Naturbasierte Lösungen für die kommunale Klimaanpassung stärken: Herausforderungen und Lösungsansätze
Teilbericht
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- Zitiervorschlag
Tröltzsch, J., Bueb, B., Davis, M., Dengler, F., Dicke, F., Knoblauch, D., Kupilas, B., Mederake, L., Naumann, S., Pumberger, M., Scholl, L., De la Vega, R., & Georgi, B. (2025). Naturbasierte Lösungen für die kommunale Klimaanpassung stärken: Herausforderungen und Lösungsansätze. Umweltbundesamt. https://doi.org/10.60810/openumwelt-7902
Können Städte und Gemeinden in Deutschland mithilfe naturbasierter Lösungen (NbS) besser auf die Folgen des Klimawandels reagieren?
Ein neuer Bericht des Ecologic Instituts und Birgit Georgi, im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA), geht dieser Frage im Detail nach.
Die Studie, entwickelt im Rahmen des Ressortforschungsplan-Vorhabens "Natürlich Klimaanpassung! Resiliente naturbasierte Lösungen für Kommunen", bietet einen Überblick über den aktuellen Stand der Umsetzung von NbS zur Klimaanpassung in deutschen Kommunen. Sie identifiziert zentrale Hindernisse für lokales Handeln – von begrenzten Ressourcen bis zu Interessenkonflikten – und zeigt Strategien und Instrumente auf, um diese zu überwinden.
Anhand praktischer Beispiele aus ganz Deutschland verdeutlicht der Bericht, wie Kommunen Herausforderungen meistern, Synergien nutzen und NbS an ihre jeweiligen lokalen Gegebenheiten anpassen können. Denn für die Klimaanpassung gibt es keine universelle Lösung – gefragt ist eine Kombination maßgeschneiderter, ortsspezifischer Ansätze.
Zentrale Botschaften
- Ganzheitliche Vorteile: NbS bieten ökologische, soziale und wirtschaftliche Mehrwerte. Kommunen spielen eine Schlüsselrolle, auf öffentlichem Grund ebenso wie durch die Motivation privater Eigentümer.
- Planungsinstrumente: Kenntnisse über rechtliche und planerische Instrumente für multifunktionale NbS sind oft begrenzt. Zielgerichtete Informationen können helfen, Anpassungsziele mit anderen kommunalen Strategien zu verknüpfen.
- Verwaltungshürden: Ressourcenmangel und Abteilungsdenken behindern Fortschritte. Querschnittsarbeit und informelle Netzwerke fördern die Umsetzung.
- Politische Unterstützung: Das Klimaanpassungsgesetz (KAnG) stärkt NbS gegenüber "grauen" Lösungen. Raum- und Bauleitplanung sind zentrale Hebel für Kommunen.
- Rolle des Privatsektors: Anreize und Kooperationen fördern NbS auf Privatflächen, während Unternehmen von besserem Image und Standortvorteilen profitieren.
- Bürgerbeteiligung: Frühe und transparente Einbindung stärkt Akzeptanz, erfordert jedoch Schulungen, um Konflikte und Beteiligungsmüdigkeit zu vermeiden.
- Finanzierungsmöglichkeiten: Kommunen können vielfältige Finanzierungsquellen, von Förderprogrammen bis Crowdfunding, nutzen und Wissen zu innovativen Finanzierungsansätzen erweitern.
- Monitoring: Systematische Bewertung ermöglicht es, die Wirksamkeit von NbS zu verfolgen und Ergebnisse in kommunale Strategien zu integrieren.
Von Wissen zu Praxis
Der Bericht bildet die Grundlage für weitere Projektergebnisse, darunter:
- ein Werkzeugkasten für kommunale NbS,
- ein Leitfaden zur Kostenbewertung, sowie
- Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit.
Gemeinsam sollen diese Produkte Kommunen dabei unterstützen, Städte und Gemeinden in Deutschland resilienter, nachhaltiger und naturpositiver zu gestalten.