Transitioning to Sustainable Urban Water Systems
Insights from Barcelona, Berlin, and Rotterdam
- Publikation
- Zitiervorschlag
Kupilas, Benjamin & David Alejandro Camacho Caballero 2025: Transitioning to Sustainable Urban Water Systems: Insights from Barcelona, Berlin, and Rotterdam (Policy Brief, NICHES Project). Ecologic Institute and Autonomous University of Barcelona.
In diesem Policy Brief des EU-geförderten NICHES-Projekts untersuchen Benjamin Kupilas (Ecologic Institut) und David Alejandro Camacho Caballero (UAB), wie Städte wie Barcelona, Berlin und Rotterdam den Übergang zu nachhaltigen urbanen Wassersystemen durch Nature-based Solutions (NBS) gestalten können. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Governance-Modelle, partizipativen Prozesse und methodischen Ansätze notwendig sind, um NBS wirkungsvoll in urbane Regen- und Abwassermanagement-Strategien zu integrieren. Das Ecologic Institut verantwortete maßgeblich die systemischen Assessments und Co-Creation-Workshops zur Entwicklung praxisnaher Übergangspfad-Empfehlungen.
Schlüsselbotschaften und Handlungsbedarf
Nature-based Solutions bieten multifunktionale Alternativen zu herkömmlicher grauer Infrastruktur, indem sie ökologische Resilienz, soziale Gerechtigkeit und technische Anpassungsfähigkeit vereinen. Trotz zunehmender Anerkennung behindern fragmentierte Governance, unzureichende Finanzierung und begrenzte Stakeholder-Einbindung die Umsetzung. Ein systemischer SETS-Ansatz (Socio-Ecological-Technical Systems) und der Three Horizons-Rahmen ermöglichen kontextsensitive Transition-Pfad-Erarbeitung.
Herausforderungen urbaner Wassersysteme
Städtische Ballungsräume stehen unter dem Druck von Überlastung durch Starkregen, Trockenperioden und CSO-Ereignisse. Traditionelle graue Infrastruktur genügt den komplexen Anforderungen nicht. Fragmentierte Zuständigkeiten und veraltete Bauwerke schwächen die Anpassungsfähigkeit der Systeme und verschärfen ökologische Degradation.
Methodik: SETS- und Three Horizons-Framework
Im NICHES-Projekt wurden partizipative Workshops und systemische Assessments in Barcelona, Berlin und Rotterdam durchgeführt. Das SETS-Framework analysiert die Wechselwirkungen zwischen sozialen, ökologischen und technischen Komponenten, während der Three Horizons-Ansatz kurzfristige Praxiserfahrungen (Horizon 1), Innovationsimpulse (Horizon 2) und langfristige Visionen (Horizon 3) strukturiert. So entstehen maßgeschneiderte Transition-Pfad-Szenarien für jede Stadt.
Übergangspfade: Lektionen aus drei Städten
- Barcelona: Horizont 1 zeigt institutionelle Fragmentierung und hohe Versiegelungsraten; in Horizont 2–3 treiben digitale Tools und partizipative Governance die Harmonisierung technischer Standards voran.
- Berlin: Fragmentierte Verantwortlichkeiten hemmen integrierte Planung; künftige Plattformen und digitale Monitoringsysteme stärken dezentrale NBS-Initiativen.
- Rotterdam: Veraltete Infrastruktur limitiert Resilienz; Reformen in Regulierung und Regenwassertaxen sowie kollaborative Bildungsplattformen fördern Bürgerbeteiligung und ökologische Integration.
Politische Implikationen und Empfehlungen
Die co-kreierten Transition-Pfad-Ergebnisse verdeutlichen:
- Institutionelle Integration: Abstimmung von Wasser-, Klima-, Flächennutzungs- und Biodiversitätsstrategien.
- Partizipative Planung: Standardisierung von Co-Creation-Mechanismen über Räte, Budgetierung und digitale Plattformen.
- Förderung von Innovation: Dedizierte NBS-Pilotfonds, Steueranreize und klar definierte technische Standards.
- Ökologische Wiederherstellung: Priorisierung der Entsiegelung, Konnektivität und Multifunktionalität grüner Flächen.
- Digitales Monitoring: Ausbau smarter Infrastrukturen für adaptive Echtzeit-Regenwassermanagement-Systeme.
Mit diesen integrativen Ansätzen können Kommunen den Wandel zu resilienten, gerechten und ökologisch wertvollen urbanen Wassersystemen vorantreiben.