klimaanpassung. Er hob dabei hervor, dass der Schutz der Meere auch ein essenzieller Bestandteil der Klimaanpassung ist. Wichtig hierbei ist die Förderung der Ökosystemresilienz, dabei ist der Schutz der Biodiversität und ökologischen Funktionen mariner Ökosysteme eine Schlüsselstrategie zur Erreichung der Resilienz.

Herausforderungen und Maßnahmen zur Eutrophierung

Birgit Heyden (AquaEcology) gab anschließend einen Überblick über die aktuellen Bewertungsergebnisse für Eutrophierung aus den holistischen Bewertungen der regionalen Übereinkommen von OSPAR (QSR 2023) und HELCOM (HOLAS 3) im Zusammenhang mit weiterhin erforderlichen Nährstoffreduktionen. Für die Ostsee ist der gute Umweltzustand hinsichtlich Eutrophierung fast flächendeckend bisher nicht erreicht. Sie verwies dabei auf die Notwendigkeit von Maßnahmen zur weiteren Reduktion von Nährstoffen und auf den unterschiedlichen Umsetzungsstand bestehender Maßnahmen für Nord- und Ostsee. Hier ist eine Unterstützung für eine schnelle und effiziente Umsetzung erforderlich, z. B. durch verstärkte Zusammenarbeit der verschiedenen Stakeholder.

Stakeholder-Mapping und Umfragen

Cordula Maguire (AquaEcology) präsentierte erste Ergebnisse eines Stakeholder-Mappings auf nationaler und internationaler Ebene für den Bereich der Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen im Meeresbereich. Nico Stelljes (Ecologic Institute) gab anschließend einen Einblick in erste Ergebnisse einer online-basierten Stakeholder Umfrage, dessen finale Ergebnisse auf den kommenden Fachdialogen vertieft werden sollen.

BluEs-Projektergebnisse

Ergebnisse aus dem BluEs-Projekt wurden in Form von fünf Science-Slam Beiträgen präsentiert. Auf spannende und leicht verständliche Weise wurden verschiedene Arbeitsergebnisse aus dem Projekt aufbereitet. So berichtete Markus Steinkopf (IOW) über seine Arbeit über sich ändernde Nahrungsnetze in der Elbe. Jesse Theilen (Universität Hamburg) ging der Frage nach, was von den Schlüsselfischarten in Elbe- und Oderrästuar gefressen wird. Sophie Kache (IOW) zeigte die Potenziale eines Küstenfilters zur Reduktion von Nährstoffen in Ästuaren. Johannes Pein (HERON) referierte über die Geschichte von Elbe und Oder und abschließend berichtete Safia Fadil Abdel El Toum (HAW) über die unterschiedlichen Schadstoffbelastungen von Sedimenten in den Ästuaren von Oder und Elbe.

Diskussion und Stakeholder-Beteiligung in Ästuaren

Die Abschlussdiskussion nach den Science-Slam Beiträgen konzentrierte sich auf die essenziellen Aspekte der Stakeholder-Beteiligung in Ästuaren. Es wurde deutlich, dass eine gezielte und sorgfältige Planung von Veranstaltungen entscheidend ist, um sicherzustellen, dass die richtige Zielgruppe erreicht und effektiv eingebunden wird. Die Diskussion unterstrich die Notwendigkeit, Beteiligungsformate an das jeweilige Publikum anzupassen und zielorientiert zu gestalten. Dies beinhaltet auch, vorab zu klären, wie mit den Ergebnissen umgegangen wird, um einen größtmöglichen Impact zu erzielen. Speziell in Ästuaren ist die Beteiligung von lokalen Gemeinschaften, Industrie und Wirtschaft kritisch, um nachhaltige und akzeptierte Lösungen zu entwickeln. Zur Förderung einer wissensbasierten Entscheidungsfindung ist es unabdingbar, komplexe wissenschaftliche Inhalte verständlich zu kommunizieren und diverse Formate wie Science Slams zu nutzen, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Abschließend wurde die Effektivität hybrider Veranstaltungsformate hervorgehoben, die eine breitere Teilnahme und eine Kombination aus interaktiven und informativen Elementen ermöglichen. Diese Erkenntnisse werden auch für die kommenden Veranstaltungen des MEER:STARK Projektes richtungsweisend sein, um den Dialog und die Zusammenarbeit mit Stakeholder:innen weiter zu stärken und effektiv zu gestalten.

Die Folien der Vorträge und das Programm stehen zum Download bereit.

Eine Kernaussage auf dem Workshop: "Klimaschutz ist nur mit Meeresschutz möglich."

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Finanzierung
veranstaltet von
Partner
Aktive Rolle
Team
Datum
Ort
Warnemünde, Deutschland
Sprache
Deutsch
Participants
30
Projekt
Projekt-ID
Schlüsselwörter
Meeresschutz, Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen, Nährstoffreduzierung in Ästuaren, Küstenfilter, Klimaanpassungsmaßnahmen, Widerstandsfähigkeit von Meeresökosystemen
Warnemünde, Deutschland, Nordsee, Ostsee, Elbe, Oder, Meere und Gewässer
Diskussion, Science Slam, Hybridveranstaltung, interaktiv, Expertendialog, Präsentation, Vortrag