Arctic Circle Assembly 2025, All Rights Reserved
Dynamisches Meeresmanagement in arktischen Gewässern – neue Dynamik durch das BBNJ-Abkommen?
Podiumsdiskussion auf der Arctic Circle Assembly 2025
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- Ort
- Reykjavik, Island
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Am 18. Oktober 2025 organisierten das Ecologic Institut und das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) im Rahmen der Arctic Circle Assembly 2025 in Reykjavik, Island, eine Podiumsdiskussion zum Thema „Dynamisches Meeresmanagement in arktischen Gewässern – neue Dynamik durch das BBNJ-Abkommen?”.
Die Podiumsdiskussion, moderiert von Fenja Kroos, Researcher am Ecologic Institut (Deutschland), brachte fünf Experten zusammen, um das Potenzial für einen dynamischen Schutz der marinen Biodiversität in Gebieten außerhalb nationaler Hoheitsgewalt (ABNJ) in der Arktis sowie mögliche Verbindungen zu angrenzenden nationalen Hoheitsgebieten zu untersuchen und zu diskutieren. Im Mittelpunkt der Diskussion stand das Übereinkommen über die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt der Meere in Gebieten außerhalb nationaler Hoheitsgewalt (BBNJ-Abkommen), wobei dessen Potenzial für dynamische gebietsbezogene Managementinstrumente (ABMTs) in der Arktis und die Möglichkeiten für ein dynamisches grenzüberschreitendes Management hervorgehoben wurden.
Die Sitzung wurde von Prof. Dr. Wilfred Rickels, Direktor des Global Commons and Climate Policy Research Centre am IfW Kiel (Deutschland), eröffnet, der einen allgemeinen Überblick über die Konzepte des dynamischen Meeresmanagements und der dynamischen Meeresschutzgebiete (MPAs) gab und deren Potenziale und Herausforderungen im arktischen Kontext skizzierte. Wilfred ist der Meinung, dass der Ansatz des dynamischen Meeresmanagements zwar nicht ausreicht, um eine nachhaltige marine (arktische) Entwicklung zu erreichen, aber dass ergänzende Maßnahmen die Anwendung dieses Ansatzes unterstützen könnten.
Anna Soer, Forscherin an der Universität Ottawa (Kanada), fuhr mit einem Beitrag zum aktuellen Stand des BBNJ-Abkommens fort und ging dabei auf dessen Grenzen hinsichtlich der Anwendbarkeit und seines Potenzials angesichts der wachsenden globalen Unsicherheit und der zunehmenden Verunsicherung der Diskussionen über die Arktis ein. Anna hob auch die Chancen hervor, die das BBNJ für die Förderung einer neuen Dynamik der Zusammenarbeit und des Multilateralismus im Bereich des Meeresschutzes bietet.
Arne Riedel, Senior Fellow am Ecologic Institute (Deutschland), trug eine rechtliche Perspektive zu den Potenzialen und Grenzen eines dynamischen und adaptiven Meeresmanagements im zentralen Arktischen Ozean (CAO) im Rahmen des BBNJ-Abkommens bei.
Bastiaan E. Klerk, Forscher an der UiT, der Arktischen Universität Norwegens (Norwegen), gab Einblicke, wie das BBNJ-Abkommen die Hauptverantwortung für die Umsetzung von ABMTs und MPAs bestehenden „Institutionen, Rahmenwerken und Gremien“ (IFBs), insbesondere sektoralen Organisationen, zuweist. Bastiaan wies darauf hin, dass regionale Gremien wie OSPAR als wichtige Plattformen für die wissenschaftliche Zusammenarbeit und die Koordinierung von Schutzmaßnahmen dienen und damit die regionale Umsetzung dynamischer ABMTs in der Arktis erleichtern könnten.
Katharina Heinrich, Forscherin an der Universität Lappland (Finnland), schloss die Runde der Beiträge mit einer Reflexion über die wichtigsten Aspekte und Merkmale, die für einen zweckmäßigen Ansatz erforderlich sind. In diesem Zusammenhang stellte Katharina das Konzept eines schwellenwertbasierten Ansatzes vor und hob hervor, wie dieser mit dem Governance- und Managementrahmen der CAO und dessen Verbindung zum BBNJ-Abkommen im Einklang steht.
Während der anschließenden Podiumsdiskussion und Fragerunde gingen die Experten näher auf Beispiele für Schwellenwerte ein, die Teil eines Fir-for-Purpose-Ansatzes sein könnten, und reflektierten über das Potenzial für die Einführung dynamischer Meeresmanagementlösungen in den Gebieten außerhalb der CAO, wo die Governance-Architektur weniger komplex ist.
Die Podiumsdiskussion wurde im Rahmen des DynArc-Projekts organisiert, das sich auf die Analyse und Darstellung der potenziellen Auswirkungen eines neuen internationalen Abkommens für den dynamischen Schutz und das adaptive Management im zentralen Arktischen Ozean sowie auf die Entwicklung von Indikatoren zur Bewertung des Erfolgs der lokalen Umsetzung konzentriert.
