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Besser essen in der Region

Bild von Kerstin Riemer auf Pixabay

Besser essen in der Region

Evaluation des Modellregionenwettbewerbs

Projekt
Dauer
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Ernährung steht an der Schnittstelle von Gesundheits-, Umwelt-, Klima- und Gerechtigkeitsfragen und ist ein entscheidender Hebel für eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung. Damit Menschen in Deutschland sich gesund und nachhaltig ernähren können, müssen die strukturellen Rahmenbedingungen dafür verbessert werden – insbesondere durch die Gestaltung förderlicher Ernährungsumgebungen.

Bedeutung regionaler Strukturen für eine nachhaltige Ernährung

Für die Weiterentwicklung nachhaltiger Ernährungssysteme spielt die regionale Ebene eine zentrale Rolle. Durch eine enge Vernetzung von Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Erzeugung über die Verarbeitung und Vermarktung bis hin zum Konsum – können regionale Besonderheiten berücksichtigt und vorhandene Potenziale besser genutzt werden. Kommunen und Regionen besitzen hierbei erhebliches Potenzial, um Impulse für gesunde, nachhaltige und krisenfeste Ernährungsstrukturen zu etablieren. 

Potenziale der Außer-Haus-Verpflegung

Ein wichtiges Handlungsfeld liegt in der Außer-Haus-Verpflegung – vornehmlich in der Gemeinschaftsverpflegung. Einrichtungen wie Kitas, Schulen, Betriebe, Kliniken und Senioreneinrichtungen erreichen Menschen aller Alters- und Bevölkerungsgruppen und können über ihre Speisenangebote gesunde Ernährungsgewohnheiten fördern und durch ihre Nachfrage nach regionalen, saisonalen und ökologischen Lebensmitteln nachhaltige Angebotsstrukturen stärken. Auch die Individualverpflegung, also das Essen außer Haus im privaten oder kommerziellen Rahmen wie etwa in Restaurants oder Cafés kann dazu beitragen, eine gesundheitsförderliche und nachhaltige Ernährung im Alltag zu unterstützen.

Der Modellregionenwettbewerb "Besser essen in der Region"

Vor diesem Hintergrund fördert das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) seit 2024 mit dem Modellregionenwettbewerb „Besser essen in der Region“ ausgewählte Regionen in Deutschland. Ziel ist es, innovative Ansätze für eine gesunde und nachhaltige Ernährung zu erproben und beispielhaft umzusetzen.

Die zehn geförderten Modellregionen in ganz Deutschland verfolgen fünf zentrale Ziele:

  1. Umsetzung der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für die Gemeinschaftsverpflegung in möglichst vielen Einrichtungen in der Modellregion,
  2. Erreichen von mindestens 30 Prozent Bio-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung (insbesondere in der öffentlichen Beschaffung) und damit verbunden der Ausbau des Öko-Landbaus in der jeweiligen Modellregion,
  3. Auf- und Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten bis hin zur Außer-Haus-Verpflegung beziehungsweise zu privaten Haushalten,
  4. Beitrag zur Stärkung von Angebotsstrukturen für regional-saisonale und ökologisch angebaute Lebensmittel von der Erzeugung über den Handel bis hin zum Verzehrort,
  5. Beitrag zur Halbierung der Lebensmittelabfälle in Deutschland bis 2030 und zur Reduzierung der Lebensmittelverluste.

Darüber hinaus können die Modellregionen zusätzliche, regionsspezifische Zielsetzungen verfolgen, um lokale Herausforderungen und Potenziale gezielt aufzugreifen. 

Evaluation durch das Ecologic Institut

Das Ecologic Institut evaluiert den Modellregionenwettbewerb in Kooperation mit Technopolis Deutschland. Ziel der Evaluation ist es, sowohl die Zielerreichung und Wirksamkeit der Fördermaßnahme zu bewerten als auch übergreifende Erkenntnisse zur Verstetigung und Übertragbarkeit erfolgreicher Ansätze abzuleiten.

Methodisch basiert die Evaluation auf einer Kombination qualitativer und quantitativer Verfahren. Dazu zählen das Monitoring projektspezifischer Zielindikatoren, zwei standardisierte Online-Befragungen, leitfadengestützte Interviews und Fokusgruppen mit Projektakteuren sowie eine Netzwerkanalyse. Die methodische Triangulation gewährleistet eine fundierte Einschätzung der Wirkung einzelner Projekte ebenso wie eine Gesamtbewertung der Maßnahme. Die Ergebnisse dienen nicht nur der politischen Erfolgskontrolle, sondern auch als praxisnahe Grundlage für eine evidenzbasierte Weiterentwicklung der Ernährungs- und Nachhaltigkeitspolitik in Deutschland.

Das Ecologic Institut leitet die Evaluation und ist verantwortlich für das Monitoring sowie die Durchführung der Interviews und Fokusgruppen.

Das Modellregionenprogramm „Besser essen in der Region“ fördert innovative Ansätze für eine gesunde und nachhaltige Ernährung in Deutschland. Wir evaluieren, wie die zehn geförderten Regionen die fünf zentralen Ziele erreichen und ihre Auswirkungen.
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Dauer
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Projekt-ID
Schlüsselwörter
Nachhaltige Ernährung, gesunde Ernährung, Lebensmittelumfeld, Transformation der Lebensmittelsysteme, regionale Lebensmittelsysteme, Gemeinschaftsverpflegung, Bio-Lebensmittel, Reduzierung von Lebensmittelabfällen, regionale Wertschöpfungsketten, nachhaltige Lebensmittelpolitik, gesunde und nachhaltige Ernährung, öffentliche Beschaffung, Nachhaltigkeit von Lebensmitteln, ökologischer Landbau, Ernährungspolitik, regionale Lebensmittelversorgung, Resilienz in Lebensmittelsystemen, Reduzierung von Lebensmittelverlusten, Nachhaltigkeitsbewertung, Transformation der Ernährung
Deutschland, deutsche Regionen, Modellregionen, Kommunen, lokale Lebensmittelstrukturen, regionale Ebene
regionale Zusammenarbeit, regionale Wertschöpfung, lokale Lebensmittelsysteme, Bewertung, Politikbewertung, gemischte Methoden, qualitative Methoden, quantitative Methoden, Indikatorüberwachung, standardisierte Online-Umfragen, halbstrukturierte Interviews, Fokusgruppen, Netzwerkanalyse, methodische Triangulation, Wirkungsanalyse, Projektüberwachung, Leistungsbewertung, evidenzbasierte Politik